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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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schlug Phillip die Speisekarte auf. „Uns. Die starren uns an.“
    „Warum?“
    Dakota hob den Blick und sah ihren Kellner neben dem Tisch stehen. „Hey, Dakota.“ Mark lächelte. „Kann ich euch etwas zu trinken bringen?“ Er beugte sich ein wenig weiter vor. „Kümmere dich nicht um die.“ Er nickte in Richtung der anderen Gäste und zwinkerte, bevor er ihre Getränkebestellung aufnahm und ging.
    Wally lehnte sich gegen den Tisch. „Hat er dich gerade angemacht?“
    Dakota lachte so laut, dass man es im ganzen Raum hören konnte. „Nein“, er senkte die Stimme, „aber ich glaube, er hat mir gerade gesagt, dass er für unser Team spielt. Ignoriere sie einfach, dann werden sie schon das Interesse verlieren.“ Er nahm seine Speisekarte und sah sie durch, auch wenn er sie praktisch auswendig kannte. Das Einzige, was sich über die Jahre verändert hatte, waren die Preise. Unter dem Tisch drückte er Wallys Hand. „Tut mir leid.“ Er bereute es zutiefst, dass er Wally hierher gebracht hatte, dass er sie alle hierher gebracht hatte, wo alle sie angaffen konnten. Dabei hatte er geglaubt, die Leute hier zu kennen. Und nun hatten sie sich doch als die Hinterwäldler herausgestellt, für die jeder die ländliche Bevölkerung ohnehin schon hielt.
    „Schon in Ordnung, Kota.“ Wally erwiderte den Händedruck. „Das konntest du ja nicht wissen.“ Dakota konnte das Unbehagen in Wallys Stimme hören und dachte darüber nach, was er sagen sollte, doch kein Wort kam heraus. Zum Glück kam der Kellner mit ihren Getränken zurück und nahm ihre Bestellungen auf. Die Gespräche im Raum waren zur Normalität zurückgekehrt. Dakota bemerkte, dass die Leute sie nicht mehr anstarrten.
    „So wie die schnattern, könnte man meinen, sie haben erwartet, dass ihr anfangt, euch zu küssen und es auf dem Tisch miteinander zu treiben“, witzelte Mark. Dakota lächelte, dankbar, dass ihr Kellner die Stimmung auflockerte.
    „Könnten wir doch“, entgegnete Wally mit einem Glitzern in den Augen. „Ich frage mich, wie die hier wohl auf ein bisschen schwule Action reagieren würden?“ Lachend schlug er sich die Hand vor den Mund und blickte sich im Raum um. „Eine Herzattacke oder zwei?“
    „Ich würde sagen, eine Herzattacke, zwei Schlaganfälle und ein Gehirnaneurysma“, fügte Phillip lächelnd hinzu und hob sein Glas. „Auf das Lokalkolorit.“ Dakota tat sein Bestes, nicht zu lachen, als er ebenfalls sein Glas hob und Wally ansah, der anscheinend vor Heiterkeit fast platzte. Auch Mario hob sein Glas. Ein paar gemurmelte Missfallensäußerungen drangen an Dakotas Ohren. Er wandte sich um, starrte die Leute an den anderen Tische an, bis sie wegsahen und sich wieder ihrem Essen widmeten.
    „Dakota!“ Eine vertraute dröhnende Stimme hallte durch den Raum und er sah, wie sich ein riesiger Mann seinen Weg zwischen den Tischen hindurch bahnte. „Ich dachte mir doch, dass du das bist.“ Dakota stand auf und fand sich gleich darauf in einer Knochen brechenden Umarmung wieder.
    „Randall, was zum Teufel machst du denn hier?“
    „Bin für ein paar Tage auf Besuch bei meinen Leuten.“ Randall ließ ihn wieder los, allerdings nicht ohne ihm vorher noch ein paar Mal kräftig auf den Rücken zu schlagen. „Und schon höre ich Gerüchte über dich.“
    „Ich fürchte, die sind wohl wahr.“ Dakota blickte in die Runde. Drei Augenpaare ruhten auf ihm und hefteten sich dann auf Randall.
    „Na und, was glaubst du wie scheißegal mir das ist?“ Randall schlug Dakota erneut auf den Rücken und zog sich einen Stuhl heran. „Mensch, es interessiert mich nicht, ob du auf Stuten oder Hengste stehst. Aber sag mal, wie geht es deinem Vater?“
    „Dem geht es so weit ganz gut. Die neuen Medikamente helfen vorerst.“ Dakota erinnerte sich an seine Manieren und stellte alle einander vor. Hände wurden geschüttelt. „Und das ist Wally.“
    Wally gab Randall die Hand. In der Pranke des riesigen Mannes verschwand Wallys Hand fast. „Oh Mann, du hast ja wirklich ein gutes Händchen. Der ist ja bildhübsch.“ Randall lachte laut.
    „Lass dich nicht täuschen“, sagte Dakota und zwinkerte Wally zu. „Wally ist vielleicht klein, aber er lässt sich nicht so leicht unterkriegen.“ Dakota drehte sich zu Wally um und erklärte: „Randall war der Star in unserer Highschool Wrestling-Mannschaft. Jetzt ist er Anwalt in Los Angeles.“
    „Ich wollte euch nicht beim Abendessen stören, nur kurz mal Hallo sagen, bevor meine Leute

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