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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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sollen«, hatte
Vladi geknurrt und seine Handschuhe mit einem lauten
KLATSCH in die nächste Ecke geknallt.
    Ja, ich hätte abspielen sollen. Dann hätten wir das Match
vielleicht nicht verloren. Keine wichtigen Punkte auf dem
Eis liegen lassen.
    Doch stattdessen hockte ich jetzt auf der Bank in der
Umkleide und starrte auf meine Eishockeyschuhe.
    »Rick, das war’s erst mal für dich!«, schnauzte Johann
mich an. »Die nächsten Spiele wärmst du die Ersatzbank.
So lange, bis du Dickschädel es kapiert hast.«
    »Aber-aber«, versuchte ich noch, die Sache zu retten.
»Ich hatte doch gar keine andere Wahl. Das-das kannst du
nicht machen.«
    Johann lachte auf. »Wie bitte? Keine andere Wahl? Ich
glaub, mein Schwein pfeift! Ich will jetzt erst mal nichts
mehr von dir hören. Sonst geh ich nämlich echt an die
Decke!«
    »Das kannst du nicht machen«, murmelte ich noch einmal.
    »›Das kannst du nicht machen, das kannst du nicht machen‹«, äffte Johann mich nach. »Und wie ich das kann. Ich
bin nämlich der TRAINER!«
    Ich starrte wieder auf meine Eishockeyschuhe. Die anderen
waren mucksmäuschenstill.
    »Es reicht mir mit deinen Alleingängen, Rick. Hast du
das verstanden oder bist du plötzlich taub?«
    Ich schüttelte den Kopf. Nein, taub war ich nicht. Und
blöd auch nicht. Deshalb stand ich jetzt auch auf, packte
meine Klamotten zusammen und eierte noch immer auf
Schlittschuhen zur Tür.
    Bevor ich sie öffnete, drehte ich mich ein letztes Mal
um und warf einen Blick in die Runde. Aber meine Mannschaftskameraden
hielten die Köpfe gesenkt, wichen mir
aus – selbst Vladi. Nur Nelly sah mich kurz an.
    Ich wandte mich um und verließ ohne ein weiteres Wort
die Umkleide.
    Dass Johann mir nachrief, ich solle gefälligst hierbleiben,
scherte mich nicht die Bohne.
    Draußen rannte ich Wutz in die Arme.
    »Warst du etwa im Stadion?«
    Wutz nickte. »Ehrensache. War doch dein erstes Spiel
seit Wochen. Da darf ich nicht fehlen. Dein Vater und Linda
haben es leider nicht geschafft. Finn ist beim Wing Tsun
und Mary musste mit Helena zum Tierarzt.«
    Er wollte mir den Schläger abnehmen. Aber dann fiel
ihm auf, dass ich noch komplett in meiner Eishockeymontur
steckte.
    »Warum hast du dich nicht umgezogen?«
    Ich hob die Schultern. »Keinen Bock gehabt«, brummte
ich.
    Damit gab sich Wutz natürlich nicht zufrieden. »Was ist
los, Kumpel? Ich sehe dir doch an, dass du Stress hattest.«
Er klopfte mir aufmunternd auf den Rücken. »Nun spuck
es schon aus.«
    Ich stöhnte genervt. »Ich hab jetzt keine L…«
    »Okay, okay«, fiel er mir ins Wort. »Wenn du nicht möchtest,
dann ist es auch gut. Aber zum Essen ins Mikado darf
ich dich trotzdem einladen, oder?«
    Er zwinkerte mir zu und plötzlich kam ich mir doof vor.
Mit wem sonst, wenn nicht mit Wutz, konnte ich über
meine Probleme reden?
    »In den Klamotten kann ich da wohl kaum auftauchen«,
murmelte ich.
    Wutz winkte ab. »Kannst dich ja im Auto umziehen. Aber
meinetwegen brauchst du das nicht. Von mir aus kann
ruhig jeder sehen, dass du ein echter Young Indian bist.«
    Ich stöhnte wie beim Zahnarzt. »Das ist es ja: Ich weiß
nicht, ob ich noch ein Indian bin.«
    Im Mikado war es wie immer gerammelt voll. Ums Buffet
wuselten so viele Leute herum, dass ich echt froh war,
mich im Auto umgezogen zu haben – in der Montur wäre
ich hier drinnen garantiert weggeschmolzen.
    Nachdem wir uns so richtig voll gefuttert hatten, lehnte
Wutz sich in seinem Stuhl zurück. Er rieb sich den Bauch
und schaute mich auffordernd an. »Jetzt erzähl mal.«
    Ich machte »Hmm« und lehnte mich ebenfalls zurück.
    »Was hmm?«
    »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    Wutz schmunzelte. »Wie wär’s mit: von vorn?«
    Keine schlechte Idee, musste ich zugeben und begann,
erst stockend und dann immer flüssiger zu erzählen. Davon,
dass Johann meinte, ich wäre nach meiner Verletzung
noch nicht wieder so weit. Und dass die Young Indians
stinkig auf mich waren und auch von dem Stress in der
Umkleide. Irgendwann war ich schließlich bei der weißen
Visitenkarte angekommen.
    Wutz zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Aber hat dieser
Herr Massig dich denn überhaupt schon mal spielen
sehen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich glaub
nicht. Andererseits hat er so eine Andeutung gemacht. Wir
sind ja in der letzten Saison gegen die Eishockeyjets angetreten.
Die haben zwar immer haushoch gewonnen, aber
ich glaube, ich hatte ein paar gute Szenen.«
    »Aha.« Wutz holte tief

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