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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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beobachtete sie. „Was, bitte, soll das denn werden?“
    Sie zog an den beiden bestickten Enden des Bezugs und antwortete: „Ein Hase mit Schlappohren! Schau mal, Arthur. Das ist dein neuer Freund. Komm und spiel mit dem kleinen Hasen, während dein Vater und ich uns unterhalten.“
    Als sie sich auf den Sessel setzte, den Daniel ihr anbot, kletterte Arthur ihr sofort auf den Schoß. Er strahlte sie glücklich an und kuschelte sich zusammen mit seinem Hasen in ihren Arm. Sie strich ihm über die feuchten braunen Locken, wiegte sich sanft hin und her und fing leise an zu summen.
    „Ich denke, es ist offensichtlich, dass Mr Tibbs recht hatte. Sie haben wirklich Erfahrung.“
    „Das stimmt.“
    „Haben Sie Empfehlungsschreiben?“
    „Ich habe eines in meinem Koffer. Wenn Sie es sehen möchten, kann ich es gerne holen.“
    Ungläubig wiederholte er: „Eines?“
    „Es war meine erste und bisher einzige Stellung. Ich habe vier Jahre dort gearbeitet.“
    „Warum sind Sie gegangen?“
    Schmerz huschte über ihr Gesicht. „Mein Arbeitgeber entschied, dass es für seine Töchter Zeit wäre, auf ein Internat zu gehen.“
    „Sie waren nicht seiner Meinung?“
    „Ein Vater ist für das Wohlergehen seiner Kinder verantwortlich und trifft die Entscheidungen für sie.“
    Sie war taktvoll und loyal und behandelte Arthur liebevoll. Ihre Sprache und Haltung verrieten, dass Miss Fairweather eine Dame war. Wahrscheinlich war sie eine dieser bedauernswerten Frauen, deren Familienvermögen knapp wurde und deren Hoffnung auf eine vorteilhafte Heirat somit schwand und die sich deshalb in die vornehmste Position der Dienstboten flüchteten. Sie war genau das, was er brauchte. Er beobachtete sie genau. Fairweather – Schönwetter – war nicht nur ihr Name, es war auch eine treffende Beschreibung. Sonnig und fröhlich fegte sie die Wolken voller Probleme einfach weg. Alle Probleme bis auf eins, und das war nicht zu unterschätzen: Ein junges und hübsches Dienstmädchen, das bei ihm in der Suite im Nebenraum schlief, würde zu wilden Spekulationen führen.
    Warum konnte sie nicht einfach alt und dick sein, wie Miss Jenkin es gewesen ist? Der bloße Gedanke an sein ehemaliges Kindermädchen ließ ihm jetzt die Haare zu Berge stehen. Sie war schon das Kindermädchen seiner Frau gewesen. Als Arthur geboren wurde, erschien es ihnen richtig, Miss Jenkin zurückzuholen, damit sie sich um ihren Sohn kümmerte. Alles war in bester Ordnung, bis Henrietta gestorben war. Danach fiel Daniel immer häufiger auf, dass Miss Jenkin oft erschöpft war, doch er hatte das auf ihre Trauer um seine Frau geschoben. Aber die Art, wie sie vom Schiff geflohen war und Arthur einfach sich selbst überlassen hatte ... Daniel knirschte mit den Zähnen.
    „Ich nehme an, dass Arthur Zähne bekommt?“
    Daniel runzelte die Stirn, als er sah, wie Arthur auf Miss Fairweathers Armband herumkaute. „In seinem Alter brechen viele der Zähne durch. Ist er deshalb so schlechter Laune?“ Er versuchte, seinem Sohn das Armband wegzunehmen.
    Doch Arthur riss es an sich. „Nein! Meins!“
    „Arthur.“ Daniel warf ihm einen strengen Blick zu.
    „Brave kleine Jungs sagen nicht Nein zu ihrem Vater.“ Ruhig tauschte Miss Fairweather den Hasen gegen das Armband ein. „Der Hase gehört dir, Arthur. Solange du auf deinen Vater hörst und ihm gehorchst, darfst du den Hasen behalten.“
    „Mein Hase.“ Arthur beendete seinen Satz, indem er einen Knoten in den Mund schob und heftig darauf herumkaute.
    „Ja, du bist ein lieber Junge.“ Miss Fairweather lächelte seinen Sohn an und schaute dann zu Daniel hoch. „Wenn er tatsächlich gerade Zähne bekommt, dann tut es ihm gut, auf etwas herumzukauen.“
    Schuldbewusst erwiderte Daniel: „Ich weiß noch nicht einmal, ob er heute Nachmittag schon etwas gegessen hat. Sein Kindermädchen hat sich vom Schiff geschlichen, bevor wir in See gestochen sind.“
    Ungläubig starrte sie ihn an, doch sie gewann ihre Fassung sofort zurück. „Der Steward – Mr Tibbs hieß er, oder?“ Als Daniel nickte, fuhr sie fort: „Ich bin sicher, er kann Arthur etwas zu essen bringen.“
    „Was würden Sie denn empfehlen?“
    „Ein kleines Stück Käse, etwas geschnittenes Hühnerfleisch oder gehacktes Schweinefleisch und ein Schälchen mit Apfelbrei. Es wäre gut, wenn Sie immer ein paar harte Kekse für ihn dahätten, auf denen er kauen kann. Dann kommen die Zähne besser durch das Zahnfleisch.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Sir, ich

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