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Ein Versprechen aus Afrika

Ein Versprechen aus Afrika

Titel: Ein Versprechen aus Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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Mallets, genau gesagt vierzehntausendachthundertsiebzehn, regelmäßig ihren Beitrag.
    Im Gegensatz zu dem, was man zunächst annehmen könnte, kamen sie nicht nur aus Frankreich, sondern aus dreiundsiebzig verschiedenen Ländern. Anscheinend packte die Mallets, ähnlich wie Joseph Jean-Pierre, oft das Reisefieber. Jedenfalls waren sie in die ganze Welt ausgeschwärmt. Unter den Mitgliedern des Verbandes befanden sich alle möglichen Leute, selbst Angehörige der Highsociety und sogar ein englischer Lord! Um das Niveau anzuheben hatte Prinzessin Ayoubi sogar gemogelt und hoch gestellte Mallets einfach ohne ihr Wissen eingeschrieben. So war ein renommierter Arzt als stellvertretender Schatzmeister des Vereins registriert und seine Unterschrift — eine Fälschung — zusammen mit den Statuten bei der Präfektur hinterlegt worden. Endlich winkte der Erfolg, vielleicht sogar der Ruhm! Man sprach davon, die Lebensgeschichte von Joseph Jean-Pierre Mallet zu verfilmen, mit Jean Marais und Marpessa Dawn in den Hauptrollen.
    Doch die ersten Szenen dieses großen Filmwerkes sollten nie gedreht werden. Der Traum zerstob wie alle Träume, um der Wirklichkeit Platz zu machen. Einem Ahnenforscher aus dem Departement Haute-Vienne gelang es, die Spur eines Joseph, genannt Jean-Pierre Mallet, zu finden, der etwa zur gleichen Zeit wie der Milliardär gelebt hatte. Er musste aber feststellen, dass dieser nur den Beruf eines Straßenarbeiters ausgeübt und das Departement nie verlassen hatte. Bei seinem Tod hatte er seinen Erben eintausenddreihundertvierunddreißig Franc und ein paar Centimes hinterlassen. Darauf erstatteten mehrere Mallets Anzeige, sodass Gisèle Youbi des Betrugs und der Fälschung angeklagt und am 19. Januar 1966 verhaftet wurde. Sie gestand, kein Dokument zu besitzen, das die Existenz des Stammvaters Mallet bewies. Dennoch pochte sie auf ihre Rechtschaffenheit: »Schließlich habe ich den Verband, der mittlerweile weltweit vertreten ist, gerade gegründet, um Beweise für die Existenz dieses Erben zu suchen.«
    Sie gab zu, für das Ausstellen der Mitgliedskarten Geld angenommen zu haben, fügte aber hinzu: »Der Verband schuldet mir dreißigtausend Franc.«
    Damit hatte sie nicht ganz Unrecht. Wie sich herausstellte, hatte ihr Betrug nie wirklich große Ausmaße angenommen. In den fünf Jahren, die der Schwindel gedauert hatte, war es ihr nur knapp gelungen, sich mit dem Geld ihrer Opfer über Wasser zu halten. Andererseits hatten die Betrogenen bei diesem Abenteuer nicht viel verloren. Im Grunde war die Mallet-Erbschaft für Gisèle Youbi nur eine ungewöhnliche Art gewesen, sich im Ruhestand zu beschäftigen.
    Darum lassen wir sie in Frieden und schließen mit einem Wunsch: Wir hoffen, dass die Miss Mallet wenn schon keine märchenhafte Erbschaft, so doch wenigstens das Glück mit einem anderen Mallet gefunden hat und dass sie zusammen viele kleine Mallets bekommen haben.
     

Ein unterzuckerter Diabetiker
     
    Fürstentum Monaco, 1993. Wilfrid Gerber und seine Gattin, ein Schweizer Ehepaar, das sich vorübergehend im Fürstentum niedergelassen hatte, verbrachte seine Zeit damit, mit seinem Schweizer Wagen die Schönheit der Côte d'Azur zu erkunden. Am Abend kehrten sie nach Monaco zurück, wo sie in einem Luxushotel abgestiegen waren. Als Herr Gerber seinen Wagen parkte und gerade die Handbremse anzog, beugte sich ein gut gekleideter Fußgänger, der eine Brille trug und wie ein Deutscher aussah, zu ihm hinunter — er hatte nämlich die Scheibe heruntergekurbelt — und fragte ihn: »Sprechen Sie Deutsch?« Aber ja. Herr Gerber, der aus der deutschsprachigen Schweiz stammte, wie sein Züricher Nummernschild verriet, beherrschte Deutsch.
    Der elegante Herr wirkte erleichtert und entschuldigte sich in der Sprache Goethes, dass er auf Herrn Gerbers Hilfe angewiesen sei. Er gestand, sich in einer sehr unangenehmen Lage zu befinden. Soeben sei ihm der Koffer gestohlen worden, der seine gesamten Papiere, sein Geld und vor allem, was noch viel schlimmer war, sein lebenswichtiges Insulin enthielt. Denn dieser Deutsche namens Heinrich Wolker war Diabetiker und das Insulin war lebenswichtig für ihn. Wenn er nicht täglich seine Dosis erhielt, lief er Gefahr, in ein lebensbedrohliches Koma zu fallen. Herrn und Frau Gerber lief es kalt den Rücken hinunter. Wolker hatte bei der monegassischen Polizei Anzeige erstattet und die Klinik in Monaco hatte ihm einige Ampullen Insulin zur Verfügung gestellt, aber wenn er nicht

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