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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Sie sieht bloß die überflüssigen Pfunde auf der Waage. Und glaubt, das sei der Grund, weshalb ihr Mann das erotische Interesse an ihr verloren hat. Die beiden sind seit fünf Jahren verheiratet, aber mir hat sie ganz im Vertrauen gesagt, ihr Sexleben sei in den vergangenen Monaten fast völlig zum Erliegen gekommen. Vermutlich ist sie deshalb heute auch so aufgelöst.
    »Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch machen soll, Sarah«, seufzt sie händeringend. »Stuart schaut mich nicht mal mehr an.« Mit Tränen in den Augen sieht sie auf, als ich ihr eine Tasse Tee reiche und mich neben sie setze. »Früher konnten wir kaum die Finger voneinander lassen; wir haben Händchen gehalten, geschmust, geknutscht, und der Sex war immer großartig. Ich meine wirklich großartig.«
    Ich gebe mir Mühe, nicht schamhaft zu erröten oder den Blick abzuwenden, denn ich will sie auf keinen Fall kränken. Warum nur müssen die Leute mir immer solche intimen Dinge erzählen? Steht »Nur raus damit« auf meiner Stirn, oder woran liegt das? Ich verstehe es einfach nicht. Vor allem, weil ich nicht ständig herumlaufe und anderen Menschen meine tiefsten, dunkelsten Geheimnisse auf die Nase binde. Vermutlich, weil ich einfach keine Gelegenheit dazu bekomme. Aber irgendwie bin ich, glaube ich, auch einfach nicht der Typ dafür.
    Sie atmet aus und betrachtet traurig ihre Figur und scheint unter dem kritischen Blick zusammenzuschrumpfen wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht. »Aber jetzt will er mich einfach nicht mehr.« Tränen steigen ihr in die Augen, und sie schüttelt den Kopf, während ihre Finger sich fest ineinanderkrallen. »Ich glaube, er verlässt mich«, sagt sie und schnappt dann erschrocken nach Luft angesichts der Ungeheuerlichkeit dessen, was sie sich da gerade eingestanden hat. Ihr Alabasterteint wird rotfleckig, und sie tupft sich die Augen mit einem nassen, zerknüllten Taschentuch ab, das sie aus der Brusttasche ihrer Bluse zieht und das offensichtlich schon so einige Tränen gesehen hat. Ich beuge mich über den Couchtisch und ziehe ein frisches Taschentuch aus der Schachtel, die ich eigens zu diesem Zweck dort bereitgestellt habe.
    »Wie kommst du denn darauf?«, frage ich sanft. »Stuart schien mir immer ganz vernarrt in dich.« Janes Mann schaut regelmäßig bei Hardy’s vorbei; er arbeitet als Duty Manager in einem Hotel gleich um die Ecke. Er ist ein kleiner, bescheidener Mann mit dunkelroten Haaren und Sommersprossen wie Zimtsprenkel im ganzen Gesicht. Nie hätte ich gedacht, dass er sich am Gewicht seiner Frau stören könnte. Er wirkt feinfühlig, nett und rücksichtsvoll. Ganz zu schweigen davon, dass er Jane auf Händen trägt und sie einfach abgöttisch liebt. Man sieht es schon allein daran, wie er sie anschaut.
    »Das war einmal«, seufzt sie, »wenn wir heutzutage ins Bett gehen, umarmt er mich nur kurz, dreht sich um und schläft gleich ein. Fast, als könnte er meinen Anblick nicht mehr ertragen. Ich knipse sogar schon das Licht aus, ehe ich mich zu ihm ins Bett lege, damit er mich nicht nackt sehen muss. Ich weiß ja selbst,wie eklig ich bin«, sagt sie leise, »also kann ich mir nur zu gut vorstellen, wie das für ihn sein muss. Vielleicht sollte ich ihm einfach sagen, er soll sich lieber eine andere suchen. Er ist so wunderbar, er hat es verdient, eine hübsche Frau zu finden, die nicht zu fett ist, um mit dem Hintern in eine Jeans zu passen …«
    Jane schluchzt los, und ich lege meine Hand auf ihre. »Glaubst du ehrlich, dass er das denkt?«, frage ich und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht.
    Sie nickt und schluckt, dann putzt sie sich die Nase. »Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten dieses Jahr versuchen, ein Baby zu bekommen«, schluchzt sie unter Tränen. »Wir haben schon vor Monaten darüber gesprochen, aber seitdem ist nichts mehr passiert. Wenn das so weitergeht, müsste es schon eine jungfräuliche Empfängnis sein. Ich bin mir sicher, er will nicht, dass ich schwanger werde, damit er mich nicht ewig am Hals hat.« Nun schluchzt sie völlig haltlos. Tränen und Schnodder laufen ihr über das Gesicht, das sie an meiner Schulter vergraben hat.
    Ich streiche ihr über den Kopf, während ich überlege, was ich darauf erwidern soll. Das klingt alles so gar nicht nach dem Stuart, den ich kenne. Weshalb ich mich frage, ob die Ursache dieses Problems nicht vielleicht an Janes mangelndem Selbstbewusstsein und ihren Minderwertigkeitskomplexen liegt und nicht, wie sie sich

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