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Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Titel: Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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zwanzig Sekunden an.
    Nightingale gab schließlich nach und lehrte mich eine weitere Forma , mit deren Hilfe man Leuten einen hübsch gleichmäßig verteilten, im Idealfall nonletalen Schlag verpassen konnte: Palma . Ich bat Nightingale, sie im Schießstand an mir vorzuführen – es fühlt sich ganz genauso an, als würde man gegen eine Glastür rennen.
    Mit einem überraschten Kieksen plumpste der Angreifer rücklings in den Schnee. Ich erreichte ihn, als er gerade wieder in seine Jacke greifen wollte, und zog ihm hart den Schlagstock übers Handgelenk. Er schrie gepeinigt auf, und jetzt merkte ich, dass es eine Frau war. Dann sah ich ihr Gesicht und erkannte sie. Es war Agent Reynolds.
    Sie starrte mich völlig verdattert an.
    Hinter mir hörte ich eiliges Rutschen und Knirschen, und Zach schrie: »Sie hauen ab!«
    Gut, dachte ich, eine Sorge weniger. Es war ja nicht so,dass ich Kevin Nolan nicht jederzeit hätte finden können, wenn ich ihn brauchte. »Lassen Sie sie gehen«, rief ich zurück.
    Nachdem ich Zach eingeschärft hatte, in Reichweite zu bleiben, wandte ich mich wieder Agent Reynolds zu. Schließlich konnte ich sie nicht einfach im Schnee liegen lassen, möglicherweise mit gebrochenem Handgelenk und/oder Gehirnerschütterung. Sie hatte sich aufgesetzt und umklammerte das verletzte Handgelenk mit der anderen Hand.
    »Sie haben mich geschlagen«, sagte sie.
    Ich ging in die Hocke, um zu prüfen, ob ihr Blick klar war. »Ich hab gar nichts getan. Sie sind bestimmt auf einer vereisten Stelle ausgerutscht.«
    »Sie haben mich aufs Handgelenk geschlagen«, sagte sie.
    »Sie wollten nach Ihrer Waffe greifen«, erwiderte ich.
    »Ich habe gar keine Waffe dabei.« Zum Beweis öffnete sie ihre Jacke.
    »Wonach haben Sie dann gegriffen?«
    Sie wandte den Blick ab. Ich ahnte, dass es genau wie bei mir eine automatische Reaktion gewesen war.
    »Warten Sie mal«, sagte sie da und betastete sich die Nase. »Wenn ich ausgerutscht bin, warum tut mir dann das Gesicht weh?«
    »Haben Sie Kopfschmerzen?«, fragte ich. »Ist Ihnen schwindlig?«
    Sie rappelte sich auf. »Mir geht’s blendend, Trainer, ich kann zurück auf den Platz.« Dann spähte sie zu Zach hinüber und machte einen Schritt auf ihn zu. »Sie da«, rief sie in vollendetem Feldwebelton. »Ich will mit Ihnen reden.«
    »He«, sagte ich. »Nichts da. Warum sind Sie mir gefolgt?«
    »Wie kommen Sie auf die Idee?«
    Ich schaltete die behelfsmäßige Sicherung an meinem Handy aus, unendlich dankbar, dass ich das nicht schon vor dem Zauber gemacht hatte, und wartete ungeduldig, während es mich anpiepste und meine Zeit mit einer Begrüßungsgrafik verschwendete.
    »Wen rufen Sie an?«, fragte sie.
    »Kittredge. Ihren Kontaktmann.«
    »Warten Sie. Wenn ich es Ihnen erkläre, lassen Sie ihn dann aus dem Spiel?«
    »Kann ich nicht versprechen. Aber suchen wir uns doch einen etwas gemütlicheren Ort zum Reden.«
    Ganz traditionell landeten wir schließlich in dem Kebablokal gleich hinter der Brücke, von wo aus ich ein Auge auf mein Auto haben konnte. Wobei wir zuerst im Schnee nach Zachs widerlicher Sporttasche stöbern mussten. Wir fanden sie dank ihres Geruchs. In dem Lokal übernahm ich die Zeche für Zachs Döner und Pommes frites; ich selbst bestellte ein gemischtes Shish Kebab. Reynolds schien schon das bloße Konzept eines sich drehenden Stabs mit drumherumgewickeltem Lammfleisch abzuschrecken; sie begnügte sich mit einer Cola light. Vielleicht hatte sie Angst, sich diesen perfiden europäischen E. coli zuzuziehen. Ich trank einen Kaffee. Der Kaffee in Kebabbuden ist normalerweise hundsmiserabel, aber ich glaube, der Typ am Tresen erkannte mich als Polizisten und machte mir daher etwas Schwärzeres, Stärkeres als üblich. Die Kebabbuden mit langen Öffnungszeiten füllen eine sehr spezielle ökologische Nische aus: Sie stellen die Nahrungsversorgung derer sicher, die aus den Pubs und Clubs strömen. Und dadie Kundschaft üblicherweise aus besoffenen jungen Männern besteht, deren Aufreißmasche an diesem Abend total versagt hat, ist das Personal immer froh, wenn es die Polizei zur Hand hat.
    In dem grellen Neonlicht bemerkte ich, dass Agent Reynolds’ Haarwurzeln rötlich waren. Als sie meinen Blick bemerkte, stülpte sie sich wieder ihre schwarze Strickmütze über den Kopf.
    »Wie kommt’s, dass Sie Ihre Haare färben?«, fragte ich.
    »So falle ich weniger auf.«
    »Bei Undercover-Missionen?«
    »Im Alltag. Ich will bei Zeugenbefragungen die Agentin

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