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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Woche hier, als ich eingearbeitet wurde und in jeder Abteilung eine Stunde an der Kasse stehen musste. Nervös starre ich auf die altmodische Registrierkasse und stelle erleichtert fest, dass alles noch genauso ist, wie ich es in Erinnerung habe. Stummdanke ich Rupert dafür, dass er kein schickes neues Computersystem angeschafft hat, und beginne etwas zittrig, die Artikel der Kunden einzubongen. Ich höre erst auf, als auch der allerletzte Kunde bedient ist. Gerade als ich die letzten Sachen in eine der creme- und goldfarbenen Hardy’s-Tüten packe, höre ich von der Treppe aufgeregtes Geschnatter. Wie ein geölter Kugelblitz haste ich durch die Abteilung und komme schliddernd zum Stillstand, als ich Gwen und die anderen auf einem Haufen zusammenstehen sehe, wild durcheinanderplappernd und auf ein Grüppchen Leute zeigend, das ein paar Schritte entfernt steht.
    »Was ist denn hier los?«, frage ich Carly, die sich aus der kleinen Menschentraube gelöst hat.
    »Das ist wieder dieser Kerl von Rumors«, zischt sie, und zwei steile Sorgenfalten erscheinen zwischen ihren Augenbrauen. »Er ist hier. Und ich glaube, diesmal macht er Ernst.« Sie nickt in Richtung der kleinen Gruppe, die uns den Rücken zukehrt, und ich drehe mich mit einem panischen Übelkeitsgefühl im Bauch zu ihr um. »Sie sind gerade aus Ruperts Büro gekommen«, flüstert sie. »Jane hat sie herauskommen sehen. Sie sagte, der Typ von Rumors habe erst Ruperts Vater die Hand gegeben und dann Rupert und dann den anderen Vorstandsmitgliedern, und dann sind sie hier runtergekommen. Seit einer guten Viertelstunde laufen sie jetzt schon durch den ganzen Laden, und wir folgen ihnen unauffällig, weil wir herausfinden wollen, was hier eigentlich gespielt wird. Es sieht nicht gut aus«, fügt sie sehr ernst hinzu.
    Da haben sie also alle gesteckt.
    Vorsichtig schleiche ich etwas näher heran, um einen Blick auf die Anzugträger zu werfen, die noch immer ins Gespräch vertieft sind. Sie stehen im Halbkreis zusammen und haben uns den Rücken zugekehrt, aber just in diesem Augenblick weist Sebastian Hardy in unsere Richtung, und wir stieben in alle Himmelsrichtungen auseinander, als sie sich unvermittelt umdrehen. Bestimmt eine Minute lang betrachte ich angestrengt ein Parfumflakon, ehe ich es wage, wieder hinzuschauen. Sie sind zu sechst. Rupert, Sebastian, dann drei weitere Vorstandsmitglieder von Hardy’s und …
    Angestrengt spähe ich rüber und traue meinen Augen kaum. Ist das … Joel?
    Mit zusammengekniffenen Augen starre ich ihn an und sehe, wie er mit den anderen Männern konferiert. Mir fällt ein Stein vom Herzen, und ich sehne mich plötzlich ganz schrecklich nach ihm. Carly hat da was missverstanden, Joel ist nicht von Rumors, er hilft doch Rupert mit den Finanzen! Schnell flitze ich zu Carly rüber, die sich ganz in der Nähe der Männer herumdrückt und versucht, sie zu belauschen. Sie hat sich ein Tuch um den Kopf gebunden und eine Sonnenbrille aufgesetzt, womit sie ehrlich gesagt etwa so inkognito wirkt wie Victoria Beckham, die morgens die Kinder zur Schule bringt.
    »Keine Sorge«, zische ich, »der Typ ist nicht der, für den du ihn hältst …«
    »Nicht?«, sagt sie und fügt dann merklich erleichtert hinzu: »Ach nein, du hast recht.« Sie linst über die dunkle Brille. »Moment mal, aber ist das nicht …? Ach du lieber Himmel, ich werde verrückt! Das ist der schnuckelige Typ von neulich!«, quietscht sie begeistert.
    Worauf die Männer geschlossen zu uns rübergucken und ich ihr rasch den Mund zuhalte und sie beiseitezerre, ehe sie uns sehen. Aber es kommt mir vor, als sähe Joel mich direkt an, ehe er sich wieder seinem Gespräch zuwendet.
    »Der schnuckelige Typ von neulich!«, wiederholt sie tonlos und zeigt auf Joel, wobei sie auf der Stelle hopst wie ein nervöser Flummi. »Das ist das Sahneschnittchen, das ich vor zwei Wochen hier gesehen habe. Aber wie sich dann herausstellte, hat er vor,Hardy’s zu übernehmen!«, wispert sie theatralisch und winkt den anderen hektisch zu.
    »Beruhige dich«, sage ich streng. »Der will uns nicht übernehmen, der hilft uns. Er ist ein Freund von Rupert. Man könnte ihn wohl als Hardy’s inoffiziellen Finanzfritzen bezeichnen.«
    »Nein«, widerspricht sie entschieden. »Rupert kümmert sich selbst um die Buchhaltung, und er hat nie irgendwas davon erwähnt, dass ein Freund ihm dabei hilft.«
    »Hat er nicht?«, frage ich und spüre die Angst mit eiskalter Hand nach mir greifen. »Nicht

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