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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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funkelnden Lichter und die Menschen mit den geröteten, halb fröhlichen, halb panischen Gesichtern, die an mir vorbeiflitzen, und die entlang des rechteckigen Innenhofs aufgestellten Weihnachtsbäume zu sehen. Dann gucke ich schnell wieder nach unten, wo meine Füße unfreiwillig in entgegengesetzte Richtungen unterwegs sind, worauf Joel lacht und zu mir herübergleitet, während ich krampfhaft versuche, wieder in eine aufrechte Position zu kommen.
    »Irgendwann musst du die Stange loslassen, weißt du«, sagt er und streckt die Hände nach mir aus.
    »Nur über meine Leiche«, erkläre ich störrisch. »Ich rühre mich nicht vom Fleck.«
    »Komm schon, Carly!«, lacht er. »Du vertraust mir doch, oder etwa nicht?«
    Worauf ich von der Stange aufschaue und in seine azurblauen Augen sehe und mir zitternd eingestehen muss, dass ich das tatsächlich tue. Aufmunternd nickt er mir zu, und dann setze ich zögerlich einen Fuß vor den anderen, weg von der sicheren Bande, bis ich wohlbehalten in seinen Armen gelandet bin.
    Er hält mich fest umschlungen, und dann murmelt er: »So, bist du bereit für ein kleines Abenteuer?«
    Ja ,denke ich, das bin ich.
    Eine Stunde später lassen wir uns, kichernd vor Erschöpfung und Vergnügen, die Füße pochend von den ungewohnten steifen Schlittschuhen, auf eine der Bänke fallen und ziehen unsere Schuhe wieder an.
    »Das war großartig!«, japse ich. »Du hast mir gar nicht gesagt, dass du so ein famoser Schlittschuhläufer bist!«
    »Ein Gentleman genießt und schweigt«, meint Joel lachend, während er vornübergebeugt in die Turnschuhe schlüpft und sich dann wieder aufsetzt. »Früher habe ich bei uns zuhause in Pennsylvania Eishockey gespielt. Das ist da sozusagen Nationalsport.«
    »Tja, du bist jedenfalls ein begnadeter Lehrer. Nie hätte ich gedacht, dass ich es tatsächlich schaffen würde, aufrecht zu stehen, geschweige denn rückwärts zu fahren! Und als dann alle stehen geblieben sind und uns zugeschaut haben, wie wir über das Eis gesaust sind, das war HIMMLISCH! Ich kam mir vor wie Cinderella!«
    »Nicht wie Jane Torvill?«, fragt Joel augenzwinkernd.
    »Nein, nicht ganz … Hey!« Ich stutze, während ich gerade die Schnalle an meinen Schuhen schließe. »Woher weißt du, wie sie mit Vornamen heißt?« Ich piekse ihn mit dem Zeigefinger in denMagen. »Du hast gesagt, du hättest noch nie was von Torvill and Dean gehört.«
    Abwehrend hebt er die Hände. »Hoppla. Erwischt. Klar kenne ich die. Ich wollte dich bloß den Bolero singen hören.« Und dabei zwinkert er mir schelmisch zu.
    »Ich fasse es nicht!«, quieke ich empört. »Das war hinterhältig und gemein!« Und dann trommele ich mit den Fäusten gegen seine Brust.
    Worauf er mit seinen großen starken Händen meine Handgelenke packt und mich zu sich zieht, und dann schauen wir einander in die Augen, die Lippen nur Zentimeter voneinander entfernt. »Wollen wir verschwinden?«, raunt er, und ich nicke stumm. »In mein Hotel?«, fragt er mit hoffnungsvoll hochgezogenen Brauen, und mich überkommt ein sehnsuchtsvolles Schaudern. Ich nicke und nehme mir vor, Delilah anzurufen und ihr Bescheid zu sagen, dass ich heute Abend nicht nach Hause komme. Dann nimmt er mich wortlos an die Hand.
    Es ist allein seinen Kusskünsten zu verdanken, dass ich Joels Suite kaum wahrnehme, als wir zur Tür hineintaumeln und auf das Bett fallen und uns küssen, bis meine Lippen langsam taub werden. Seine Hände gleiten an meinem Körper entlang über meine Taille zu den Hüften, drücken kurz an meinem Po zu, und dann schleichen sich seine Finger meine Wirbelsäule entlang bis hinauf zum Reißverschluss des Kleides. Ich bin gleichzeitig erregt und leicht panisch, aber vor allem danke ich Gott, dass ich in weiser Voraussicht mein einziges gutes Unterwäschestück angezogen habe. Es ist ein zuckersüßer schwarzer Satinbody mit Balconette-BH, der gleichzeitig meine Brüste stützt und den Bauch verschwinden lässt. Den habe ich damals an dem Wochenende in Paris gekauft, als Jamie mich abserviert hat. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, ihn zu tragen, und obwohl ich mich damit einkleines bisschen selbstsicherer fühle, versetzt mich der Gedanke, ihm meinen Körper zu enthüllen, trotzdem in Schockstarre. Es ist lange, lange her seit dem letzten Mal. Die vergangenen beiden Jahre habe ich gelebt wie eine alte Jungfer.
    Joel hebt mich hoch und setzt mich rittlings auf seinen Schoß, dann küsst er meinen Nacken. Ich halte den Atem an,

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