Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
zu eröffnen, braucht man ein hohes Startkapital.“
„Das ist zweifellos wahr. Frank, Isabelle und ich haben uns verpflichtet, das Geschäft gemeinsam zu eröffnen.“
„Ich zweifle nicht daran, dass Sie hart arbeiten können und werden.“
„Vielen Dank, Sir.“ Milli wischte einen Klecks Marmelade von Arthurs Kinn. „Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und wir erwarten, dass selbst ein bescheidener Anfang sich im Laufe der Zeit und mit viel Arbeit zu einem großen Erfolg entwickeln kann.“
Mr Clark griff nach einem Stück Speck.
„Meins!“ Arthur riss es ihm aus der Hand und schaute ihn böse an.
Mr Clark musste lachen. „Du bist ein guter Esser, nicht wahr?“
Arthur nickte. Er legte den Speck nicht auf seinen Teller, sondern hielt ihn fest in seinem Händchen. Mit der anderen Hand griff er nach dem Löffel. Die Hälfte des Haferbreis tropfte vom Löffel, noch bevor er seinen Mund erreichte. Trotzdem lächelte Arthur triumphierend.
Es klopfte an der Tür und schon wurde sie von außen geöffnet. „Mrs Quinsby, Sir.“
Isabelle trat in die Kabine.
Millicent kämpfte gegen den Drang, aufzuspringen und ihre Schwester zu umarmen. Stattdessen streckte sie ihr die Hand entgegen. Isabelle kam zu ihr und drückte sie. „Mr Clark, das ist meine Schwester. Mrs Isabelle Quinsby.“
Er nickte ihr zu. „Mrs Quinsby.“
„Sir.“ Isabelle machte einen Knicks.
Millicent fing die Tasse mit Saft gerade noch auf, bevor Arthur sie verschütten konnte. „Das ist Arthur.“
Isabelle beugte sich zu ihm herunter und lächelte. „Meine Güte, was bist du für ein großer Junge!“
Arthur grinste und hielt ihr das Stück Speck unter die Nase.
„Das ist aber lieb. Danke schön.“ Isabelle riss den Speck in zwei Teile und gab dem Jungen die eine Hälfte zurück. „Wir teilen es uns.“
„Tibbs, mein Sohn hat Mrs Quinsby zum Frühstück eingeladen. Bringen Sie bitte ein weiteres Tablett für sie.“
„Ja, Sir. Sofort.“
Mr Clark ging zur Tür. „Es scheint, dass mein Sohn eine interessante Art hat, ein Vorstellungsgespräch zu führen.“ An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Miss Fairweather, Sie können Ihren freien Tag verbringen, wie Sie wollen, aber bitte klären Sie Ihre Schwester über Arthurs täglichen Besuch bei mir auf. Ich erwarte ihn pünktlich um halb zehn wie immer.“
Als die Tür ins Schloss fiel, schlang Millicent die Arme um ihre Schwester. „Es ist so gut, dich zu sehen!“
„Dich auch. Ich freue mich, mit eigenen Augen zu sehen, dass es dir hier gut geht.“
„Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Arthur und ich kommen sehr gut miteinander aus.“
Isabelle ließ ihren Blick durch das Zimmer wandern. „Das ist ja eine riesige Kabine.“
„Ich komme mir richtig schuldig vor, dass du und Frank – und –“
„Ich will nichts davon hören.“ Isabelle runzelte die Stirn. „Weil du hier oben bist, haben wir jeden Tag gutes Essen gehabt. Und für das Wäschewaschen bekomme ich jeden Tag fünfundzwanzig Cent und kann dabei sogar noch ein bisschen von meiner Wäsche waschen. Wirklich, Millie, deine Stellung hier ist ein Segen für uns alle.“
Millicent drückte ihre Schwester auf einen Stuhl und forderte sie auf, zu essen. „Ich mache mir Sorgen um dich, weil du die Wäsche alleine machst. Bist du im Wäscheraum auch sicher?“
Isabelle lachte. „Glaubst du im Ernst, dass es einen Mann gibt, der sich gerne in die Nähe von vollen Windeln begibt?“
„Wenn man es in diesem Licht betrachtet ...“ Millicents Lachen erstarb, als Mr Tibbs die Suite betrat und das Frühstückstablett brachte. „Mr Tibbs, ich bin Ihnen für Ihre Hilfe und Unterstützung sehr dankbar.“
„Sie hätten bestimmt das Gleiche für mich getan.“
„Danke, Mr Tibbs. Es geht doch immer um die ‚Goldene Regel‘, meinen Sie nicht auch? ,Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!‘“
„Manche Leute halten sich einfach nicht daran. Sie haben das ,Gold‘ schon, deshalb glauben sie, dass sie alles beherrschen. Tragen die Nase höher als andere. Aber nicht Sie.“
Isabelle strich Marmelade auf ihren Toast und lächelte: „Mr Tibbs hat mein Angebot, seine Hemden mitzuwaschen, nicht angenommen, Millie.“
Millicent warf ihm einen erstaunten Blick zu und drohte mit dem Finger. „Mr Tibbs, das werden Sie uns wohl erlauben müssen als Zeichen unserer Dankbarkeit. Seien Sie doch so freundlich!“
„Ich denke, ich werde es tun
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