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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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dass sie den Ausbau
der Heilpraktikerpraxis bei diesen eisigen Temperaturen
erst einmal einstellen müssen. Und wenn es jetzt auch
noch so heftig schneit, dann werden die Arbeiten wohl
ziemlich lange ruhen. Dabei wollte sie die Praxis doch noch
vor Weihnachten eröffnen …«
    Ach so, deswegen hatte Linda sich gestern noch verrückter
aufgeführt als ein dreiäugiges Kamel, das auf dem Zebrastreifen
Rock ’n’ Roll tanzt.
    Tja, das war dann wohl die gerechte Strafe für Linda-Schatzi.
Wer hatte denn unbedingt in dieses Trümmerhaus
einziehen wollen?
    Ich rieb mir die Hände und lehnte mich zufrieden in meinem
Stuhl zurück. Und ganz plötzlich fand ich den Schnee
doch gar nicht mehr so blöd. Hätte ich allerdings geahnt,
dass alles noch viel schlimmer, ähm, eisiger kommen sollte,
wäre mir das Grinsen glatt weggefroren.
    Als Finn und ich um halb zwei aus der Schule kamen, öffnete
uns Mary im knallroten Kunstfellmantel mit passender
Mütze die Tür.
    »Die Heizungsanlage ist kaputt«, begrüßte sie uns. Ihre
Nasenspitze leuchtete genauso rot wie ihr Mantel.
    »Und was bedeutet das?«, fragte ich.
    Finn verzog den Mund. »Dass es im ganzen Haus eiskalt
ist, vermute ich mal.«
    Ich schenkte ihm einen stechenden Seitenblick, beschloss
dann aber, mich nicht weiter über seinen Oberprofessortonfall
aufzuregen.
    »Hast du die Handwerker angerufen?«, fragte ich Mary.
    Meine Oma schnaufte wie ein Stier. Dabei stiegen kleine
Wölkchen aus ihren Nasenlöchern auf. »Was denkst du
denn! Die waren längst hier.«
    »Und?«
    »Irgend so ein wichtiges Reglerteil ist kaputt. Und das
können die vor Montag nicht besorgen.«
    »Und was heißt das jetzt?«, fragte ich.
    Mary zuckte mit den Kunstfellschultern. »Das heißt, das
ganze Wochenende über frieren.«
    »Na ja, so schlimm wird es schon nicht sein«, meinte ich
und schob mich an Mary vorbei ins Haus.
    Brrr, drinnen war es wirklich saukalt. Noch kälter als
draußen. Wie war das überhaupt möglich?
    Fröstelnd schlang ich die Arme um meinen Körper. »Können
wir nicht so lange in Wutz’ Wohnung gehen? Ich meine,
jetzt wo er sowieso bald hier einzieht?«
    Mary seufzte tief. »Wutz ist seit heute Morgen wieder topsecret unterwegs. Deswegen hat er doch gestern Abend
Gismo vorbeigebracht. Schon vergessen?«
    Ich schüttelte den Kopf und Mary seufzte noch tiefer.
»Er wollte mir zur Sicherheit seinen Wohnungsschlüssel
dalassen.«
    »Na, dann ist ja alles perfekt«, freute ich mich.
    Yeah, endlich mal wieder ein Wochenende in der alten
WG. Wie genial war das denn!
    »Hat er aber nicht«, winkte Mary ab, »weil ich dumme
Gans nicht wollte. Ihr wisst doch, ständig verlege ich alles
und so …«
    Meine Mundwinkel sanken zentnerschwer nach unten.
Finn hingegen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
»Hmm …«, machte er. »Was für eine Überraschung für
Wutz, wenn er Gismo als Eiskater am Stiel zurückbekommt.«
    »Unsinn!«, winkte Mary ab. »Ich habe Gismo schon ein
Hundejäckchen von Helena übergezogen.«
    Wow! Die Vorstellung trieb nun auch mir das Grinsen ins
Gesicht. Hund und Katze im einheitlichen Jäckchenlook.
Das war doch mal was.
    »Fehlt nur noch die Pudel mütze«, amüsierte ich mich.
    Mary schüttelte den Kopf, dass ihre Kunstfellzipfel nur
so flogen. »Das ist nicht lustig!«
    Auf einmal kam mir eine unfassbar gute Idee. »Im Garten,
ganz hinten in der Ecke, stehen zwei Fässer. Dann machen
wir das einfach so wie die Typen in der Bronx. Wir
holen die Tonnen ins Haus, schmeißen Papier, Holz und
alles Brennbare hinein und zünden das Ganze an. So überleben
die Obdachlosen in New York den ganzen Winter
über draußen, habe ich mal im Fernsehen gesehen.«
    »Draußen!«, meinte Finn.
    »Na und?«
    »Rick, draußen!«
    »Na und!«, sagte ich noch einmal und stemmte die Hände
in die Hüften.
    »Kapierst du es nicht?«
    Nö. Ich glotzte Finn stirnrunzelnd an und er verdrehte
die Augen. »Wenn man in geschlossenen Räumen ein Feuer
entfacht, dann läuft man Gefahr, an einer Rauchvergiftung
zu sterben.«
    »Quatsch!«, widersprach ich, mehr aus Trotz als aus
Überzeugung.
    Mary fand meinen genialen Plan aber anscheinend auch
nicht gut, denn sie murmelte irgendetwas von wegen, was
für ein Unfug, bevor sie im Wohnzimmer verschwand.
    »Dann eben nicht!« Ich hob ergeben die Hände. »Mir macht die Kälte sowieso nichts aus. Schließlich bin ich Eishockeyspieler.
Ich liiiebe es, wenn’s eisig ist!« Zum Beweis
zog ich meine Jacke aus und hängte sie pfeifend an

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