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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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»Er wollte sie davor schützen, betrunken Auto zu fahren oder zu einem Betrunkenen ins Auto zu steigen.«
    »Klar, sowieso, er ist ein Held«, sagte Loren. »Haben Sie mit Katie Rochester je ein solches Gespräch geführt?«
    »Ich kenne Katie Rochester nicht mal«, sagte Myron.
    »Aber den Namen haben Sie schon gehört.«
    »Ja.«
    »In welchem Kontext?«
    »In den Nachrichten natürlich. Was soll das denn jetzt, Muse – bin ich jetzt der Hauptverdächtige bei jedem Mädchen, das vermisst wird?«
    Loren lächelte. »Nicht bei jedem.«
    Hester beugte sich zu Myron und flüsterte ihm ins Ohr: »Das gefällt mir nicht, Myron.«
    Ihm gefiel es auch nicht.
    Loren fuhr fort: »Sie sind Katie Rochester also nie begegnet?«
    Er konnte seine Anwaltsausbildung nicht verheimlichen. »Meines Wissens nicht.«
    »Ihres Wissens nicht? Wer könnte es denn dann wissen?«
    »Einspruch.«
    »Sie wissen genau, was ich meine«, sagte Myron.

    »Wie sieht es mit Katies Vater aus? Mit Dominick Rochester?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Oder mit ihrer Mutter Joan. Sind Sie der je begegnet?«
    »Nein.«
    »Nein?«, wiederholte Loren. »Oder Ihres Wissens nicht?«
    »Ich bin vielen Leuten begegnet. Ich kann mich nicht an alle erinnern. Aber an den Namen kann ich mich nicht erinnern.«
    Loren Muse sah auf ihre Aufzeichnungen auf dem Tisch hinunter. »Sie sagten, Sie hätten Aimee in Ridgewood abgesetzt?«
    »Ja. Vor dem Haus ihrer Freundin Stacy.«
    »Bei ihrer Freundin?« Das weckte Lorens Aufmerksamkeit. »Das hatten Sie vorhin nicht gesagt.«
    »Dann sage ich es jetzt.«
    »Wie heißt Stacy mit Nachnamen?«
    »Das hat Aimee mir nicht gesagt.«
    »Verstehe. Sind Sie dieser Stacy begegnet?«
    »Nein.«
    »Haben Sie Aimee zur Haustür begleitet?«
    »Nein. Ich bin im Wagen sitzen geblieben.«
    Loren Muse sah ihn mit gespieltem Erstaunen an. »Ihr Versprechen, sie zu beschützen, hat sich nicht auf den Bereich vom Auto bis zur Haustür erstreckt?«
    »Aimee hatte mich gebeten, im Wagen zu bleiben.«
    »Wer hat die Haustür geöffnet?«
    »Niemand.«
    »Hat Aimee die Tür selbst aufgeschlossen?«
    »Sie sagte, dass Stacy vermutlich schon schläft und dass sie immer durch die Hintertür reingeht.«
    »Verstehe.« Loren stand auf. »Dann wollen wir mal.«
    »Wo wollen Sie mit ihm hin?«, fragte Hester.
    »Nach Ridgewood. Wir machen uns auf die Suche nach dieser Sackgasse.«
    Myron war auch aufgestanden. »Kriegen wir Stacys Adresse
nicht schneller raus, indem wir einfach Aimees Eltern fragen?«
    »Wir kennen Stacys Adresse schon«, sagte Loren. »Das Problem ist, dass Stacy nicht in Ridgewood wohnt, sondern in Livingston.«

16
    Auf dem Weg aus dem Vernehmungsraum entdeckte Myron Claire und Erik Biel in einem Büro am Ende des Flurs. Selbst aus der Distanz und durch die spiegelnden Glasscheiben sah Myron ihnen an, wie mitgenommen sie waren. Er blieb stehen.
    »Was ist los?«, fragte Loren Muse.
    Er deutete mit dem Kinn in ihre Richtung. »Ich will mit ihnen reden.«
    »Und was wollen Sie dann sagen?«
    Er zögerte.
    »Wollen Sie jetzt kostbare Zeit mit Erklärungen vergeuden«, fragte Loren Muse, »oder uns bei der Suche nach Aimee helfen?«
    Sie hatte Recht. Was hätte er ihnen auch sagen sollen? »Ich habe eurer Tochter nichts getan. Ich habe sie nur zu einem Haus in Ridgewood gefahren, weil ich nicht wollte, dass sie mit einem betrunkenen Jugendlichen fährt?« Wem wäre damit geholfen?
    Hester gab ihm einen Abschiedskuss. »Erzähl nicht zu viel.«
    Er sah sie an.
    »Gut, dann mach halt, was du willst. Aber wenn sie dich verhaften, rufst du mich an, okay?«
    »Okay.«
    Myron, Lance Banner und Loren Muse nahmen den Fahrstuhl in die Tiefgarage. Banner stieg in einen Wagen und fuhr los. Myron sah Loren fragend an.

    »Er fährt zur Polizeiwache in Ridgewood, damit uns jemand mit Ortskenntnissen begleitet.«
    »Aha.«
    Loren Muse ging zu einem Streifenwagen, der hinten mit einem Gefangenenkäfig ausgestattet war. Sie öffnete Myron die Hintertür. Er seufzte und stieg ein. Sie schlug die Tür zu und setzte sich auf den Fahrersitz. An der Mittelkonsole war ein Laptop montiert. Sie tippte etwas ein.
    »Und jetzt?«, fragte Myron.
    »Kann ich Ihr Handy haben?«
    »Warum?«
    »Geben Sie es mir doch einfach.«
    Er schob es durch das Käfiggitter. Sie ging die Anrufliste durch und legte es auf den Beifahrersitz.
    »Und wann genau haben Sie Hester Crimstein angerufen?«, fragte sie.
    »Hab ich nicht.«
    »Und wie …«
    »Lange Geschichte.«
    Win wollte

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