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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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unterdrückte ein Schaudern.
    »Kommen Sie, Sie müssen sich erst einmal abtrocknen und aufwärmen«, entschied Leon und reichte ihr seine Hand.
    »Aber ich muss Billa suchen.«
    »Hannah, Sie werden sich erkälten, wenn Sie in den nassen Klamotten herumlaufen.« Er nahm sie einfach bei der Hand und zog sie mit sich zu den Autos. »Fahren Sie hinter mir her. In meinem Haus können Sie warten, bis der Regen nachlässt. Und dann suchen wir gemeinsam nach Billa.«
    »Also gut.« Hannah sah ein, dass Leon recht hatte. Der Regen wurde immer stärker, und auch der Wind hatte weiter aufgefrischt. Sie setzte sich mit klappernden Zähnen hinter das Steuer ihres Wagens und folgte Leon, der seinen Jeep über einen asphaltierten Wirtschaftsweg zur Rückseite des Forsthauses lenkte.
    Als sie vor dem halbhohen Jägerzaun, der das Grundstück umgab, anhielten, erlebte Hannah die zweite Überraschung des Tages. »Billa!« Sie sprang aus dem Auto.
    Die Hündin kam ihnen schwanzwedelnd durch die offen stehende Gartenpforte entgegen und umtänzelte sie freudig.
    »Was machst du denn hier?« Hannah ging in die Hocke und streichelte Billa erleichtert.
    »Sie scheint ein gutes Gedächtnis zu haben«, meinte Leon und streichelte der Hündin ebenfalls über den Kopf.
    Fragend blickte Hannah zu ihm auf. 
    Er lächelte. »Anscheinend hat sie sich daran erinnert, dass sie kürzlich erst hier war, und wollte mich besuchen.«
    »Finden Sie das nicht ungewöhnlich?« Hannah erhob sich wieder. »Sie befreit sich aus einem geschlossenen Auto, um hierher zu laufen?«
    »Vielleicht hat sich jemand einen Scherz erlaubt und sie hinausgelassen«, meinte Leon.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Hannah schüttelte den Kopf und blickte wieder auf Billa hinab, die erwartungsvoll neben ihr saß. »Aber ich sollte sie jetzt wohl besser nach Hause bringen, bevor sie noch einmal davonläuft.«
    »Sie sollten sich jetzt erst einmal abtrocknen und aufwärmen.« Leon winkte ihr, ihm zu folgen. »Ich mache Ihnen einen Kaffee.«
    »Aber Sie haben bestimmt Wichtigeres zu tun, und ich kann mich auch zu Hause aufwärmen. Ich möchte Ihnen keine Umstände machen.«
    »Ach was – Umstände!« Natürlich hätte er inzwischen längst bei seinen Waldarbeitern sein sollen, doch die mussten nun eben noch eine Zeitlang ohne ihn auskommen. Die Gelegenheit, für eine kurze Weile mit Hannah alleine zu sein, wollte er sich jetzt nicht mehr nehmen lassen.
    »Immer hereinspaziert.« Er machte eine übertriebene Verbeugung, nachdem er die Haustür aufgeschlossen hatte, und trat unmittelbar hinter ihr in den Flur. »Geben Sie mir Ihren Mantel.« Er hatte sich selbst bereits aus seinem Parka geschält und trug ihn, zusammen mit Hannahs Mantel, ins Wohnzimmer, wo er beide an Haken neben einem großen offenen Kamin aufhängte. Dann machte er sich daran, das nur leicht glimmende Feuer anzufachen.
    Billa, die sich hier wie zu Hause zu fühlen schien, rollte sich auf einem kleinen Läufer zusammen und schloss die Augen. Hannah sah sich derweil in dem großen Wohnzimmer um, das von einer gemütlichen und schon leicht abgeschabten hellgelben Polstergarnitur beherrscht wurde. Das Mobiliar war aus dunklem Holz, die Regale mit Büchern vollgestopft.
    »Ich hole Ihnen ein Handtuch und etwas zum Anziehen.« Leon verließ das Wohnzimmer und kam wenig später mit einem Badetuch und einem seiner Holzfällerhemden zurück. »Ein bisschen groß, aber wenigstens trocken. Das Gästebad ist den Gang runter, zweite Tür links.«
    »Danke.« Hannah nahm verlegen die Sachen und flüchtete nun ihrerseits aus dem Wohnzimmer. Als sie im Badezimmer einen Blick in den Spiegel warf, schlug sie für einen Moment die Hände vors Gesicht. Warum hatte sie ihm nur ausgerechnet mitten in einem Regenguss begegnen müssen? Die Haare hingen ihr in nassen Strähnen ums Gesicht, und die Feuchtigkeit hatte ihr Make-up ruiniert. Außerdem war ihre Nase gerötet.
    Resignierend drehte sie den Wasserhahn auf und beseitigte die kläglichen Reste von Farbe aus ihrem Gesicht. Dann zog sie ihre Bluse aus und hüllte sich in Leons wattiertes Hemd, das ihr bis auf die Oberschenkel reichte. »Sehr schick«, murmelte sie sich nach einem weiteren Blick in den Spiegel zu und krempelte die Ärmel mehrfach auf. »Damit gewinne ich bestimmt jeden Schönheitswettbewerb.« Sie trocknete ihre Haare, so gut es ging, und band sie im Nacken zusammen.
    Als sie wieder ins Wohnzimmer trat, war Leon gerade im Begriff, ebenfalls in ein trockenes

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