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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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verfügte, würde ihn kaum interessieren, wenn ihm stattdessen ihre Mitgift zugesprochen worden war.
    „Ich mag es gar nicht, wenn du so besorgt aussiehst, Elizabeth. Beunruhigt dich sonst noch etwas?“, fragte Sophie ruhig, als sie sich zu ihr an das Fenster gesellte.
    „Ja“, gab Elizabeth seufzend zu. „Ich habe etwas Furchtbares gesehen, als ich mit Hugh von der Sonntagsschule zurückging … Ich bin einer Frau begegnet, die ich früher einmal sehr gut gekannt habe. Sie hatte ihr Debüt im selben Jahr wie ich. Ich habe sie als gesellschaftlich Gleichstehende und als Freundin betrachtet. Ihr ist es so schrecklich … so entsetzlich ergangen, Sophie.“ Elizabeths Stimme brach, und Tränen traten in ihre Augen. „Ehrlich, es gibt mir das Gefühl, ich müsste mich schämen zu glauben, ich hätte Probleme. Ich muss ihr helfen! Aber ich bin mir nicht sicher, wie.“
    Sophie führte ihre Freundin zum Sofa zurück und setzte sich neben sie. Sie ergriff Elizabeths Hand und bat: „Erzähl mir alles darüber! Was ist vorgefallen?“
    Wenige Minuten später hatte Elizabeth ihr die ganze Geschichte berichtet. Sophies Augen weiteten sich in ungläubigem Schrecken. „Wie … furchtbar!“, brach es schließlich aus ihr heraus. „Die arme Frau! So betrogen zu werden, und das von einem Mann, von dem sie glaubte, dass er sie liebt. Und das arme Kind!“
    „Ich habe keine Ahnung, wie alt der Junge ist, weil ich ihn nicht gesehen habe“, erklärte Elizabeth. „Was können wir nur tun, Sophie?“
    Ihre Freundin schüttelte den Kopf. „Wie es scheint, will dieser abstoßende Leach Geld, sonst wird er sie nicht gehen lassen. Ich habe noch eine kleine Summe von meinem Nadelgeld übrig“, bot sie sofort an.
    „Ich glaube, er wird einen beträchtlichen Betrag verlangen. Aber wo sollen sie dann hin? Jane behauptet, ihre Eltern hätten sie enterbt, und Edwina weigert sich, zu helfen, geschweige denn sie aufzunehmen.“ Elizabeth seufzte verzweifelt. „Und Hugh wird uns keine Hilfe sein! Er hat sich nicht nur von Edwina einschüchtern lassen – sie hat mir nämlich verboten, noch einmal dorthin zu gehen –, sondern er behauptet, es wäre zu spät, Jane zu helfen. Er glaubt, sie würde ihren Liebhaber nie verlassen … weil er sie irgendwie in der Hand hätte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber ich lasse mich nicht davon abhalten, ihr zu helfen. Und du musst das alles für dich behalten. Sag niemandem ein Wort darüber.“
    „Natürlich!“, versicherte Sophie ihr. „Und ich werde dich unterstützen, so gut ich kann.“
    „Nun, Miss, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“
    Elizabeth stand in der Halle und nahm ihren Hut ab. „Was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe?“, wiederholte sie gespielt nachdenklich. „Ah, es hat mit dem Besuch des Viscounts zu tun, nicht wahr?“
    „In der Tat!“, rief Edwina aufgebracht.
    „Und, hat er sie mitgebracht?“
    „Darf ich fragen, was du meinst?“
    „Hat er meine Halskette mitgebracht?“, fragte Elizabeth.
    „Nun, wenn es so war, dann hat er sie wieder mitgenommen. Und das geschieht dir ganz recht. Hättest du so viel Anstand gehabt, zu Hause zu sein, dann hätte er sie dir vielleicht gegeben!“
    Elizabeth schnaubte undamenhaft. „Er hat gesagt, ich würde sie heute bekommen!“
    Edwina überging den Ärger ihrer Enkelin. „Wir werden am Freitag mit Ross und seiner Familie dinieren. Die Dokumente bezüglich der Mitgift sind unterzeichnet. Die Hochzeit soll in drei Wochen stattfinden …“, zählte sie auf.
    Elizabeths Augen verdunkelten sich. „Nur über meine Leiche“, krächzte sie schockiert.
    „Das wird sich einrichten lassen. Der Viscount sah mordlustig aus, als ich ihm mitteilen musste, dass du noch nicht zu Hause wärst, das kann ich dir sagen. Als ihm klar wurde, dass du nicht die Absicht hattest, dich blicken zu lassen, dachte ich, er würde wieder gehen, ohne den Handel abzuschließen. Sogar Pettifer meinte, er habe ihn noch nie so wütend gesehen.“
    „Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er bekümmert war, weil er die Einkaufsfahrt mit seiner Mätresse abbrechen musste“, schimpfte Elizabeth mit einem mulmigen Gefühl im Magen, weil es ihr so gut gelungen war, ihn zu verärgern.
    Edwina sah ihre Enkeltochter scharf an. „Hast du ihn heute gesehen?“
    „In der Tat. Er war mit seinem Liebchen in Pall Mall einkaufen.“
    Edwinas Gesichtsausdruck wurde weich. Sie ergriff Elizabeths Hand. „Reg dich über diese aufreizende Brünette

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