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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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» Ich habe die Hebamme gefunden, die Melody auf die Welt gebracht hat. Deine Eltern befahlen ihr, das Baby zu töten, aber sie tat es nicht, nahm es heimlich zu sich. Drei Jahre lang hat sie deine Mutter und deinen Vater erpresst, um Geld für Melodys Unterhalt zu bekommen. «
    Laurel starrte ihn aus entsetzt aufgerissenen Augen an. » Sie … sie kam mir in dieser Nacht recht freundlich vor. «
    Jack nickte. » Ich glaube, das war sie auch. Sie liegt im Sterben. Wenn sie nicht krank geworden wäre, hätte sie das Kind wohl für immer behalten. Sie liebt sie sehr, und Melody scheint ebenfalls an ihr zu hängen. «
    Laurel atmete geräuschvoll aus. » Es ist für mich beruhigend, dass sie geliebt wurde. «
    Der Rest der Geschichte würde am schwierigsten werden. » Mrs. Pruitt hat versucht, Kontakt zu dir aufzunehmen, als das Geld ausblieb, geriet stattdessen an Amaryllis und verwechselte sie mit dir. Und offenbar tat die feine Dame nichts, um diesen Irrtum richtigzustellen. Im Gegenteil: Deine Schwester stritt alles ab, bezichtigte die arme Frau der Lügen, drohte ihr mit der Polizei und ließ sie aus dem Haus werfen. «
    In Laurels Blick flammte neuer Hass auf. » Von nun an habe ich keine Schwester mehr. «
    » Mrs. Pruitt wusste nicht mehr weiter. Sie hatte selbst nicht genug Geld und wurde zudem krank. Zum Glück erinnerte sie sich daran, dass du in den Wehen immer etwas vom Brown’s Club gemurmelt hast und dass dort der Vater sei. Deshalb brachte sie Melody mit einem Zettel am Mantel hierher. Ich nehme an, sie hatte Angst, man würde sie unverrichteter Dinge von der Schwelle weisen, wenn sie angeklopft hätte, oder ihr einen Erpressungsversuch unterstellen. Schließlich musste sie so etwas ja kurz zuvor bei Amaryllis erleben. «
    Laurel zog die Knie hoch und schlang die Arme darum. » Vielleicht hätte ich es ihnen verraten sollen « , murmelte sie. » Sie hätten dich eventuell gefunden – was mir unmöglich war. «
    Jack schüttelte den Kopf. » Nein, sie hätten mich auch nicht gefunden, denn auf den Plantagen war ich nur die kürzeste Zeit. Und in den Häfen blieb ich auf meinen langen Schiffsreisen immer nur wenige Wochen. Briefe kamen erst an, wenn ich schon wieder unterwegs war, oder erreichten mich nie. «
    Laurel schloss die Augen. » Ich habe dir einen Brief nach dem anderen geschrieben und sie gleich verbrannt, weil es keine Möglichkeit gab, sie aus dem Haus zu schaffen. «
    » Warum hast du es ihnen nicht gesagt? « , flüsterte er.
    Sie ließ das Gesicht auf die Knie sinken. » Anfangs war ich so wütend, weil sie mich einsperrten und schlugen, dass ich den Gedanken nicht ertrug, mit solchen Menschen gemeinsame Sache zu machen. Und später dann, als ich weinte und bettelte und sie verzweifelt anflehte wie ein elender Feigling und versprach, ihnen alles zu sagen, alles zu tun, da grinste meine Mutter nur höhnisch und sagte, es sei zu spät. Weil man mir die Schwangerschaft schon ansähe und der Skandal damit perfekt wäre. Das wollten sie allein wegen Amaryllis nicht: Nichts durfte einen Schatten auf ihr Ansehen als Countess werfen. «
    Jack sah seine Chancen, ihre Liebe erneut zu gewinnen, mit jedem Wort schwinden. Sie war zu lange betrogen worden, um jemandem glauben zu können. Zumindest nicht einem Mann wie ihm. Kein Wunder, dass sie sich nur noch auf sich selbst verlassen wollte.
    Sie wiegte sich eine Weile schweigend vor und zurück. » Meine Eltern hätten sich keine schwerere Strafe einfallen lassen können. Verstehst du? Indem sie mich einsperrten, ließen sie mich vereinsamen. Mein ungeborenes Kind wurde in dieser Situation zu meinem einzigen Gefährten. Ich sprach mit ihm, sang ihm vor, erzählte ihm jede Geschichte, die mir einfiel. Manchmal wenn ich weinte, bewegte es sich in meinem Bauch und lenkte mich von meinem Selbstmitleid ab. Wenn ich schlief, weckte es mich mitten in der Nacht, und wir kuschelten uns zusammen, und ich erzählte von all den Orten, die ich ihm später zeigen, und von den wundervollen Dingen, die wir zusammen machen würden. «
    Sie rieb sich die Augen. » Vor allem mochte Melody schon in meinem Bauch Abenteuergeschichten. Ich weiß, dass es verrückt klingt, aber ich schwöre dir, dass sie mit Strampeln aufhörte, sobald ich ihr eine Geschichte über … «
    » … Piraten erzählte « , vollendete er ihren Satz.
    Sie lächelte traurig. » Sag mir nicht, dass das noch immer so ist. «
    » Doch, und inzwischen erzählt sie selbst welche. Am liebsten mag sie die

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