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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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habe …« Sie bricht ab, um gleich darauf mit noch entschlossenerer, festerer Stimme fortzufahren. »… damit derjenige, der versucht, mir meinen Job abspenstig zu machen, weiß, dass ich nicht kampflos aufgebe.«
    »Deinen Job abspenstig machen?«, wiederhole ich leicht panisch.
    Sie nickt grimmig, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst. »Jawohl. Mir ist klar geworden, dass ich sabotiert werde. Irgendjemand hier will meinen Job und wird keine Ruhe geben, bis er ihn hat. Und meine Theorie ist, dass dieser Weihnachtswichtel dahintersteckt.« Anklagend sticht sie mit dem Zeigefinger auf die Zeitung ein. »Weshalb ich jetzt ein für alle Male herausfinden werde, wer ›Hardy’s Helferlein‹ ist«, erklärt sie finster. »Und dann werde ich ihn bloßstellen, damit jeder sein wahres Gesicht sieht. Schließlich passiert das alles ja nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, oder? So selbstlos ist doch niemand. Irgendein Motiv muss dahinterstecken. Bleibt nur noch die Frage, welches.« Dann zwinkert sie mir zu und wirbelt auf dem Absatz herum. »Nenn mich ruhig Sherlock Carly!«
    Ich lächele etwas verunsichert, und sie macht die Tür auf.
    »Bis bald, Schatzi, und immer schön die Augen für mich aufhalten! Wenigstens weiß ich, dass du auf meiner Seite bist.«
    Und dann zwinkert sie mir verschwörerisch zu und rauscht aus dem Lagerraum.
Vierunddreißigstes Kapitel
    I n meiner Pause schlüpfe ich schnell aus dem Warenlager, weil ich unbedingt herausfinden muss, was in der Designerabteilung vor sich geht. Aber so weit komme ich gar nicht. Das ganze Kaufhaus wimmelt nur so von Menschen, und es ist lauter und wuseliger denn je. Im Hintergrund laufen alte Weihnachtssongs, und neue, junge Kunden schlendern durch den Laden und sehen sich interessiert um; Frauen in eleganten Kamelhaarmänteln mit Designerhandtaschen, die sich angeregt und lautstark über den »entzückenden altmodischen Laden« unterhalten, und Männer in klassischen, eleganten Outfits, die verzweifelt versuchen, ihren Begleiterinnen zu entkommen und sich in die Herrenoberbekleidung zu flüchten.
    »Unglaublich, dass ich noch nie hier war!«, ruft ein Mädel im traumschön geschnittenen cremefarbenen Caban mit Mohairmütze und umwerfenden kniehohen braunen Siebziger-Jahre-Vintage-Lederstiefeln fassungslos.
    »Ein echter Geheimtipp, hm?«, pflichtet ihre Freundin ihr bei, nimmt eins der goldenen Puderdöschen aus den dreißiger Jahren und schaut auf den Preis. »Meine Schwester wäre hin und weg von dieser Dose«, schwärmt sie und winkt Gwen heran, damit die ihr den Puder an der Kasse zurücklegt, während sie sich weiter umschaut. »Als hätte man eine geheime Schatzkammer entdeckt. Ich könnte hier stundenlang rumlaufen und mir alles anschauen. Wirklich blöd, dass wir gleich wieder zur Arbeit müssen. Wollen wir nachher noch mal herkommen?«
    Und dann spazieren das Mädel und seine Freundin untergehakt davon und bummeln durch den von Menschen wimmelnden Laden, wobei sie immer wieder aufgeregt auf irgendwas zeigen und laut ihre Begeisterung kundtun. Ich gehe weiter durch die verschiedenen Abteilungen im Erdgeschoss, belausche die Leute, entdecke hin und wieder einen treuen Stammkunden und genieße es, dass so viele neue Kunden da sind. Sams Plan, die Presse mit einzuspannen, scheint aufgegangen zu sein. Und zwar so gut, dass tatsächlich mehr Kunden im Laden sind als Verkäufer. Wobei ich gerade überhaupt keine Verkäufer sehe. Verdutzt schaue ich mich um und wundere mich, dass Hardy’s Helferlein allesamt verschwunden zu sein scheinen. In der Lederwarenabteilung hat sich eine lange Schlange an der Kasse gebildet, aber es ist weit und breit niemand zu sehen. Und die Kunden verlieren zusehends die Geduld. Sharon dreht durch, wenn sie die Warteschlange sieht.
    »KASSE!«, ruft ein besonders miesepetriger Mann mit gut sitzendem Anzug und finsterer Miene. Panisch schaue ich mich nach Becky oder Gwen oder irgendwem anders um, aber da ist niemand, also stürze ich, ohne lange nachzudenken, zur Kasse und lächele die ersten Kundin in der Schlange freundlich an, die, das Kinn in die Hand gestützt, vornübergebeugt am Tresen steht und sich erst aufrichtet, als sie mich sieht.
    »Wurde aber auch mal langsam Zeit«, beschwert sich jemand hinter ihr.
    »Ich bedaure sehr, dass Sie warten mussten«, sage ich so laut, dass alle in der Schlange es hören können. Meine Stimme zittert. Ich habe das seit zwei Jahren nicht mehr gemacht; seit meiner ersten

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