Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
weiter. »Die wollen
uns loswerden. Jetzt wo das Geld wegen der kaputten
Heizungsanlage knapp ist, passt es denen bestimmt gut in
den Kram, zwei Mäuler weniger stopfen zu müssen.«
    »Glaub ich nicht«, murmelte Finn.
    »Schmeiß mal deine grauen Zellen an, Superhirn! Dann
könnten die sogar unsere Zimmer vermieten. An Messegäste
und so. Das bringt richtig viel Kohle. Vladis Eltern
machen das jedes Jahr. Wenn die Cebit ist, muss er immer
bei seiner Oma auf der muffigen Wohnzimmercouch schlafen,
und sein Zimmer wird an irgend so einen Anzugträger
vermietet. Glaub mir, bei Geld hört die Freundschaft auf.
Auch zu den eigenen Kindern.«
    »Du redest echt kompletten Unsinn, Rick«, winkte Finn
ab und klebte ungerührt weiter kleine Holzteile aneinander.
Hielt der sich etwa für Knecht Ruprechts Gehilfen,
oder was?
    Unschlüssig blieb ich noch einen Moment in Finns Zimmer
stehen. Doch als er schließlich anfing, Leise rieselt der
Schnee vor sich hin zu summen, war es eindeutig an der
Zeit, mich vom Acker zu machen. Womöglich wollte der
sonst noch, dass ich mitträllerte! Wie obersentimentalpeinlich
wäre das denn?!
    Ich hatte die Tür noch nicht ganz erreicht, da fragte
Finn: »Wie sieht es denn bei dir aus, Rick? Hast du schon
alle Weihnachtsgeschenke zusammen?«
    Was für eine Frage: natürlich nicht! Aber das musste ich
dem Milchschnittenbastler ja nicht auf die rot gefrorene
Nase binden. Außerdem: Es war gerade mal Ende November,
also noch massenhaft Zeit, irgendwas zusammenzuzimmern.
    »Schon längst!«, behauptete ich.
    Und weil Finn plötzlich mächtig beeindruckt aus der
Wäsche glotzte, fügte ich lässig hinzu: »Hab so ein zweistöckiges
Vogelhäuschen gebaut.«
    »Was? Echt?« Finn staunte Megabauklötze. Er ließ die
Holzteilchen fallen und sprang auf. »Kann ich es mal
sehen?« Schon war er zur Tür raus und hechtete zu meinem
Zimmer rüber.
    Innerlich knallte ich mir mit der Hand vor die Stirn. Warum
konnte ich nicht einfach mal meine vorlaute Klappe
halten?!
    »Ähm … Finn, warte mal«, versuchte ich, ihn zu stoppen.
»In meinem Zimmer gibt’s nichts zu sehen.«
    Finn legte eine Vollbremsung hin. »Och, schade. Ich hätte
es mir gerne mal angeschaut. Wo ist es denn? Etwa drüben
bei Hasso Krampf in der Steinmetzwerkstatt?«
    Ich nickte, erleichtert, dass Finn mir die Antwort auf
seine Frage gleich mitgeliefert hatte.
    Aber leider wollte die Weihnachtsnervensäge keine Ruhe
geben.
    »Dann lass uns mal rübergehen. Der ist bestimmt noch
da.« Er wollte in seine Jacke schlüpfen.
    »Das-das geht aber nicht!«, stammelte ich hektisch.
    Langsam drehte sich Finn zu mir um und sah mich verdattert
an. Doch dann, gerade als ich alles zugeben wollte,
weil mir verdammt noch mal keine Ausrede einfiel, machte
sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit.
    »Verstehe«, freute er sich. »Es soll eine Überraschung
sein. Für uns alle!«
    Ich nickte wie blöd und Finn trabte selig lächelnd in sein
Zimmer zurück.
    Puh, gerade noch mal gut gegangen. Obwohl … wo sollte
ich jetzt so ein blödes zweistöckiges selbst gebautes Vogelhäuschen
herbekommen? Wenn ich nicht als kompletter
Weihnachtsvolltrottel vor Finn dastehen wollte, dann
musste ich wohl so ein Teil auftreiben.
    Da hatte ich einen genialen Geistesblitz! Stand nicht hinten
im Garten so ein Ding herum? Ziemlich schrottig zwar,
aber mit ein bisschen Farbe und zwei, drei Tannenzweigen
müsste das doch eigentlich … meine Rettung sein!
    Ich schnappte mir Pas Stiefel, weil ich in meine mit fünf
Paar Socken nicht reinkam, und schlich mich so leise wie
möglich aus dem Haus. Die Tür ließ ich angelehnt, damit
Finn vom Zuklacken nicht hellhörig wurde.
    In gebückter Haltung bahnte ich mir einen Weg durch
das Schneegestöber in die hinterste Ecke des Gartens. Irgendwo
hier musste das Teil doch sein. Ganz sicher. Nur
leider war es mittlerweile schon ganz schön finster. Außerdem
war mir einfach nur arschkalt!
    Was soll’s, dachte ich und machte kehrt, morgen ist auch
noch ein Tag.
    Die Haustür stand nun auf einmal weit offen, und ich
rechnete schon halb damit, Finns fragendes Gesicht hinter
der Tür zu erblicken, aber ich hatte Glück. Finn hatte
von meiner Aktion nichts mitgekriegt und bastelte weiter
seelenruhig vor sich hin. Leise schlich ich an seiner Zimmertür
vorbei Richtung Klo. Dort schlug mir eine noch eisigere
Kälte entgegen als in meinem Zimmer, weil irgend
so ein Volldepp das Fenster offen gelassen hatte. Ich stellte
mich vors Klo und zog

Weitere Kostenlose Bücher