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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Schweigen. Besonders ein dunkelhaariges Breitmaulgesicht
blitzte mich so streitsüchtig an, als hätte ich
ihm seine Pommes weggefressen.
    Ein Lockenkopf erbarmte sich schließlich und deutete
mit dem Zeigefinger auf eine Tür gleich neben ihm.
    Ich verschwand schnell, und als ich kurze Zeit später
wieder in die Umkleide zurückkam, konnte ich gerade
noch hören, wie das Breitmaulgesicht schimpfte: »Kacke,
verdammte. So ein Stummel gehört doch nicht in unser Team!«
    »Genau!«, meinte ein anderer.
    Jetzt wurde ich noch nervöser, und während ich scheinbar
immer noch endcool meine Tasche auf die nächste
Bank knallte und mich umzog, klebten die Augen der Eishockeyjets
förmlich an mir.
    Meine Finger zitterten ein bisschen, als ich nach meinem
Schläger griff und zur Tür eierte. Ich war schon halb
draußen, da knurrte ein Rothaariger mit Sommersprossen:
»Auf deiner Tasche ist ein Young-Indians-Sticker. Spielst du etwa bei denen?«
    Ich nickte.
    »Und was willst du dann hier?«
    Tja, das hatte ich mich die letzten zehn Minuten auch
gefragt.
    »Das war nicht meine Idee«, knurrte ich zurück.
    »Wessen denn sonst?«, erwiderte der Rothaarige.
    »Frank Massigs!«, murmelte ich und sah zu, dass ich
rauskam, bevor mein Magen noch auf Erdnussgröße
schrumpfte. Hinter mir hörte ich aufgeregtes Stimmengemurmel,
und ich machte, dass ich so schnell wie möglich in
die Eissporthalle kam.
    Ehrfurchtsvoll blieb ich in der Tür stehen.
    Heiliger Rattenschwanz, in so einer megagigantischen
Halle wollte ich schon immer trainieren!, schoss es mir
durch den Kopf.
    Von oben aus der Betriebszentrale hatte ich ja bereits
einen Blick darauf werfen können und war schwer beeindruckt
gewesen, aber wenn man direkt in der Halle, also
auf dem Eis, stand, dann war das so wie Cola, Chips, Pommes,
Muffins und Marys Kartoffelpuffer zugleich.
    Wow! Hammer! Und noch mal WOW!
    Ich bekam die totale Gänsehaut und hatte echt Mühe,
das Pipi in meinen Augen zurückzuhalten, so geplättet war ich.
    Die anderen liefen an mir vorbei aufs Eis und dann war
plötzlich Frank Massig neben mir.
    »Ich stelle dich jetzt noch schnell den beiden Assistenztrainern
und unserer Physiotherapeutin vor. Der
Head Coach
müsste auch gleich kommen. Alles okay bei dir?!«
    Ich nickte mit offenem Mund.
    Physiotherapeutin? Assistenztrainer?
Head Coach?
Mir
schwirrte der Kopf. Bei den Young Indians hießen die Johann,
Mirko, Rainer und Susanna, die Eisprinzessin, die
uns hin und wieder mit ätzenden Laufstilübungen nervte.
    »Ach, Rick, da kommt gerade unser
Equipment Manager
.
Mit dem kann ich dich dann auch gleich mal bekannt
machen«, schlug Frank Massig vor und deutete auf einen
Mann an der Bande, der mich mit seinem karierten Sakko
und passender Schirmmütze eher an einen alten englischen
Lord erinnerte.
    Ich starrte wie blöd vor mich hin.
    »Ist was? Geht es dir nicht gut?«, erkundigte sich Herr
Massig besorgt.
    »Nö, ähm … alles … ja … äh … paletti«, stammelte ich herum.
    Dann lief der
Head Coach
aufs Eis und ich konnte mich
kaum noch auf den Kufen halten. Hagrid! Martin Finkenwerder,
der sonderbare Typ, der Finn und mir vor gut einer
Woche im Stadtwald Eilenriede Gismo unter die Nase gehalten
und den ich einen
Penner
genannt hatte, sollte der
Cheftrainer der Eishockeyjets sein!
    Jetzt mal ehrlich, hier hing doch bestimmt in irgendeiner
Ecke eine versteckte Kamera herum?! Das war wirklich
verrückter als eine rosa gesprenkelte Pinguinfrau, die
mit ihrem Mann auf Schlittschuhen übers Eis tanzt!
    Aber: keine versteckte Kamera, keine Pinguine, kein
Scherz, keine Einbildung, kein Traum oder so was Ähnliches.
Der
Coach
der Junior-Eishockeyjets hieß tatsächlich
Martin Finkenwerder, und er nahm mich die nächsten eineinhalb
Stunden so was von ran, dass ich anschließend nur
noch mit Wackelpuddingbeinen und komplett luftleerer
Lunge vom Eis schlittern konnte.
    An der Bande stand Frank Massig und grinste mir zufrieden
entgegen. »Wusste ich es doch«, behauptete er und
schlug mir kräftig auf die Schulter. »Du hast es drauf, Junge.
Und zwar so richtig.«
    Wie jetzt? Meinte der wirklich mich? Nö, das war bestimmt
’ne Verarsche. So nach dem Motto: Dem Young-Indians-Knirps mit der großen Klappe zeigen wir mal so richtig,
wo der Hammer hängt. – Ich war mir nämlich ziemlich
sicher, in meinem ganzen Leben noch nie sooo schlecht gespielt
zu haben wie gerade eben.
    »Ja, schon klar«, knurrte ich ironisch und wollte mich
verdünnisieren. Doch Frank

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