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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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ich bei dir vorbeigefahren bin, war niemand zu Hause.«
    »Das muss ausgerechnet zu der Zeit gewesen sein, als ich mit Hannah und den Kindern nach Billa gesucht habe«, murmelte Leon.
    Sofort merkte Martin auf. »Wer ist Billa, und warum suchst du sie morgens um acht Uhr zusammen mit dieser Frau?«
    »Sie ist nicht diese Frau«, brummte Leon ungehalten.
    »Oh.«
    »Und Billa ist ein Hund – Hannahs Hund –, der uns ausgebüchst ist.«
    Martins Miene entspannte sich. Er grinste. »Darf ich daraus schließen, dass deine Hannah schon länger bei dir gewesen ist? Denn selbst für einen Frühstücksbesuch kommt mir acht Uhr an einem Sonntag etwas arg früh vor.«
    »Schließ daraus, was du willst. Ich erwarte sie jedenfalls in Kürze zurück vom Tierheim, wo sie wegen der entlaufenen Hündin Bescheid geben wollte.« Er seufzte. »Und ich habe keine Lust, mich hier länger als nötig aufzuhalten. Außerdem habe ich die Kinder im Auto und auch noch andere Probleme.«
    »Wer hat die nicht!« Nun wieder friedfertig klopfte Martin seinem Kollegen auf die Schulter.
    Leon nickte. Bei Martins Worten war ihm eingefallen, dass sein Freund ihm kürzlich auch von seinen privaten Problemen erzählt hatte. »Wie läuft es bei dir?«
    Martin zuckte mit den Schultern. »Der absolute Horror. Sie ruft mich ständig an und raubt mir den letzten Nerv. Wenn sie nicht bald damit aufhört, gehe ich die Wände hoch.«
     
     
    Als Hannah Leons Zettel an seiner Haustür fand, musste sie schmunzeln. Offenbar war er als Förster das Mädchen für alles. Aber gut, sie würde sich gewiss daran gewöhnen. Und immerhin hatte er die Kinder mitgenommen. Sie beschloss, das versprochene Mittagessen selbst zu übernehmen. Er hatte ihr die Terrassentür offen gelassen – eine Angewohnheit, die es wohl nur auf dem Lande gab –, daher ging sie geradewegs in die Küche. Aus den Zutaten, die sie fand, ließ sich ein vorzügliches Menü bereiten.
    Als sie begonnen hatte, die Kartoffeln für das Püree zu stampfen, kehrten Leon und die Kinder zurück. Er freute sich über das fast fertige Mahl und darüber, dass Billa wieder aufgetaucht war.
    Während Hannah den Tisch deckte, überlegte sie, ob sie Leon wegen ihres Vermieters um Rat fragen sollte. »Kennst du eigentlich noch weitere Marbachs hier im Ort persönlich?«, fragte sie schließlich.
    Überrascht sah er sie an. »Ein paar, warum?«
    »Ich dachte nur. Ist darunter auch ein, äh, Markus, Michael oder Martin? Irgendwer, dessen Vorname mit M beginnt und der irgendwo in einer Fabrik arbeitet oder«, ihr war der Lärm eingefallen, der immer im Hintergrund herrschte, wenn sie ihren Vermieter anrief, »in einem Sägewerk?«
    »Ich kenne einen Martin Marbach. Er ist ein Kollege. Wie kommst du darauf?« Neugierig lehnte sich Leon gegen den Küchentisch.
    Hannah verzog das Gesicht. Ein Waldarbeiter war doch ganz sicher nicht ihr Vermieter, oder? »Ach, weißt du, ich habe im Moment ein paar Probleme mit meiner Wohnung, und der Vermieter ist ein Martin oder Michael Marbach ...« Sie schüttelte den Kopf. »Weißt du was, vergiss es. Ich will uns nicht den Tag damit verderben.«
    Als Leon ihr später anbot, den Abend zur Abwechslung bei ihr zu verbringen, lehnte sie wieder kategorisch ab. Sie schämte sich mittlerweile ziemlich für ihr heruntergekommenes Haus, vor allem, da jetzt auch noch zu befürchten stand, dass der Strom wieder ausfiel. Lieber suchte sie für sich und Paula, so schnell es ging, eine neue Bleibe. Womöglich fühlte er sich sonst noch verpflichtet, ihr beim Renovieren zu helfen, und er hatte doch gesagt, dass er von handwerklichen Arbeiten nicht gerade begeistert war.
    Leon wunderte sich etwas darüber, dass Hannah jedes Mal ablehnte, wenn er anbot, sie zu besuchen. So schlimm konnte ihre Wohnung doch wohl nicht ein. Aber sicherlich hatte sie einen guten Grund dafür. Dennoch kam es ihm merkwürdig vor. Andererseits kannten sie sich wirklich noch nicht lange, und bisher hatte sie auch noch kaum etwas über sich und ihre Vergangenheit erzählt. Er würde ihr wohl noch etwas Zeit geben müssen. Da seine Gefühle für sie nach dieser kurzen Zeit tiefer gingen, als er es für möglich gehalten hätte, war er gerne bereit dazu und freute sich, als sie vorschlug, ihn am Mittwochnachmittag zu besuchen. Bis dahin wollte er sich nach einem Mietshausbesitzer namens Markus oder Michael Marbach umhören. Wenn sie Probleme mit ihrer Mietwohnung hatte, wollte er ihr gerne beistehen.
     

15.

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