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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Junge.“
    „Sagen Sie mal“, fragte er ungläubig, „was hat er da eigentlich an?“
    „Sein Kostüm.“ Millicent versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen. „Er ist natürlich König Arthur.“
    Mr Clark hockte sich hin und winkte seinen Sohn zu sich. Arthur rannte zu seinem Vater, kletterte etwas unbeholfen von dem Steckenpferd und hielt es ihm hin. „Papa, heia!“
    „Es ist sehr lieb von dir, dass du mir dein Pferd leihen willst, aber du bist doch König Arthur.“ Mr Clark legte die Decke wieder ordentlich um die Schultern seines Sohnes. „Du kannst weiterreiten. Ab mit dir.“ Zufrieden mit der Aufmerksamkeit, die er bekommen hatte, kletterte der Junge wieder auf sein „Pferd“. Er merkte gar nicht, dass er falsch herum auf dem Stecken saß. Er ritt einfach los und zog den Kopf des Pferdes hinter sich her.
    Mr Clark richtete sich wieder auf und kam an den Tisch. Dort nahm er sich zwei Scheiben Speck, legte sie auf einen Toast, klappte ihn zusammen und biss hinein, so als würde er jeden Morgen mit ihnen frühstücken.
    Enttäuscht schaute ihm Millicent dabei zu. Arme Isabelle und armer Frank. Jetzt habe ich nichts mehr, was ich ihnen geben kann, außer dem –
    Ihr Arbeitgeber nahm ein Messer, klopfte damit gegen das gekochte Ei und schälte es. Dann runzelte er die Stirn. „Das Eigelb ist ja noch flüssig. Wie hat Arthur das denn essen können?“
    „Ich habe seinen Toast in kleine Stücke geschnitten und das Eigelb auf seinen Teller geschüttet. Er tunkt den Toast in das Eigelb, während ich ihn mit dem Eiweiß füttere.“ Aus Angst, dass Mr Clark nach der Serviette greifen könnte, die sonst auf dem Tablett lag, jetzt aber als Windel fungierte, redete sie schnell weiter. „Haben Sie seinen neuen Zahn schon gesehen? Er ist gestern herausgekommen.“
    „Das heißt, er kaut nicht mehr auf Ihrem Armband herum?“
    „Das war doch nicht schlimm.“
    Mr Clark nickte wissend. Er verschwand kurz in seinem Schlafzimmer. Als er wieder ins Wohnzimmer kam, rief er seinen Sohn. „Arthur, komm mal her.“
    „Nein!“ Ungeachtet seiner Antwort lief Arthur zu seinem Vater.
    „Papa hat dir ein Boot gebaut. Siehst du?“ Mr Clark stellte drei an einer Schnur befestigte und miteinander verbundene rechteckige Holzklötze auf den Tisch. Jeder Klotz stand auf Korkrädern, aber das mittlere Holzklötzchen hatte eine schiefe Achse, sodass das geschnitzte Holzboot auf und nieder schaukelte, als würde es auf Wellen reiten, wenn man an der Schnur zog.
    „Ich auch!“ Arthur griff nach der Schnur. Das Spielzeug rollte auf ihn zu, und Arthur juchzte vor Freude. „Meins Boot!“ Arthur ließ die Schnur fallen und wollte auf das Boot treten.
    „Nein, nein.“ Gerade noch rechtzeitig rettete Mr Clark das Boot vor dem Untergang. „Du bist schon viel zu groß, um auf so einem kleinen Boot zu fahren.“
    Die Stirn des kleinen Jungen legte sich in Falten wie sonst die seines Vaters, und er hob wieder den Fuß.
    Millicent hielt ihn fest. „Arthur, hol deinen Hasen. Meinst du nicht, dein Hase will dein Boot auch sehen?“ Während Arthur im Kinderzimmer verschwand, um den Hasen zu holen, lächelte Millicent ihren Boss an. „Das ist wirklich ein schönes Spielzeug. Kinder verstehen Größenunterschiede erst, wenn sie etwas älter sind.“
    „Dann ist er noch zu jung für das Boot.“
    „Nicht unbedingt.“ Millicent nutzte die Gelegenheit. Vielleicht konnte sie ihn ja davon überzeugen, etwas mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. „Solange jemand dabei ist, der aufpasst, kann Arthur bestimmt damit spielen. Stellen Sie sich nur vor, wie viel Spaß es ihm machen würde, wenn er das Boot auf dem Deck hinter sich herziehen könnte. Ich bin sicher, dass er das selbst gemachte Spielzeug von seinem Vater jedem zeigen würde.“
    „Da gibt es nur ein Problem, Miss Fairweather.“ Mr Clark gab ihr das Boot und ging zur Tür. Eine Hand lag schon auf dem Türgriff, da griff er mit der anderen in die Tasche und holte sein Taschentuch heraus. Nachdenklich blickte er auf das Taschentuch und fragte dann verblüfft: „Und wissen Sie, welches Problem ich meine?“
    „Ja.“ Sie konnte das Lachen nicht unterdrücken. Die ganze Zeit hatte er so getan, als würde er die seltsame Windel seines Sohnes nicht bemerken. „Vielleicht gibt es den einen oder anderen Passagier auf diesem Schiff, der die Geschichte ‚Des Kaisers neue Kleider‘ nicht kennt.“
    „Sehen Sie selbst, Miss Fairweather.“ Gerade kam Arthur wieder ins

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