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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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aber ich kann die Schmuckstücke nirgendwo finden. Nur ein paar silberne Stücke liegen in dem kleinen Schmuckkästchen. Eigentlich müssten dort auch vier Goldringe, eine Brosche, zwei Anhänger und ein Armband sein.“
    „Das ist viel.“ Teurer Schmuck. Sie räusperte sich. „Da Mr Clark einen großen Teil seiner Zeit in dem anderen Laden verbracht hat, könnte es doch sein, dass er solche wertvollen Stücke an einem besonderen Ort verwahrt hat, damit sie niemand stehlen konnte.“ Millicent glaubte ihren Worten selbst nicht, aber Orville war mit Daniel verwandt. Deshalb wollte sie ihm jede Chance geben, seinen guten Charakter doch noch unter Beweis zu stellen. In der Zwischenzeit würde sie seine Gedanken zerstreuen, indem sie weiter über Hope sprach. „Gestern hat Hope etwas über –“
    „Ja, sie hat einige komische Sprichworte gebraucht. Ich habe nicht verstanden, was sie gemeint hat.“ Daniel nickte.
    „Ja.“
    „Tim Creighton hat mir erzählt, dass Hope dafür berühmt ist, dass sie Sprichwörter verdreht. Ihr Mann bewundert sie sehr dafür, deshalb korrigiert sie auch keiner.“
    Mit einem kleinen Seufzer lächelte Millicent: „Mir gefällt es hier.“
    Daniel verzog das Gesicht und musterte den Laden kritisch. „Hier sieht alles ganz anders aus, als mir vorher berichtet worden ist.“
    „Wir sind ein gutes Team und haben wundervolle Nachbarn, Daniel. Auch ein dämlicher Sandsturm kann meine Meinung darüber nicht ändern.“ Ich weiß, dass der Sandsturm nicht das eigentliche Problem ist. War das jetzt nur Freundlichkeit oder eine Lüge? Herr, du musst mir den Weg zeigen und mir vergeben. Ich weiß nicht, was es heißt, eine Ehefrau zu sein.
    * * *
    Mit einer schwungvollen Handbewegung riss Daniel das Blatt Papier von dem Block. Zufrieden sagte er: „Am besten schicken wir diese Bestellung gleich los. Im Laufe des Tages werden wir bestimmt noch mehr Bestellungen aufgeben, aber es ist sicher besser, wenn ein Teil der Waren möglichst frühzeitig verschickt wird.“
    Den ganzen Morgen hatte Millicent bei der Arbeit vor sich hingesummt. Jetzt kam sie um die Ecke. „Ich bin mit der Konfektionsware auch fertig. Du kannst also die Bestellung für neue Kleidungsstücke gleich mitschicken.“
    „Du solltest dich doch um die Konserven kümmern.“
    Sie nickte. „Das werde ich auch. Sie stehen hier auf der Liste, die du mir gegeben hast.“
    Niemals hätte er geglaubt, dass er etwas so Grundsätzliches mit ihr besprechen müsste. Doch Daniel zwang sich, ruhig zu bleiben. „Millicent, ich schreibe die Dinge ihrer Wichtigkeit nach auf die Liste. Das, was zuerst getan werden muss, steht ganz oben. Ich möchte, dass du jede Konservendose mit Essen auf dem Regal da oben zählst.“
    „Was ist mit –“
    „Das ist alles, Millicent. Ich möchte nicht mehr dazu sagen.“
    Ihr Lächeln verschwand und ihre Haltung versteifte sich. „Ich verstehe. Jetzt, da du mir genaue Anweisungen gegeben hast, werde ich versuchen, dich in Zukunft nicht mehr zu enttäuschen.“
    Er nickte zustimmend, und sie verschwand wieder. Sekunden später hörte er das Kratzen und Scheppern der Konservendosen in der sonst bedrückenden Stille des Raumes. Zweifellos hatte er Millicent gerade beschämt. Aber sie konnte sich nicht so nach ihrem eigenen Gutdünken in der Geschäftswelt verhalten. Wahrscheinlich verstand sie das jetzt noch nicht, aber er würde sie niemals vor anderen bloßstellen, sondern immer das Gespräch mit ihr in einem privaten Rahmen suchen. Eines Tages würde sie zurückschauen und ihn verstehen.
    Mit einem guten Gefühl entschloss sich Daniel, erst noch eine andere Aufgabe zu erledigen, bevor er zum Telegrafenamt ging. Zwar lag das Büro nur einen Steinwurf weit entfernt, aber sie könnten später gemeinsam dorthin gehen und ein bisschen frische Luft schnappen. Vielleicht würde das Millys aufgewühltes Temperament auch etwas beruhigen.
    Jedenfalls dachte er das. Als sie gemeinsam den Bürgersteig entlanggingen, bemerkte Daniel wieder einmal, dass seine Braut so ganz anders war als seine erste Frau. Millicent war von sich aus weder fügsam noch berechenbar. Sie hatte mit unglaublicher Schnelligkeit gearbeitet, um alle Konservendosen mit Obst, Gemüse und Suppen aufzulisten. Das bedeutete, dass sie sich seine Worte wenigstens zu Herzen genommen hatte. „Gestern Abend habe ich verstanden, warum es keine Männerschuhe im Laden gibt. Siehst du Matteos Laden dort drüben auf der linken Seite? Er ist auf

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