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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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in seinen Truck. Phillip folgte ihm und die beiden sprachen leise miteinander, bevor Mario Phillip einen schnellen Kuss gab, nicht ohne sich vorher umzusehen. Dann fuhr er davon.
    Im Hof wurde es still, nur aus dem Schlafhaus drangen noch einige Stimmen heraus. Wally schluckte schwer und folgte Dakota zur Haustür. Als er die unterste Stufe betrat, trug der Wind ihnen ein tiefes, trauriges Heulen zu. Mit schwerem Herzen stieg Wally die restlichen Stufen hoch und ging hinein.
    „Es tut mir leid, Wally“, sagte Dakota leise, nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Er bedauerte es nicht, dass die Gefährtin des Wolfs tot war, das wusste Wally, Dakota tat es nur leid, dass Wally sich deswegen schlecht fühlte. Seufzend machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Eine Hand auf seiner Schulter hielt ihn zurück, er drehte sich um und sah in Dakotas warme Augen. Wally nickte langsam, ging dann in sein Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. Er zog sich aus, löschte das Licht und schlüpfte unter die Decken. Wally wusste, dass Dakota und er in dieser Sache niemals einer Meinung sein konnten, das war schlichtweg unmöglich.
    Wally hörte ein leises Klopfen und sah wie seine Tür sich langsam öffnete. Er hätte Phillip erwartete, aber stattdessen konnte er gegen das schummrige Licht des Flurs Dakotas Gestalt erkennen. Er trat ins Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. „Es tut mir wirklich leid, Wally. Ich weiß wie du dich jetzt fühlst.“ Eine Hand strich durch Wallys Haar. „Und ich weiß wie weh dir das tut.“ Dakota beugte sich über ihn und Wally schloss die Augen. Von der Sonne ganz spröde Lippen strichen über seinen Mund.
    „Dakota, ich glaube nicht, dass ich ...“ Ein Daumen legte sich über seine Lippen und unterbrach seinen Gedankengang.
    „Ich weiß.“ Dakota verlagerte sein Gewicht. Wally erwartete schon halb, dass Dakota jetzt gehen würde, aber dieser lüftete die Decke und schlüpfte zu ihm hinein. Er zog Wally an sich und hielt ihn in den Armen, seine Finger streichelten tröstend über Wallys Haut. „Du bedeutest mir mehr als nur Sex, Wally. Sehr viel mehr.“
    Wally rückte näher und legte seinen Kopf auf Dakotas Arm. „Mir ist klar, dass ich dir wie ein kleines Mädchen vorkommen muss, aber ich höre immerzu dieses Heulen.“ Langsam drehte er sich um. „Wölfe paaren sich fürs Leben, Dakota. Kannst du dir das vorstellen? Deinen Partner zu finden, den, der für dich bestimmt ist und ihn dann so zu verlieren?“
    „Das sind keine Menschen. Solche Emotionen haben sie nicht.“
    Wally hielt inne und sah Dakota in die Augen. „Hast du dieses Heulen gehört?“ Im Dunkeln sah er wie Dakota nickte. „Wie kannst du dann sagen, dass sie keine Gefühle haben? Stell dir vor wie du dich fühlen würdest, wenn dein Vater sterben würde. Und sag mir nicht, dass du nicht dasselbe Geräusch machen würdest, wenn auch nur in deinem Kopf.“ Er wartete auf Dakotas Reaktion.
    „Wally.“ Dakota hörte sich leicht frustriert an und Wally fühlte langsam Ärger in sich aufsteigen. „Können wir uns darauf einigen, dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind? Ich weiß wie du dich fühlst, und ich versuche, es zu verstehen.“
    „Ich weiß.“ Er schmiegte sich wieder an ihn. „Bei dem Thema sind wir wohl beide emotional beteiligt.“ Das waren sie. Sie konnten das nicht vernunftmäßig angehen, dafür ging es ihnen beiden zu nahe und wahrscheinlich war auch keiner von ihnen bereit, seine Denkweise zu ändern. Sie konnten versuchen, einander zu verstehen, aber ihre Gefühle konnten sie nicht ändern. „Das eine kann ich dir sagen, ich möchte nicht, dass diese Sache meinen Gefühlen für dich in die Quere kommt.“
    Der Arm um seinen Körper hielt ihn etwas fester. „Das möchte ich auch nicht.“ Wally stellte fest, dass keiner von ihnen bereit war, über die betreffenden Gefühle offen zu sprechen. Später vielleicht einmal, aber jetzt war es schön, Dakota hier zu haben, von ihm gehalten zu werden. Es gefiel ihm und er wollte jetzt nicht noch mehr Staub aufwirbeln. Doch er wusste, dass sich an seinen Gefühlen nichts ändern würde – nichts ändern konnte. Und tief in seinem Inneren wusste er auch, dass es Dakota genauso ging.
    Dakota drehte sich um und legte sich hinter ihn. Der starke Körper presste sich von den Füßen bis zum Rücken an ihn. Wally gähnte, schloss die Augen und schlief überraschend schnell ein.
    Leider konnte er nicht durchschlafen, sondern wachte alle

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