Ein verheißungsvolles Angebot
riskieren, um sie zurück in sein Leben zu holen. Und dann, wie aus heiterem Himmel, hatte er einen fertig entwickelten Plan. Es würde einige Tage dauern, vielleicht sogar Wochen, er würde extrem vorsichtig vorgehen müssen. Aber es konnte klappen.
Sofort begann er mit Stufe eins des Plans. „Ich kann den ursprünglichen Zustand des Armbands wiederherstellen lassen“, bot er an.
Tränen traten ihr in die Augen, aber sie wischte sie mit einer schnellen, ärgerlichen Bewegung weg. „Lass mal gut sein. Ich will nichts von dir.“
Während sie sich zum Gehen umwandte, pfiff sie nach Kiko. Doch statt ihr brav zu folgen, schnappte sich die Hündin mit der Schnauze den kleinen Koffer und lief damit die Treppen hoch.
„Kiko!“, riefen Rafe und Larkin wie aus einem Munde.
Sie rannten hinter ihr her und fanden sie schließlich auf seinem Bett liegend, wo sie den Koffer bewachte. Verteidigend bellte sie die beiden an.
„Offenbar will sie nicht, dass du gehst“, meinte Rafe.
„Ich habe nie behauptet, dass sie besonders intelligent ist“, entgegnete Larkin schnippisch. „Sie wird schon darüber hinwegkommen. Los, Kiko, auf geht’s.“
Zwar ließ die Hündin zu, dass Larkin den Koffer ergriff, aber sie streckte sich auf dem Bett aus, als wollte sie sagen: Ich bleibe!
Rafe sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Das passte ihm genau ins Konzept!
„Lass sie doch hierbleiben“, schlug er vor.
„Was?“ Verblüfft blickte Larkin ihn an. „Warum?“
„Ihr könnt gern bei mir bleiben, bis wir das mit dem Armband in Ordnung gebracht haben.“
Entschlossen schüttelte Larkin den Kopf. „Kommt überhaupt nicht infrage.“
Ihre Reaktion überraschte Rafe nicht. Das wäre ja auch zu einfach gewesen, und irgendetwas sagte ihm, dass es noch sehr, sehr schwer werden würde, ihr Vertrauen zurückzugewinnen. „Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Ich soll dir von Gia ausrichten, dass du bei ihr wohnen kannst, während du nach deinem Vater suchst. Allerdings ist dort kein Platz für Kiko. Lass sie doch solange hier bei mir.“
Tränen traten ihr in die Augen. „Reicht es dir nicht, dass du mein Armband ruiniert hast? Willst du mir jetzt auch noch meinen Hund wegnehmen?“
„Um Himmels willen, ich nehme dir Kiko doch nicht weg“, erklärte er ihr geduldig. „Ich gebe ihr nur Asyl, bis zwischen uns alles geklärt ist.“
„Ich dachte, zwischen uns wäre alles geklärt.“
„Noch nicht ganz. Ich bin dir noch was schuldig. Für die Zeit, die du aufgewendet hast, und für das verhunzte Armband.“
„Das vergiss mal ganz schnell.“
„Ich wusste, dass du das sagen würdest. Aber das Mindeste, was ich für dich tun kann, ist, dass ich das Armband in seinen Urzustand zurückversetze. Wäre das für dich in Ordnung?“
Zweifelnd blickte sie ihn an. „Kannst du das denn?“
„Ich nicht, aber Francesca. Die kriegt das problemlos hin.“
„Francesca!“, rief sie erschrocken. „Das hätte ich ja fast vergessen. Unser Verlobungsring.“
Sie zog sich den Ring vom Finger und hielt ihn Rafe entgegen. Als er keine Anstalten machte, ihn anzunehmen, ging sie zu seinem Nachttisch hinüber und legte ihn dort entschlossen ab. „Schön, lass mein Armband in Ordnung bringen. Dann sind wir quitt.“
Sie zog die Schultern hoch und wandte Kiko den Rücken zu. Die unendliche Trauer, die sich auf ihrem Gesicht widerspiegelte, brach ihm fast das Herz. Von ihrer Großmutter einmal abgesehen, hatte jeder sie verlassen, fortgestoßen. So viel Ablehnung in einem so kurzen Leben. Und jetzt passierte es ihr wieder.
Aber so sollte es nicht bleiben. Egal, was es ihn kostete, er wollte alles für sie in Ordnung bringen.
Die folgenden Wochen waren für Larkin eine einzige Qual. Rafe machte keine Anstalten, mit ihr in Verbindung zu treten. Sie wagte auch nicht, zum Haus zu fahren, obwohl sie Kiko fürchterlich vermisste. Ein paar Mal überlegte sie, ob sie tagsüber hinfahren sollte, wenn Rafe auf der Arbeit war, damit sie ihre Hündin wenigstens einmal kurz sehen konnte. Doch von Gia erfuhr sie, dass er den Rest seines Urlaubs zu Hause verbrachte, und ihm zu begegnen – das brachte Larkin nicht über sich. Dafür waren die Wunden noch zu frisch.
Gegen Ende der dritten Woche erreichte sie die Nachricht, dass das Armband wiederhergestellt war. „Ich fahre dich hin“, schlug Gia ihr vor. „Ich bin nämlich selber gespannt, wie es jetzt aussieht.“
Auf der Fahrt stellte Larkin plötzlich fest, dass sie auf dem Weg zu Rafes Haus
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