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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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den
Garderobenständer. Dann verzog ich mich in mein Zimmer.
    Dort schlug mir – wenn das überhaupt möglich war –
noch frostigere Luft entgegen. Mit einem Satz war ich bei
der Tür, knallte sie zu und jumpte ins Bett, um mich unter
der Zudecke vorm elendigen Erfrierungstod zu retten.
    Doch was für eine Überraschung: Da lag schon jemand!
Ziemlich haarig und kein bisschen begeistert, dass ich mich
beinahe auf ihn gepflanzt hätte. Empört maunzend schlug
er seine Krallen in meinen Unterarm.
    »Aua, bist du bekloppt?« Ich sprang fluchend wieder auf.
    Elender Katerschreck, Gismo hatte es sich ausgerechnet
in meinem Bett gemütlich gemacht. Stinkgemütlich sogar.
Denn nachdem ich die Decke aufgeschlagen hatte, brannten
mir in der nächsten Sekunde seine furchterregenden
Gismofürze in Augen und Nase.
    »Boah, Gismo«, regte ich mich auf. »Das ist ja wohl die
Krönung. Verzieh dich, du Stinkbombe!«
    Anstatt reuevoll und zutiefst beschämt das Feld zu räumen,
streckte er sich behaglich, leckte sich im Zeitlupentempo
die rechte Pfote und drehte mir dann seinen dicken
Hintern zu.
    Hey, hey, hey … was für ’ne Frechheit!
    »Ich zähle bis drei«, drohte ich ihm. »Und wenn du nicht
freiwillig verschwindest, dann …«
    Pups-Gismo zeigte sich davon nicht beeindruckt. Kein
bisschen. Im Gegenteil. Er ließ ein lang gezogenes Ziiisch hören, und kaum war die Müffelwolke gestartet, begann
er, zufrieden zu schnurren.
    »Na warte!«, schimpfte ich mit zugehaltener Nase und
stürzte mich auf das haarige Stinktiermonster im roten
Kunstfelljäckchen. Schon hatte ich ihn am Nacken gepackt
und wollte ihn zur Tür hinaustragen. Doch Gismo glaubte
wohl, er sei zum gemeingefährlichen bengalischen Tiger
mutiert. Er fauchte und schlug dabei wild um sich. Seine
mörderischen Krallen zischten haarscharf an meiner Nasenspitze
vorbei.
    Bevor er mir endgültig ein blutiges Muster ins Gesicht
ritzen konnte, ließ ich ihn lieber los. Doch Gismo war so in
Fahrt, dass er noch im Fall wie blöd um sich schlug.
    Boing! Und schon war er voll auf seiner breiten Stirn
gelandet.
    Wie er sich langsam aufrappelte, den Kopf dabei schüttelte
und mich aus funkelgrünen Augen anstarrte – auweia,
wenn der mal nicht mit mir auf Kriegsfuß stand!
    Sicherheitshalber wich ich ein paar Schritte zurück und
hoffte, dass ihm schnell wieder einfiel, dass er nichts weiter
als ein übergewichtiger Stubenhocker war.
    KEIN BENGALISCHER TIGER!
    Doch Gismo sah so aus, als ob er Lichtjahre davon entfernt
war, sich daran zu erinnern. Er starrte mich mit dem
Blick eines Rächerkaters an, der die Krallen wetzte.
    »Ganz ruhig, Gismo«, krächzte ich, worauf er mit einem
beängstigenden Fauchen reagierte.
    Und da – gerade als ich dachte, jetzt setzt er zum Sprung
an und frisst mich mit Haut und Haaren – öffnete sich
meine Zimmertür.
    »Rick!« Finn steckte den Kopf herein. »Sag mal, hast du
zufällig …«
    Was ich zufällig haben sollte, erfuhr ich nicht mehr.
Gismo wirbelte nämlich wie der Blitz herum, miaute, als
ob sein Schwanz in Flammen stünde, und schoss an Finn
vorbei aus dem Zimmer.
    »Puuuh«, entfuhr es mir. Schnaufend ließ ich mich in
meinen Baseballhandschuhsessel sinken und versuchte,
meinen Puls wieder auf Normaltempo zu bringen.
    »Was war das?« Finn sah ziemlich verdattert aus.
    »Gismo!«, sagte ich trocken.
    »Schon klar. Ich meine, was ist denn in den gefahren?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Er hat wohl
zu viele Tierfilme geschaut. Von bengalischen Tigern und
so. Oder er schämt sich wegen der peinlichen Hundejacke.«
    Finn musterte mich ungläubig. So nach dem Motto: Rick,
du bist schon ziemlich seltsam. Dann sagte er: »Ich wollte
eigentlich nur wissen, ob du zufällig …«
    »Wer um alles in der Welt hat den Kater in den Flur gelassen?«,
zeterte Mary los. Dann schepperte es auch schon
gewaltig, und als Finn und ich aus meinem Zimmer stürmten,
sahen wir gerade noch, wie Gismo mit einem Satz von
der Kommode auf die Hutablage der Garderobe sprang. Ihm
direkt auf den Fersen die hechelnde Helena – natürlich am
Boden. Besonders hoch springen konnte Marys französische
Bulldogge nämlich nicht. Aber im Wie-irre-im-Kreis-Herumflitzen
war sie einsame Spitze. Was sie nun auch in
einem so mörderischen Tempo machte, dass mir allein vom
Zuschauen kotzübel wurde.
    »Rick, Finn, jetzt steht nicht nur herum, sondern tut
etwas!«, wetterte Mary. Ihre Mütze war ihr so tief ins Gesicht
gerutscht, dass man nur noch ihr

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