Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
die Lurchpforte auf. Fast rechnete
ich damit, dass mir gleich der Strahl am Lurch festfrieren
würde oder pissgelbe Eiswürfel in die Schüssel klackern
würden, aber alles lief gut.
    Ziemlich erleichtert wollte ich in mein Zimmer zurückbibbern,
machte aber noch einmal kehrt, weil ich Mary ja
versprochen hatte, nach Gismo zu sehen.
    Sein Körbchen war leer. Die Fensterbank auch. Überhaupt
war in der Küche nicht die geringste haarige Spur
vom Pupskater.
    »Gismo?«, krächzte ich und dann noch etwas lauter:
»Gismo?!« Suchend schaute ich mich um.
    Auf dem Flur war er nicht. Im Wohnzimmer auch nicht.
Im Bad nicht. In der Abstellkammer nicht. In Pas und Lindas
Zimmer nicht. Bei mir sowieso nicht. Ich stürmte zu
Finn. »Hast du Gismo gesehen?«, rief ich aufgeregt. Obwohl
ich alles andere als ein Hellseher war, schwante mir langsam
etwas Furchtbares.
    Finn schüttelte den Kopf und ich konnte nur noch »Oh
Gott« keuchen und mir dramatisch ans Herz fassen.
    »Warum? Hat er in dein Bett gepinkelt?«, amüsierte sich
Finn.
    »Das ist nicht lustig!«, regte ich mich auf. »Wir haben
wirklich ein ernsthaftes Problem!«
    »Wir?« Finn guckte reichlich belämmert und ich holte
sehr, sehr tief Luft. Dann ließ ich die Bombe platzen.
    »Gismo wurde entführt!«
    »Entführt?«
    Ich nickte wie ein Wackeldackel. »Er ist weg. Ich habe
die ganze Wohnung nach ihm abgesucht.«
    Finn kratzte sich am Hinterkopf. »Na ja, das Haus ist
ziemlich groß. Da gibt es viele Ecken …«
    »Ich war in jeder!«, schnitt ich ihm hektisch das Wort ab.
»Gismo ist verschwunden!«
    »Aber wie kommst du darauf, dass er entführt wurde?
Das-das ist doch … Schwachsinn!«
    Ich blieb knallhart bei meiner Entführungstheorie. Ganz
egal, wie ungläubig Finn mich anstarrte. »Die Haustür
stand vorhin kurz offen. Da muss es passiert sein.«
    »Und warum stand sie offen?«
    Ich winkte ab. »Das spielt jetzt keine Rolle. Klar ist, Gismo
ist verschwunden und das bestimmt nicht freiwillig.«
    Finn wollte mir noch immer nicht glauben. »Wer soll
Gismo denn entführt haben und warum?«
    Ich klatschte mir gegen die Stirn. »Mann, Finn, raff es
endlich! Gismo traut sich doch nicht, Treppen zu steigen.
Und da vor der Haustür gleich fünf davon sind, kann er
nicht freiwillig abgehauen sein. CAPITO?!«
    Das Telefon klingelte, und ich zuckte zusammen, als ob
mir einer in den Hintern gekniffen hätte.
    »Das ist bestimmt Wutz!«, rief ich panisch. »Und der ist
richtig sauer. Das höre ich schon am Klingeln, dieser wütende
Ton.«
    Um Finns Mundwinkel zuckte es verdächtig. »Rick, du
hast einen Knall.«
    Das Telefon klingelte … und klingelte … und klingelte.
Bis sich Finn erbarmte und auf den Flur schlurfte.
    »Es ist nur meine Mutter!«, rief er schließlich.
    »Puuuh«, entfuhr es mir, und ich sackte in mich zusammen
wie ein Luftballon, in den man hineingestochen hatte.
    »Sie hat gerade drei Elektroheizungen besorgt und fährt
jetzt noch weiter, um Heizdecken zu kaufen. Sie möchte
wissen, ob sie uns zum Abendbrot Pizza mitbringen soll!«
    Pizza? Wer konnte schon an Essen denken, wenn man
um sein junges Leben fürchten musste?



Kinder leben gefährlich. Vor allem, wenn sie sich
mit einer Oma wie Mary herumschlagen müssen. Und
auch wenn man mit zwölf Jahren ja eigentlich kein Kind
mehr ist und es besser wissen müsste, schwirrten mir
Marys Worte von vorhin wie wild gewordene Stubenfliegen
durch den Kopf. Vielleicht verhielt ich mich deshalb
so … so … na komplett durchgeknallt eben.
    »Wir müssen zu der Schrulle in der Heckmeck-Gasse. Die
hat sich Gismo geschnappt. Bestimmt wollte sie Helena
holen, und weil die nicht da war, hat sie eben Gismo mitgenommen
«, sagte ich zu Finn, nachdem er das Telefonat mit
Linda beendet hatte.
    »Was? Das wird ja immer verrückter.«
    »Und wenn schon!«, fauchte ich wie ein tollwütiger
Wombat. »Meinst du, das interessiert Wutz?! Ich hatte die
Verantwortung und jetzt ist Gismo verschwunden! Höchstwahrscheinlich
von der Hundehasserfrau entführt.«
    »Blödsinn!«, entgegnete Finn und stemmte entschlossen
die Hände in die Seiten. »Ich gehe bestimmt nicht mit dir
dorthin. Und außerdem bin ich noch nicht mit den Weihnachtsgeschenken
fertig.«
    »Wie jetzt?« Ich funkelte ihn wütend an. »Da bitte ich
dich einmal um etwas und dir fällt keine bessere Ausrede
ein als dein Bastelschwachsinn?!«
    Finn verzog keine Miene.
    Okay, dann musste ich wohl schwerere Geschütze auffahren.
    »Hör mal, Finn«, begann ich

Weitere Kostenlose Bücher