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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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prüfend. „Larkin liebt dich. Das weißt du hoffentlich.“
    „Sie hat mich benutzt.“
    „Na ja, wenn du das so siehst. Aber eins noch …“ Gia war bereits auf dem Weg zur Tür, drehte sich dann noch einmal nach ihm um, vermied es aber, ihm in die Augen zu sehen. „Was du jetzt so achtlos wegwerfen willst, wünschen sich viele Menschen. Mich eingeschlossen.“
    Als Rafe nach Hause zurückkehrte, saß Larkin in seinem Wohnzimmer und trug wieder ihre alte Kleidung, nichts von den Sachen, die sie geschenkt bekommen hatte. Zu ihren Füßen ruhte Kiko. Die Hündin fixierte ihn mit ihrem Blick. Nun sah er auch Larkins abgewetzten alten Koffer. Es war nicht schwer zu erraten – sie wollte abreisen. Wenigstens hatte sie den Anstand besessen, bis zu seiner Rückkehr zu warten. Andererseits war das ja klar: Ohne ihr Armband würde sie nicht gehen.
    Schweigend erhob sie sich und griff nach ihrem Koffer. Dann fragte sie leise: „Hast du es?“
    Schnell zog er die Schatulle aus seiner Tasche und gab sie ihr. Larkin nahm sie wortlos entgegen und ging zur Tür.
    „War’s das dann?“, fragte er, obwohl er selbst nicht wusste, was er noch erwartete.
    „Danke“, sagte sie und sah sich noch einmal kurz nach ihm um. „Wenn du nichts dagegen hast, gehen Kiko und ich jetzt.“
    Er ließ sie gehen. Ist besser so, dachte er. Ein glatter Schnitt.
    Knapp eine Minute später war sie zurück und knallte ihm wütend den Koffer vor die Füße. „Rafaelo Dante, was hast du mit meinem Armband angestellt?“ Außer sich vor Wut hielt sie ihm die Schatulle unter die Nase. „Was hast du vor, was soll der Mist? Du solltest mir mein Armband zurückgeben. Nicht dieses … dieses komische Ding.“
    „Das ist dein Armband.“
    Wild fuchtelte sie mit der Schatulle herum und öffnete sie dann. „Sieh es dir doch an, Rafe. Was hast du damit gemacht? Es ist völlig ruiniert.“
    Wie schaffte sie es nur, ihn so schnell in die Defensive zu bringen? „Leigh wollte, dass ich die Steine austausche. Aber reg dich nicht auf, es ist jetzt noch wertvoller als vorher.“
    „Wertvoller? Wertvoller?“ Sie sah ihn an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. „Was interessiert mich der Wert?“
    „Ich dachte nur …“
    In ihrem Blick lagen eine Härte, ein Zynismus, wie er sie bei ihr vorher noch nie gesehen hatte. Und er sah noch etwas anderes. Etwas, das seinen Magen zusammenkrampfte und ihn mit Beschämung erfüllte: bodenlose Enttäuschung. Als ob er ihr gesagt hätte, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Keinen Osterhasen. Keine Elfen, keine Zauberei, keine Sternschnuppen, die Wünsche erfüllen. Als hätte er ihr die letzten Hoffnungen und Träume geraubt und in den Schmutz getreten.
    „Ich weiß, was du dachtest“, stieß sie mit heiserer Stimme hervor. „Du hast gedacht, ich bin wie Leigh. Dass für mich nur der Geldwert einer Sache zählt.“
    In diesem Moment ging es ihm endlich auf. Sie war nicht Leigh. Wie hatte er das nur je denken können? Das war ja, als ob man einen Engel mit einer Giftnatter verglich. Leigh hatte immer nur gefordert und genommen, während Larkin ihm das wertvollste Geschenk gemacht hatte, das sie besaß – sich selbst. Und er hatte dieses Geschenk abgelehnt, zurückgewiesen. Hatte ihr unterstellt, dass sie so war wie ihre Schwester. Halbschwester. Sie hatte ihm ihr Herz geschenkt, und er hatte es achtlos weggeworfen, als ob es wertlos wäre. Ja, er hatte das Gleiche gemacht, was ihre Mutter ihr angetan hatte.
    „Verstehst du es denn wirklich nicht?“, fragte sie leise. Tiefer Schmerz lag in ihrem Gesicht. „Dieses Armband ist die einzige Verbindung zu meinem Vater. Aber wenn es so verändert ist – wie kann es mir dann noch helfen, ihn zu finden?“
    Ich habe alles verbockt, dachte er. Alles.
    Noch war Larkin da. Noch gab es eine Chance, noch hatte er die Wahl, aber die Uhr tickte gnadenlos, er musste sich jetzt entscheiden. Der erste Weg führte zurück. Dann stünde er wieder da, wo er noch vor ein paar Wochen gewesen war. Der andere Weg war riskanter. Wenn er sich dafür entschied, würde er alles aufs Spiel setzen, was ihm bisher am wichtigsten gewesen war. Seine Unabhängigkeit. Seinen Drang, alles unter Kontrolle zu haben. Die Barrieren, die er um sich herum aufgebaut hatte, um sich zu schützen.
    Und was würde er dafür gewinnen?
    Er sah Larkin an, und das genügte. Seine Handfläche kribbelte und pulsierte, und er fügte sich ins Unvermeidliche. Ja, er würde alles aufs Spiel setzen. Alles

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