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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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Das beschreibt den gravierenden Unterschied zwischen Delilah und mir eigentlich ganz treffend. Delilah ist ein exquisit verpacktes Geschenk mit goldener Schleife, während ich eher eine mit braunem Packpapier und Paketschnur umwickelte Schachtel bin.
    »Ee-vie«, fleht sie. »Was ist los? Habe ich dich gekränkt? Ich habe dich gekränkt, oder?« Und damit fällt sie mir um den Hals und bedeckt meine Stirn mit Küssen, wie sie es immer getan hat, wenn ich als kleines Kind einen Wutanfall hatte. So hat sie mich immer zum Lachen gebracht, jedes Mal, und auch diesmal verfehlt ihre Geheimwaffe ihre Wirkung nicht. Auch wenn mir gar nicht danach ist, muss ich kichern, und ich wische mir über das Gesicht.
    »Danke, jetzt fühle ich mich wie ein echter Versager«, sage ich mit quengeliger Stimme.
    Delilah guckt mich entsetzt an. »O Gott, das wollte ich nicht«, murmelt sie. Dann legt sie mir die perfekt manikürten Hände auf die Knie. Ihr Verlobungsring und der Ehering aus Platin funkeln in all ihrer Pracht, als das Licht darauf fällt, und sie dreht meinen Hocker zu sich herum, damit ich sie anschauen muss. Sie sieht mich durchdringend an, und ihre blauen Augen verfinstern sich für einen Moment. »Evie, ich habe dich nie für einen Versager gehalten, und das tue ich auch jetzt nicht. Es tut mir leid, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich bin einfach ein bisschen … ich weiß auch nicht …« Sie bricht ab. Es scheint ihr schwerzufallen, die richtigen Worte zu finden. »… ein bisschen enttäuscht von mir und meinem Leben«, gesteht sie beschämt.
    »Du?«, japse ich verdattert, und Delilah nickt jämmerlich. Ich bin schockiert, denn auch wenn es mir beinahe jeden Tag so geht, hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht, meiner Schwester könne es ähnlich ergehen. Nicht, wenn man sich anschaut, was sie erreicht hat. Ich meine, ihr Leben ist einfach perfekt. Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Delilah, die sich noch immer vielmals entschuldigt.
    »Aber das sollte ich nicht an dir auslassen, Evie. Mehr als jeder andere verdienst du ein bisschen Aufregung in deinem Leben.« Sie nimmt mein Gesicht in beide Hände. »Verabrede dich mit Joel, amüsier dich, du hast es verdient. Und mach dir keine Sorgen wegen dieser Carly. Für mich klingt das, als hätte sie ohnehin alle Hände voll damit zu tun, Hardy’s vor der Schließung zu retten, da sollte sie sich lieber nicht von einem umwerfend gutaussehenden Mann ablenken lassen. Ja, eigentlich …«, Delilah schnippt mit den Fingern und grinst mich an, »… tust du dabei ein gutes Werk . Womöglich rettest du Hardy’s, indem du mit ihmausgehst. Hier …« Sie hebt das Weinglas und bedeutet mir, es ihr nachzutun. Schützend halte ich das Glas in der hohlen Hand vor meiner Brust und schaue sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie fährt unbeirrt fort. »Auf dich und das heiße amerikanische Schnuckelchen! Eine Verbindung, die im Einzelhandelshimmel geschlossen wurde.«
    Wir stoßen an, doch ich beäuge sie immer noch misstrauisch. Sie muss beschwipst sein, dass sie sich so komisch aufführt.
    »Ach, Evie«, ruft sie laut. »Ich meine bloß, vielleicht ist das Karma. Carly hat deine Beförderung bekommen – dafür bekommst du ihren Kerl.« Neckisch stupst sie mich an. »Darauf hast du doch die ganze Zeit gewartet, oder, Evie? Ein bisschen Romantik und Knistern in deinem Leben?«
    Von ihrer Begeisterung mitgerissen nicke ich lächelnd und spüre, wie die Aufregung prickelnd in meiner Brust aufsteigt, auch gegen meinen Willen. Was immer Delilah sich eingefangen hat, es scheint ansteckend zu sein.
    Vielleicht war es doch Vorsehung, dass Joel und ich uns über den Weg gelaufen sind. Und wenn das so ist, dann muss ich alles daransetzen, ihn in dem Glauben zu lassen, dass er mit Carly ausgeht. Denn wenn ich Carly bin , dann kann die sich ganz darauf konzentrieren, den Laden zu retten, während ich mich darauf konzentriere, mein Liebesleben zu retten. Und damit ist allen gedient. Zumindest versuche ich mir das einzureden.
    Was jedenfalls wesentlich angenehmer ist als mir einzugestehen, dass ich eine Hochstaplerin bin.
    Und dann fällt mir urplötzlich ein, was ich tun muss, um vollends zu Carly zu werden. Ich rutsche vom Hocker.
    »Kommst du mit und hilfst mir, ein Outfit für meine Verabredung auszusuchen?«, frage ich atemlos. Ich schaue sie vielsagend an. »Ich glaube, es ist an der Zeit, den Schrank zu öffnen.«
    Delilahs Mund

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