Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
murmelte etwas Unverständliches.
„Wie bitte? Ich habe Sie nicht verstanden.“
„Das sollten Sie auch nicht.“ Fragend sah er sie an. Millicent musste sich zwingen, unter seinen aufmerksamen Blicken nicht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen. „Also gut ... ich habe gesagt, dass ich gerne einen Augenblick mit meiner Schwester allein reden würde, bevor sie mit Ihnen spricht, damit ich sie vor Ihnen warnen kann. Sie denkt zwar, ich sei starrköpfig, aber Sie sind es auch, und das sollte sie wissen. Dann wird Isabelle Sie sicher darauf hinweisen, dass ich die absolut schreckliche Angewohnheit habe, in den ungünstigsten Situationen immer das Falsche zu sagen.“ Sie musste Luft holen. „Jetzt wissen Sie die ganze Wahrheit über mich. Ich könnte es gut verstehen, wenn Sie den Vertrag zwischen uns rückgängig machen wollten. Ich bin sicher, Sie hätten lieber ein fügsameres Kindermädchen für Ihren Sohn.“
„Da liegen Sie falsch, Miss Fairweather. Ich will Sie!“
Kapitel 10
Ich will Sie. Oh, da hatte er den Mund ganz schön voll genommen. Die Worte gingen ihm den ganzen Tag nicht aus dem Kopf.
Sie stimmten mehr, als er es sich zugestehen wollte. Bisher hatte er nicht viel Kontakt mit Miss Fairweather gehabt, aber sie hatte sich als wahre Überraschung entpuppt – als angenehme Überraschung. Hinter dem hübschen Äußeren lag ein scharfsinniger Verstand und Sinn für Humor.
Sie war im wahrsten Sinne des Wortes eine Dame, nur ihr Taktgefühl ließ öfter zu wünschen übrig. Manchmal ertappte er sich bei dem Gedanken, was sie wohl als Nächstes sagen würde.
Aber ihre Geduld mit seinem Sohn war die Eigenschaft, die ihn am meisten beeindruckte. Es schien ihr gar nichts auszumachen, dass Arthur oft weinte oder einfach ärgerlich wurde. Immer wieder schaffte sie es, ihm kleine Schlucke des bitteren Weidenrindentees einzuflößen. Sie wusch ihm das Gesicht, trug ihn durch das Wohnzimmer, sang ihm etwas vor. Außerdem hatte sie ihm kleine Socken über die Hände gestülpt, damit er sich nicht an seinem Ausschlag kratzen konnte. Im Laufe des Tages und am Abend stieg das Fieber nicht weiter, aber der Ausschlag breitete sich aus.
„Armer Knopf.“ Miss Fairweather legte Arthur in sein Bettchen. „Er hat fast überall Pickel. Man kann seine normale Haut kaum noch sehen.“
Sanft legte Daniel seine Hand auf Arthurs Stirn. „Aber wenigstens ist er nicht mehr so heiß.“
„So wie ich es verstanden habe, kommt und geht das Fieber immer wieder. Sie müssen sich nicht so viele Sorgen wegen des Fiebers machen. Das gehört zu der Krankheit dazu.“ Sie beugte sich vor, murmelte ein kleines Gebet und flüsterte dann leise: „Schlaf süß.“ Dabei berührten ihre Lippen flüchtig Arthurs Stirn.
Mit seinen sockenbedeckten Händen griff er nach ihrem Gesicht. „Mmm-ah!“ Sein Babykuss glänzte auf ihrer Wange.
„Das war lieb von dir. Und jetzt machst du Heia mit deinem Hasen.“ Sie legte Arthur das geknotete Stofftier in den Arm.
Mit einem Lächeln auf den Lippen wartete Daniel, bis er an der Reihe war, seinen Sohn zu küssen. Er freute sich darüber, wie liebevoll und ruhig Miss Fairweather mit Arthur umging. Und Arthur ließ sich bereitwillig von ihr trösten und beruhigen. Mehr konnte er sich gar nicht für seinen Sohn wünschen. Noch vor zwei Wochen hätte er bei der Vorstellung, dass ein einfacher, normaler Kissenbezug das Lieblingsspielzeug eines Kindes sein könnte, wahrscheinlich nur verächtlich geschnauft. Doch jetzt konnte er sich schon gar nicht mehr erinnern, wie Arthur ohne seinen Hasen eingeschlafen war. Kleine liebevolle Gesten – Arthur verdiente jede einzelne von ihnen.
Und Miss Fairweather war großzügig damit.
Als sie zur Seite trat, beugte Daniel sich über das Bett. Es schien, als wäre das alles Teil eines kleinen Rituals, das sie sich für Arthur ausgedacht hatte. Wenn es seinem Sohn half, besser und schneller einzuschlafen, wollte er die Routine nicht stören. „Schlaf süß, mein Sohn.“ Er drückte Arthur einen Kuss auf die Stirn.
„Hase auch mmm-ah.“ Arthur hielt ihm seinen Hasen unter die Nase.
„Er möchte, dass Sie seinem Hasen auch einen Gute-Nacht-Kuss geben“, flüsterte Miss Fairweather.
Seinen Sohn zärtlich zu küssen war eine Sache, doch einen Kopfkissenbezug ... Aber er bedeutet Arthur so viel. Und wenn es ihm dann besser geht ... „Schlaf süß, Hase. Mmm-ah!“
Sie gingen ins Wohnzimmer und schlossen die Tür hinter sich. Dabei bemerkte
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