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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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stutzig werden müssen. Sie ist jedes Mal mit einer Ausrede gekommen, wenn ich ihr angeboten habe, sie nach Hause zu bringen oder sie zu besuchen. Sie hat nicht über ihre Vergangenheit geredet oder über den Vater ihrer Tochter.«
    »Und jetzt hat sie dir gestanden, dass sie in Wahrheit verheiratet ist und du nur eine Affäre warst.« Richard legte neugierig den Kopf auf die Seite.
    »Was? Nein.« Leon sah ihn verwirrt an. »Nein, das nicht. Als Mario heute aus dem Kindergarten kam, erzählte er, dass Paula erzählt hat...«
    »Moment, wer ist Paula?«, unterbrach Agnes ihn.
    »Hannahs Tochter. Sie hat Mario erzählt, dass ihr Vater am Samstag aus der Schweiz zurückkommt und bei ihnen wohnen wird.«
    »Oha.« Agnes kräuselte die Lippen. »Und diese Hannah hat ihn nie erwähnt – Paulas Vater, meine ich?«
    »Nein, nie. Aber jetzt verstehe ich, warum ich nie bei ihr vorbeischauen sollte. Wahrscheinlich war ich nur ein netter Zeitvertreib, während sie auf seine Rückkehr gewartet hat.«
    »Also ich weiß nicht.« Nachdenklich rieb sich Richard den Bart. »Ich kenne deine Hannah zwar nicht ...«
    »Sie ist nicht meine Hannah.«
    Richard sah seinen Neffen ungehalten an. »Ich kenne sie zwar nicht«, wiederholte er betont, »aber hältst du es nicht für etwas voreilig, nur aufgrund einer Geschichte über sie zu urteilen, die Mario dir erzählt hat? Er ist erst fünf, Leon.«
    »Und?«
    »Er könnte etwas falsch verstanden haben.«
    »Und warum hat sie mir dann nicht erzählt, dass ihr ... was auch immer nach Hause kommt?«
    Agnes stand auf, ging um den Couchtisch herum und setzte sich neben Leon. »Dafür kann es hundert Gründe geben. Leon, du bist ein erwachsener Mann. Ich hätte wirklich geglaubt, dass du vernünftiger bist. Du hast also noch gar nicht mir ihr darüber gesprochen? Sie nicht gefragt, was es mit diesem Besuch auf sich hat?«
    »Sie geht nicht ans Telefon.«
    Agnes verdrehte die Augen. »Dann fahr zu ihr.«
    »Das kann ich nicht«, gab Leon verdrießlich zu. »Ich habe nur ihre Telefonnummer, und da sie noch nicht lange in der Stadt lebt, ist sie auch nicht bei der Auskunft registriert. Außerdem habe ich nicht vor, ihr nachzulaufen«, setzte er wütend hinzu. »Das habe ich einmal hinter mir, und ich bin nicht scharf auf eine Wiederholung.«
    »In Ordnung.« Agnes nickte. »Du musst selbst wissen, was du tust. Aber wenn dir etwas an ihr liegt, dann lass dich nicht von vergangenen Tiefschlägen davon abhalten, diese Sache zu klären. Es kann auch alles ganz harmlos und ein Missverständnis sein!«
    »So wie es damals bei Yvonne ein Missverständnis war?« Leon sah sie mit bitterer Miene an und stand dann auf. »Nein, diesmal werde ich nicht hilflos im Regen stehen und die Scherben zusammenkehren. Ich werde ihr zuvorkommen und der Sache ein Ende setzen. Entschuldigt mich, ich muss jetzt zu Martin. Seine Vermieterin will ihn verklagen und aus seiner Wohnung ekeln. Ich habe ihm versprochen, ihm zu helfen, die Unterlagen für seinen Anwalt zusammenzustellen.« Er nickte Richard und Agnes finster zu und verließ das Haus.
    »Eine merkwürdige Sache«, meinte Agnes, während sie die Tassen und Teller zusammenräumte.
    Richard nickte nachdenklich. »Wäre das mit Yvonne damals anders verlaufen, würde er jetzt nicht so überreagieren. Ich hoffe bloß, er stellt sich endlich seinen Problemen und die Sache löst sich in Wohlgefallen auf. Der Junge braucht eine Frau, die für ihn da ist.«
    »Du bist ein alter Romantiker«, meinte Agnes lächelnd. »Was war eigentlich mit seiner Mieterin? Gibt es da auch Schwierigkeiten?«
    »Sie macht ihm die Hölle heiß, weil im Haus ständig etwas kaputt geht. Jetzt müssen es wohl die Stromleitungen sein – weiß der Teufel. Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich eine andere Bleibe sucht. Ich war ja von Anfang an dagegen, dass er das Haus vermietet.«
    »Aber wenn sie nicht von sich aus auszieht, kann er sie doch nicht einfach vor die Tür setzen«, widersprach Agnes. »Hat sie nicht eine kleine Tochter?«
    »Ja, hat sie.« Richard runzelte nachdenklich die Stirn. »Das soll er ja auch nicht. Ich dachte eher an eine einvernehmliche Lösung ...« Er strich sich über den Bart. »Hat er den Mietvertrag nicht hier irgendwo deponiert?«
    »Im Schrank.« Agnes stand auf, öffnete eine der Türen am Wohnzimmerschrank und zog einen Aktenordner hervor.
    Richard nahm ihn ihr ab. »Hat er da überhaupt schon mal hineingeschaut? Ich meine, abgesehen davon, dass er den Vertrag

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