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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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…“, zwitscherte Elizabeth leichthin. Seine Begleiterin sah mit einem fragenden Lächeln auf den Lippen zwischen ihnen hin und her.
    Aus der Nähe sah Elizabeth, dass die Frau älter war als sie selbst, trotzdem war sie so atemberaubend schön, dass sie sich innerlich verkrampfte. Weshalb musste sie so … so perfekt sein?
    Elizabeth setzte ein, wie sie hoffte, unbekümmertes Lächeln auf und eilte weiter. Sie packte Sophie fest am Arm, damit ihre Freundin den Blick von dem Paar abwandte und den Mund zumachte. Sie lachte und war sich sehr bewusst, dass der Viscount ihr hinterhersah. Dann waren sie zur Tür hinaus. Sobald sie außer Sichtweite war, sackten ihre Schultern hinunter, sie schloss die Augen und konnte nichts anderes mehr denken als nur den einen Satz: Zur Hölle mit dir, Stratton! Zur Hölle mit dir!

9. KAPITEL
    „Zur Hölle mit dir, Stratton!“, murmelte Cecily Booth zwischen den Zähnen.
    Der Mann an ihrer Seite fluchte ebenfalls unterdrückt, als er den Viscount erblickte, jedoch aus einem ganz anderen Grund. Noch vor ein paar Tagen hatte der Earl of Cadmore geglaubt, dass Cecily für ihn unerreichbar wäre, nicht nur, weil sie zu hohe finanzielle Ansprüche stellte, sondern auch, weil sie verrückt nach Ross Trelawney war. Es war allgemein bekannt, dass Cecily schon lange hinter Trelawney her war. Dass sie gerade zu dem Zeitpunkt Erfolg gehabt hatte, als er in den Adelsstand erhoben wurde, war ihr wohl zu Kopfe gestiegen. Schon bald war sie so zuversichtlich gewesen, dass er sie heiraten würde, dass sie Hinweise über ihre gegenseitige Zuneigung und eine Ehe verbreitete. Sie hatte sich jedoch gründlich verrechnet, als sie verstohlen Druck ausgeübt hatte. Vor ein paar Tagen, so lauteten die Gerüchte, war der Viscount bei Gentleman Jackson, wo er mit Guy Markham ein paar Runden boxte, mit seiner Möchtegernverlobten aufgezogen worden. Noch bevor die Nacht hereingebrochen war, hatte die junge Mätresse einen neuen Beschützer gebraucht.
    Linus Savage, Earl of Cadmore, machte seinen Schachzug, während Cecily immer noch unter dem Schock der Abfuhr litt und empfänglich für Schmeicheleien und Angebote war. Er hatte sich zu seinem klugen Vorgehen gratuliert, aber jetzt machte er sich Sorgen, ob dieser böse Blick in Strattons Augen bedeutete, dass er die Frau an seinem Arm immer noch mochte. Er versuchte sich aus Cecilys Griff zu befreien und setzte eine gleichgültige Miene auf.
    Cecily verzog den scharlachrot geschminkten Mund, als sie den Viscount und seine Begleiterin erblickte. So rasch ersetzt worden zu sein – und durch eine so exquisite Schönheit – war demütigend! Sie ermahnte sich, dass sie sich nun einen Earl geangelt hatte. Was sollte sie an Ross schon vermissen? Seinen geistreichen Charme? Seine Großzügigkeit? Sein wunderbares Liebesspiel? Ihr geziertes Lächeln ließ nach, als sie Cadmore kokett anblickte. Der Gegensatz zwischen diesem schwachbrüstigen Geck und dem muskulösen, gut aussehenden Viscount ließ sich nicht leugnen.
    „Stratton …“, rief der Earl of Cadmore zur Begrüßung quer durch den Laden.
    Ross neigte kurz den Kopf, schwieg jedoch verbissen.
    Cecily knickste schelmisch, während sie bittend und anklagend zugleich zu ihm hinblickte. Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln, das sie ärgerlich machte.
    „Stratton scheint wütend zu sein …“, meinte Cadmore.
    „Ich bin fasziniert. Zwei anziehende Damen: eine schöne Blonde und eine hübsche Brünette, und beide haben dich mit ihren Blicken durchbohrt. Der Gentleman sah zu Tode erschrocken aus. Was geht hier vor, Ross?“, fragte seine Schwägerin lächelnd.
    „Du fandest die Blonde schön?“, war alles, was er dazu sagte.
    „Ganz außergewöhnlich, trotz des traurigen Ausdrucks in ihren blauen Augen.“
    „Sie sind nicht blau, sie sind amethystfarben …“
    „Aha …“, kicherte Rebecca, und Ross verzog das Gesicht. „Sie sind tatsächlich amethystfarben. Ich habe genau hingesehen. Und du ebenfalls. Gibt es sonst noch etwas, was du mir über sie sagen möchtest?“
    Nach einem Augenblick des Schweigens fuhr Rebecca fort: „Und die Brünette?“
    Er zuckte die Achseln. „Wie du schon sagtest, sie ist hübsch.“
    „Ross“, schalt Rebecca lachend. „Du bist wirklich ein herzloser Schurke. Von den beiden ist die Brünette natürlich deine Mätresse.“
    „Nicht mehr.“ Unruhig blickte er über die Schulter zum Ausgang und dachte an Elizabeth. Er wollte ihr sagen, dass er sie der Gattin

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