Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)
kommen.“ Randall stand wieder auf, packte Dakota an der Schulter und schüttelte ihn kurz. „Ich bin so eine Woche hier. Ruf mich mal an – ich würde gerne deinen Vater wiedersehen.“ Winkend wehte der Wirbelsturm, der Randall war, in Richtung Empfang. Dort entdeckte Dakota die Eltern des Ex-Wrestlers, die auf ihn warteten. Sie winkten und lächelten, während sie zu ihrem Tisch gingen. Dakota wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem eigenen Tisch zu.
„Ich habe mir gedacht, wir fahren morgen zum Grand Teton, damit ihr den noch sehen könnt, bevor ihr fahrt.“ Der Kloß in seinem Hals erinnerte ihn daran, wie sehr er den Gedanken hasste, dass Wallys Urlaub bald zu Ende war. Ihm war klar, dass Wally in ein paar Tagen abreisen musste. Die Ungewissheit, ob er wiederkommen würde, quälte ihn am meisten. Fast wäre er von seinem Stuhl aufgesprungen, als Wally seine Hand berührte.
„Bitte schön, Jungs.“ Ihr Kellner kam zurück und trug ein schweres Tablett. Wally zog seine Hand weg und Dakota vermisste sie sofort. Mark stellte das Tablett auf einen Ständer und servierte jedem einen gehäuft vollen, dampfenden Teller. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie sonst nichts brauchten, ging er wieder.
Dakota lächelte, als Wally die Berge von Essen begaffte. Er sah zu, wie Wally seinen ersten Bissen nahm und lächelte über seinen glückseligen Gesichtsausdruck. Mann, er liebte es, Wally zu beobachten. Selbst die Art wie er aß, ließ Dakota vor Verlangen erschauern. Er wusste ja, was Wally mit diesen Lippen alles tun konnte.
„Das ist wirklich gut“, äußerte Wally, nachdem er geschluckt hatte. „Anscheinend wusste ich gar nicht wie hungrig ich war.“
Während des Essens ließ die Spannung nach, die sie umgeben hatte; Dakota konnte fast spüren, wie sie verschwand. Er entspannte sich ebenfalls ein wenig und begann zu essen. Er wollte, dass alles gut lief und dass Wally sah, dass es sich hier gut leben ließ. Ja, die Leute hier hatten vielleicht ein wenig rückständige Ansichten, doch sie waren alles gute Menschen.
„Also, was habt ihr zwei heute so gemacht?“, fragte Phillip zwischen zwei Bissen.
„Wir sind reiten gegangen“, antwortete Wally und nahm noch einen Bissen von seinem Steak.
„Den ganzen Nachmittag? Ich bin überrascht, dass ihr noch laufen könnt.“
„Wir sind nicht den ganzen Nachmittag geritten.“ Wallys zweideutiges Grinsen sagte allen am Tisch, was genau sie getan hatten.
„Ich wiederhole, ich bin überrascht, dass ihr noch laufen könnt“, kicherte Phillip neckend.
„Wir sind mit den Zaunreparaturen fertig geworden und haben angefangen, die Koppel zu vergrößern“, warf Mario ein. Dakota war froh, dass sich das Gespräch von ihrem Liebesleben wegbewegte. „War es dein Ernst, dass du noch ein paar Pferde kaufen willst?“
„Allerdings. Ich würde auch gerne die Herde vergrößern. Damit das klappt, brauchen wir mehr Pferde und vielleicht noch einen neuen Arbeiter. Das Land ist da; wir brauchen nur den Viehbestand und das Personal.“ Er mochte gar nicht daran denken, dass es vielleicht schwieriger sein könnte, gute Arbeiter zu finden, nachdem es sich herumgesprochen hatte, dass er schwul war. So lange hatte er hinter seinen Mauern gelebt. Doch jetzt, wo er sich nicht mehr länger verstecken konnte, kümmerte es ihn nicht mehr, was die Leute dachten – er blickte zu Wally – zumindest, was die meisten Leute dachten.
Sie aßen zu Ende und Dakota bemerkte, dass einige Gäste sie immer noch neugierig beobachteten. „Als ob wir jeden Moment anfangen könnten, mit den Hüften zu wackeln. Oder wollen die sicher sein, dass wir wirklich keine Kleider und High Heels tragen?“, kommentierte Wally, der unter der erneuten Aufmerksamkeit unruhig auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen begann.
„Vielleicht müssen sie einfach sehen, dass wir kein drittes Auge auf der Stirn haben“, ergänzte Phillip kopfschüttelnd. Der Kellner lächelte, als er ihnen die Rechnung brachte. Dakota nahm sie entgegen, gab ihm seine Kreditkarte und unterschrieb den Beleg, als der Kellner zurückkam. Er schob seinen Stuhl zurück und tat sein Bestes, die Blicke zu ignorieren, als er die anderen vor sich her nach draußen gehen ließ.
Dakota machte noch einen kurzen Stopp auf der Toilette, dann verließ er das Restaurant. Auf dem Parkplatz fand er die anderen vor dem Truck stehend vor. „Was ist los?“ Sie traten zurück und Dakota sah das Problem. Zwei andere Trucks hatten so dicht
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