Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Daniel, dass Miss Fairweather sich mit einem Taschentuch kurz die Augen tupfte. Als sie seinen Blick bemerkte, zuckte sie mit den Schultern. „Ich habe noch nie so eine zärtliche Geste von einem Mann gegenüber einem Kind gesehen. Ihr Sohn hat wirklich Glück, dass er einen Vater wie Sie hat, der ihn so offen und überschwänglich liebt.“
    „Das tue ich auch, Miss Fairweather. Aber ich denke, er hat auch ein wunderbares Kindermädchen. Sie sind wirklich ein Segen für ihn und für uns!“
    „Der Kampf hat gerade erst angefangen. In den nächsten Tagen wird der Ausschlag immer wieder neu und an anderen Stellen ausbrechen, und dann dauert es noch mindestens eine Woche, bis überall Schorf entsteht. Erst wenn alles mit Schorf bedeckt ist, darf er wieder mit anderen Kindern zusammen sein. Glauben Sie, dass wir schon vorher in New York einlaufen werden?“
    Die ganze Zeit über habe ich mir gewünscht, dass die Reise möglichst schnell vorüber ist, doch jetzt würde ich mich freuen, wenn es noch ein bisschen dauert. Dann kann Arthur in Ruhe gesund werden, und ich kann diese Frau noch besser kennenlernen. Sie wird einen großen Einfluss auf Arthur ausüben. Ich muss sie einfach besser kennenlernen. Daniel hob den Teller mit dem Shortbread hoch. Er hatte angeordnet, dass immer ein Teller mit dem Lieblingsgebäck des Kindermädchens in der Kabine stand, zusammen mit den Keksen für Arthur. Daniel hielt ihr den Teller hin. „Das hängt davon ab.“
    „Wovon?“
    „Ob der Herr uns guten Wind schickt oder nicht.“
    * * *
    Acht Tage später begrüßte Mr Clark sie am Morgen mit den Worten: „Wir werden gegen zwölf Uhr in New York einlaufen.“
    „Glauben Sie, dass ich die Freiheitsstatue von dem Kabinenbullauge aus sehen kann?“
    „Ich bin mir nicht sicher, auf welcher Seite wir an der Statue vorbeifahren. Aber wenn Sie sie nicht sehen sollten, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie sie später noch zu Gesicht bekommen. Schließlich ist es die Schuld meines Sohnes, dass Sie hier unten festsitzen.“
    „Keiner ist schuld!“ Sie hob Arthur hoch und setzte ihn an den Frühstückstisch.
    „Mjam, leller. ’men.“ Arthur faltete die Hände wieder auseinander und griff nach dem Speck.
    Nach diesem kurzen Gebet setzte sich auch Miss Fairweather. „Er liebt Speck zum Frühstück, oder?“
    „Ich habe noch nichts gefunden, was mein Sohn nicht gerne isst.“ Daniel lächelte.
    Als sie mit dem Frühstück fertig waren, wurde es plötzlich seltsam still. Einen Moment stutzte Daniel, dann sagte er: „Wir müssen im Hafen sein. Sie haben die Segel eingeholt.“
    „Wir sind in New York?“ Begeistert drehte sich Miss Fairweather um und versuchte, einen Blick aus dem Bullauge zu werfen.
    „Wenn man es so will. Doch jetzt müssen wir erst durch die Einreiseprozedur, bevor sie uns New York und damit Amerika betreten lassen.“ Sein Herz raste. Seit dem Tag, als Arthurs Ausschlag ausgebrochen war, machte Daniel sich Sorgen, dass die amerikanische Einwanderungsbehörde die Krankheit seines Sohnes als Grund sehen könnte, ihnen die Einreise in die USA zu verwehren. Mit keinem Wort hatte er seine Besorgnis gegenüber Miss Fairweather geäußert, um sie nicht zu beunruhigen. Außerdem war die Quarantänezeit durch ihre Fröhlichkeit angenehm verlaufen. Eigentlich war es mehr als angenehm gewesen, sie dabei zu beobachten, wie rührend sie sich um seinen Sohn kümmerte. Sie hatten eine schöne, gemeinsame Zeit hier in der Kabine verbracht.
    Niemand sonst wäre bei ihm und seinem Sohn geblieben in der Nacht, als der Ausschlag ausbrach und noch nicht sicher war, ob sein Sohn nicht doch die Pocken hatte. Damit hatte sie ihren Mut und ihre Loyalität bewiesen. Nachdem klar war, dass Arthur nur die Windpocken hatte, hatte sie sich liebevoll wie immer um ihn gekümmert.
    Und was wäre jetzt ihre Belohnung? Wenn die Hafenbehörde ihre Diagnose von Arthurs Krankheit nicht bestätigte und ihr Einreiseantrag damit abgelehnt werden würde, dann müsste sicher auch Miss Fairweather mit ihnen zurück nach England reisen. Für diesen Fall hatte er schon einen Plan. Wenn das Schlimmste einträfe, würde er die Rückfahrt auch für die Quinsbys bezahlen – erster Klasse. Da sie aber mindestens ein Jahr warten müssten, bevor sie erneut einen Einreiseantrag stellen könnten, würde er in England ein Haus mieten und sie alle anstellen. Nach dem Jahr würde er für alle erneut eine Überfahrt buchen – wieder erster Klasse. Das wäre sehr teuer,

Weitere Kostenlose Bücher