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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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dass wir etwas sagen. Aber niemand rührt sich. Alle nippen unbehaglich an ihren Getränken. »Ach, kommt schon, Leute!«, feuert er uns an. »Könnt ihr euch nicht ein bisschen mehr freuen? Genau das wollten wir doch erreichen! Ja«, fügt er hinzu, während seine Mundwinkel sich zu einem breiten Lächeln verziehen, »es ist sogar noch mehr, als wir zu erreichen gehofft haben …«
    Ich kann das einfach nicht mehr mit anhören. Er muss auf der Stelle die Wahrheit erfahren.
    »Das sind ganz großartige Neuigkeiten, Sam, wirklich«, sage ich. »Aber es ist zu spät. Es ist alles zu spät.«
    Sam sinkt auf einen leeren Stuhl und starrt mich ausdruckslos an. »Was soll das heißen?«
    »Ich habe gehört, wie Rupert und Sebastian und die anderen Vorstandsmitglieder mit dem Mann von Rumors geredet haben. Die Übernahme wurde heute Nachmittag besiegelt.«
    »Aber ich dachte, die Entscheidung fällt erst am zweiten Weihnachtstag?«, wendet Sam stirnrunzelnd ein.
    Niedergeschlagen zucke ich mit den Achseln. »Anscheinend haben sie es sich anders überlegt.«
    »Aber das ist doch völlig verrückt!«, protestiert Sam kopfschüttelnd. »Sie haben uns keine faire Chance gegeben, und außerdem haben sie das noch nicht gesehen!« Und damit hält er die Zeitung hoch, und wir lächeln ihn alle traurig an. »Kommt schon, Leute, wollt ihr wirklich die Flinte ins Korn werfen, bloß weil der Vorstand das Handtuch geworfen hat? So ein Abschluss wird nicht von heute auf morgen abgewickelt, das dauert Ewigkeiten! Vielleicht können wir Hardy’s doch noch den Klauen des drohenden Verkaufs entreißen! Bis jetzt hat uns niemand aufhalten können! Also, wer ist dabei?«
    Ich sehe, wie Lily entschlossen das Kinn reckt, und schaue rüber zu Felix, der seine Krawatte zurechtrückt und die Schultern strafft, als wolle er sich gleich in eine Altherrenprügelei stürzen. Jan Baptysta lässt die Finger knacken. Justyna genauso. Und Velna summt »Waterloo«, Abbas Siegertitel des Grand Prix von 1974, was wohl heißt, dass sie ebenfalls bereit ist, den Kampf aufzunehmen. Ein Blick zu Sam, der mich mit fragend hochgezogenen Augenbrauen anschaut. Ich zögere und sehe von einem zum anderen. »Dann seid ihr also alle dabei?«, frage ich schließlich, worauf ein stimmgewaltiger Chor seine Zustimmung kundtut. Sam nickt und lächelt mir zu, während Felix verschwindet, um Sam etwas zu trinken zu besorgen, damit er mit uns anstoßen kann. Ein paar Minuten später stellt er ihm ein Bierglas vor die Nase. Sam trinkt einen Schluck und übernimmt dann die Regie unserer kleinen Zusammenkunft.
    »Und da alle jetzt wieder etwas besser aufgelegt sind, darf ich euch sicher auch die noch viel besseren Neuigkeiten verkünden, oder?« Grinsend greift Sam noch einmal nach dem Evening Standard . »Auf dem Weg hierher hat mich jemand von Metro angerufen, dieser kostenlosen Pendlerzeitung. Sie haben den Bericht im Evening Standard gesehen und bringen morgen auch was darüber …«
    »Das sind ja tolle Neuigkeiten!«, rufe ich ganz aufgeregt. »Damit erreichen wir morgen früh die Pendler, die heute Abend den Evening Standard nicht gelesen haben!«
    »Aber das ist noch nicht alles«, meint Sam grinsend. »Der Redakteur von Metro hat mir erzählt, die Daily Mail , der die Metro gehört, will die Geschichte in ein paar Tagen ebenfalls bringen! Vergesst die Lokalblättchen, bald sind wir landesweit in der Zeitung!«
    Lily johlt und klatscht, und alle stimmen mit ein.
    »Ach du lieber Himmel, das ist ja unglaublich, Sam!«, keuche ich fassungslos. »Wie um alles in der Welt hast du das denn geschafft?«
    Bescheiden zuckt Sam die Achseln. »Man sagt, ich sei recht charmant, wenn ich es darauf anlege«, sagt er mit einem verschmitzten Zwinkern. »Einen Haken hat die Sache allerdings: Die Mail braucht einen neuen Aufhänger. Die wollen nicht dieselbe Geschichte wiederkäuen, über die die anderen schon berichtet haben. Wir brauchen was ganz Großes, etwas richtig Geniales, etwas, worüber alle reden … und was sie so neugierig macht, dass sie euch bei Hardy’s die Bude einrennen! Die Frage ist nur, was?«
    Sofort schauen alle mich an. Ich muss kurz nachdenken und mich sammeln. »Dann wird es wohl langsam Zeit, ganz schweres Weihnachtsgeschütz aufzufahren«, erkläre ich schließlich und muss an die Berge von Weihnachtsschmuck im Warenlager denken, die ich sortiert habe, und an die vielen Ideen, die mir seitunserem letzten Treffen gekommen sind. Die ganze Zeit haben wir nur

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