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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Ausstellungsstücke, Hardy’s schönste Abendschuhe, benutzen.
    Felix hatte die großartige Idee, einige der alten Originalkosmetikprodukte, wie goldene Lippenstifthülsen und hübsche Puderdosen, in echte Schneekugeln zu stecken und diese in einem der Schaufenster zu platzieren.
    Im Laden selbst habe ich aus Briefen an den Weihnachtsmann eine Spur gelegt, fast wie bei einer Schnitzeljagd, die hinauf in eine Märchengrotte im obersten Stock führt. Felix hat sich überreden lassen, in den Tagen vor Weihnachten als Weihnachtsmann verkleidet Geschenke zu verteilen. Sämtliche Briefe sind von der fleißigen Velna in mühevoller Kleinarbeit handgeschrieben und dann in alte Luftpostumschläge gesteckt worden, die sie anschließend mit Kordel zu kleinen Bündeln zusammengeschnürt hat. Lily sitzt seit zwei Stunden da und wickelt Päckchen in braunes Packpapier, um sie anschließend mit goldenen, grünen und roten Bändern zu verzieren. Sie hat das geschulte Auge und die Detailverliebtheit einer Balletttänzerin, und jedes einzelne Präsent ist ein kleines Meisterwerk. Währenddessen haben Velna und ich über einhundert kleine Birnen golden angesprüht, die ich nachher mit Cranberrys und Stechpalmen auffädeln und über die Türbögen der einzelnen Abteilungen drapieren möchte.
    Und dann Hardy’s Geheimwaffe erst: der alte Originalschmuck, mit dem früher das ganze Haus dekoriert wurde; Stücke, die sich anfühlen und riechen und aussehen wie der Geist der vergangenen Weihnacht. Eine ganze Reihe angemalter Spielzeugsoldaten säumen die Schaufenster wie marschierende Marionetten. Kleine Weihnachtsmänner und Schneemänner und verblichene filzbezogene Rentiere gesellen sich dazu. Ebenso ganze schneebedeckte Dörfer und kleine bemalte Weihnachtswichtel, alte Nikolausstiefel, die einmal mit Süßigkeiten gefüllt waren, und winzig kleine verschneite Flaschenreiniger-Bäumchen. Altmodische Glasgefäße voller seidenumwickelter Kugeln und Glaskugeln, die keine Aufhänger mehr haben und die wir deshalb nicht an unserenWeihnachtsbaum hängen können. Man träumt gleich von Schnee und Strümpfen am Kaminsims, dem Weihnachtsmann und Weihnachtsliedern. Und als ich mich so umschaue, ist mir mit einem Mal ganz weihnachtlich zumute. Und zum ersten Mal seit gestern habe ich nicht an Joel gedacht und daran, als was für ein mieses Schwein er sich entpuppt hat.
    Na ja, fast.
    Um ein Uhr morgens sind wir alle hundemüde. Lily hat gerade eine Runde heiße Schokolade ausgegeben, als Jan Baptysta grinsend wie ein Honigkuchenpferd hereinkommt, im Schlepptau drei stämmige Polen, die einen gigantischen Nadelbaum schleppen, und wir applaudieren spontan, als sie das Prachtstück absetzen.
    »Ich musste holen Verstärkung«, erklärt Jan. »Hört mal alle, das sind Aleksy, Viktor und Konrad. Sie haben gearbeitet auf eine Farm für Weihnachtsbäume in Essex, und haben extra lange geöffnet, damit ich konnte hinfahren und eins aussuchen!«
    »Der ist ja RIESIG!«, quietsche ich verzückt und klatsche begeistert in die Hände wie ein aufgeregter Seelöwe. »Können wir den überhaupt allein aufstellen?«
    »Nix Problem, Evie, überlass das uns. Mehr Verstärkung kommt. Aber wir würden gerne nehmen ein heiße Kakao, okay?«
    »Kommt sofort, Jan!«, ruft Lily und flitzt wieselflink in Richtung Teesalon.
    Jans Ankunft ist genau der kleine Anstoß, den wir alle brauchen. Die nächsten drei Stunden, in denen die stämmigen Polen den Baum in Position bringen, vergehen im Nu. Danach brauchen wir unseren Weihnachtsbaum nur noch zu dekorieren; eine Aufgabe, die einiger Leitern und mehrerer Fertigungsstraßen bedarf. Als wir endlich fertig sind, ist es beinahe fünf Uhr früh, und wirlassen uns alle kaputt, aber glücklich auf den Boden fallen, um gemeinsam unser Werk zu bestaunen.
    Und wie wir so in andächtigem Schweigen zusammensitzen, ist eins sofort sonnenklar: Hardy’s ist kaum wiederzuerkennen. Verschwunden ist das triste, unansehnliche, fade Kaufhaus, das es einmal war. Stattdessen stehen wir mitten in einem fröhlich glitzernden Wunderland längst vergangener Weihnachtsfreuden.
    »Es sieht wunderschön aus«, meint Lily mit Tränen in den Augen. »Erinnert mich an die gute alte Zeit.« Alle pflichten ihr murmelnd bei.
    »Hoffen wir mal, dass die Kunden das genauso sehen«, sage ich, worauf es plötzlich ganz still wird, während alle entsetzt die Alternative erwägen.
    »Aber klar doch!«, entgegnet Sam – optimistisch wie immer –, und ich

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