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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Massig hielt mich zurück.
    »Unser
Head Coach
hat mir gerade gesagt, du könntest
ruck, zuck ein Kandidat für die erste Formation werden.
Ein bisschen Feinschliff an deiner Technik, eine bessere
Kondition und dann klappt das …«
    Er lachte und ließ dabei seine ganzen strahlend weißen
Zähne sehen. Ich konnte ihn trotzdem nur misstrauisch anstarren.
    »Dein Solo im Trainingsspiel war atemberaubend. Du
hast deine Gegner geradezu schwindelig gemacht. Und wie
du dir den Puck aus den unmöglichsten Positionen geangelt
und die Scheibe dann nach vorn getrieben hast, Respekt,
mein Junge!«
    Wenn ich nicht vor Erschöpfung bereits bremslichtrot
gewesen wäre, spätestens jetzt war ich von einem Feuermelder
nicht mehr zu unterscheiden.
    »So, jetzt muss ich aber los. Hab noch einen wichtigen Termin«, erklärte Frank Massig noch immer breit grinsend. »Alles Weitere besprichst du am besten mit dem
Coach

    Ähm … klar doch. Nur was eigentlich?
    Ich starrte ihm perplex hinterher und dann war auch
schon Martin Finkenwerder neben mir.
    »Der Chef hat ja immer so einen Riecher«, meinte er.
»Aber bei dir scheint er einen ganz besonders guten Tag gehabt zu haben.«
    »Aha«, murmelte ich und glotzte ihn dabei mit Sicherheit
ziemlich blöd an.
    »Herr Massig hat dir ja schon gesagt, dass wir interessiert
sind. Als Nächstes würde ich gerne mit deinen Eltern
sprechen. Die sind ja heute nicht mitgekommen, oder?«
    »Bin allein da«, erwiderte ich.
    »Okay, gib ihnen doch bitte meine Karte, damit sie sich
bei mir melden können. Oder du bringst sie einfach am
Montag zum Training mit.«
    »W-wie jetzt?«, stotterte ich.
    »Also von mir aus kannst du ab Montag schon normal
mitmachen. Um halb sechs fängt das Training an. Okay, mit
den Indians müssen wir uns natürlich auch noch einigen.«
Er schaute mich ungläubig an. »Oder musst du dir etwa erst
noch überlegen, ob du in unserem Team spielen willst?«
    Ich schüttelte den Kopf und er sagte lächelnd: »Na dann
ist ja alles perfekt. Bis Montag also. Ich muss zurück zu den Jungs.«
    »Was?«, fragte ich fassungslos. »Trainieren die etwa noch weiter?«
    Herr Finkenwerder schüttelte den Kopf. »Nein, nein, aber
wir setzen uns immer noch zusammen und besprechen das
Training anhand einer Videoanalyse.«
    »Ach so«, hauchte ich. Und in Gedanken fügte ich hinzu:
WOW und OBERHAMMER!
    Was er daraufhin erwiderte, bekam ich irgendwie nicht
mehr so richtig mit. Ich war mit meinen Gedanken ganz
woanders.
    Ich eierte in die Umkleide, ließ mich erschöpft auf die
Bank sinken und konnte mein Glück kaum fassen.
    Die wollten mich. MICH! Den Knirps Rick Michalski,
der angeblich nicht wusste, was eine Mannschaft ist. Was
hätte ich jetzt dafür gegeben, wenn Johann das eben gehört
hätte! Pah, und mir ständig vorhalten, ich wäre für die
erste Formation noch nicht wieder so weit. Pustekuchen
und Oberblödsinn dazu!
    Boah, ich hatte das Gefühl, jeden Moment zu platzen:
vor Triumph, Ehre und Glück … Oder was war das sonst,
was mich gerade so kribbelig machte? Ich meine so, dass
sich meine Haut anfühlte, als ob ich nackig in ein Büschel
Brennnesseln gesprungen wäre.
    Konnte es sein, dass da neben Glück und Freude auch ein
extrem schlechtes Gewissen an mir nagte?



»An den Marterpfahl!«, sagte Skipper mit eiskalter
Stimme, stellte sich hinter mich und drehte mir den
Arm mit einem Polizeigriff rechtwinklig nach oben.
    »Aua, lass das gefälligst!«, schnauzte ich ihn an.
    Aber Skipper und die anderen dachten gar nicht daran.
Entschlossen schob er mich vor sich her. Direkt an der Püttelmeyer
vorbei, die auf einmal schwer verliebt und Händchen
haltend mit ihrem Sängerknaben Heribert von Pichelstein
am Rande des Schulhofs herumstand. Entweder
die schlammschleimige Matschkuh wollte uns nicht sehen
oder der Pichelsänger trällerte ihr gerade wieder ein schräges
Liedchen ins Ohr.
    Ich hätte ja um Hilfe rufen können. Aber mal ehrlich,
war ich ein Knirps? Nö! Und deshalb hielt ich schön die
Klappe und ließ mich durchs Gebüsch Richtung Schulbolzer schieben.
    Dann wurde ich plötzlich nach vorn geschubst und die
anderen bildeten einen undurchdringlichen Kreis um mich.
    Skipper begann mit dem Verhör, indem er laut rief: »Hannover
ist Indianerland!«
    Dann schoss er seine Fragen wie Giftpfeile auf mich ab.
    »Warum?«
    »Wieso?«
    »Nenn uns nur einen Grund!«
    »Wie konntest du?«
    »Du Verräter!«
    »Du Bleichgesicht!«
    »Das ist mir echt zu blöd«, erklärte ich. »Was

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