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Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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französischen Siedlerin.“ Langsam, ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen, zog er die Fliege an ihrem Hals auf. „Man erzählt sich, dass einer meiner Vorfahren an einem Flussbett eine Frau mit goldenem Haar sah. Sie wusch Wäsche und sang dabei. Er war ein tapferer Krieger, der viele Menschen getötet hatte, um sein Land zu beschützen. Als er sie sah, wollte er sie.“ Justin öffnete die Knöpfe ihrer Bluse, einen nach dem anderen. „Also nahm er sie.“
    „Das ist barbarisch“, stieß sie entsetzt aus. „Er hat sie gekidnappt, ihrer Familie weggenommen…“
    „Einige Tage später jagte sie ihm bei einem Fluchtversuch ein Messer in die Schulter“, fuhr er leise fort. „Aber als sie das Blut an ihren Händen sah, lief sie nicht weg. Sie blieb, pflegte ihn und schenkte ihm grünäugige Söhne und Töchter.“
    „Vielleicht hat das Bleiben sie mehr Mut gekostet als der Messerstich.“
    Justin lächelte. Er hatte das Zittern in ihrer Stimme bemerkt. „Er gab ihr einen Namen, der sich in etwa mit Goldschatz übersetzen lässt, und nahm nie wieder eine andere Frau. Also ist es bei uns Tradition, wenn einer meiner Leute eine Frau mit goldenem Haar sieht, die er will – dann nimmt er sie.“
    Sein Mund presste sich auf ihren, sein Kuss erweckte ihre Leidenschaft. Seine Hände wühlten sich in ihr Haar und zogen Nadeln heraus, die im Wind tanzten, bevor sie in die Wellen fielen. Serena packte seine Schultern, hatte fast Angst, ihnen zu folgen, nach unten, ins dunkel vorbeirauschende Wasser zu stürzen. Ihr Herz raste bereits, bevor seine Hand ihre Brust bedeckte.
    Aufstöhnend verstärkte sie ihren Griff, als wäre Justin eine Rettungsleine in einer See, die urplötzlich zu brodeln begonnen hatte. Seine Hand umschloss eine Brust, er vergaß sowohl Zärtlichkeit als auch Vernunft. Vielleicht ließ sie es deshalb geschehen. Er wagte es, ohne zu fragen, ohne routinierte Worte der Verführung. Es war eine Macht, die sie beide beherrschte – ein Impuls, zu alt und zu natürlich, um ihm zu widerstehen.
    Ihr Körper verlangte pulsierend danach, berührt zu werden, überlistete ihren verwirrten Verstand und zeigte ihnen beiden, was sie jetzt brauchte. Die wilden, verwegenen Küsse auf ihren Lippen, ihrem Hals, steigerten ihr Verlangen nur noch. Die warme, besänftigende Brise wurde zu einer Folge kleiner Flammen, die ihr Fieber noch steigerten. Sie sog die feuchte Luft in die Lunge und spürte, wie sie zu Feuer wurde.
    Die Hand an ihrer Brust drückte, streichelte, während die andere über ihren bloßen Rücken glitt. Und über einen winzigen Punkt irgendwo an ihrer Wirbelsäule. Aufstöhnend schmiegte sie sich an ihn, als Wellen eines unglaublichen Gefühls sie durchströmten.
    „Nein.“ Serenas Stimme klang dünn und wie aus großer Entfernung. „Nein, nicht.“
    Aber er presste die Lippen auf ihre und unterdrückte ihren zitternden Protest. Ihr Mund war zu hungrig, um auf das Warnsignal zu achten, das in ihrem Gehirn ertönte. Sie kostete den leichten Geschmack der salzigen Gischt auf seinen Lippen aus. Welcher Zauber auch immer in seinen Fingern steckte, jetzt beherrschte er sie. Sie würde ihm alles geben, was er verlangte. Hauptsache, er hörte nicht auf, sie zu berühren. Sie grub die Hände in sein Haar, zog ihn daran noch dichter zu sich heran, ohne die Feuchtigkeit zu bemerken, die wie ein feiner Nebel darauf lag.
    Als er ihre Lippen freigab, um sich ihrem Hals zu widmen, konnte sie nicht mehr tun, als seinen Namen zu hauchen. All ihre Sinne waren auf das konzentriert, was seine Hände und Lippen in ihr auslösen konnten. Dann bewegte er sich, und sie schwankte, als er sie von der Reling zog. Schwach vor Verlangen lehnte Serena sich an ihn, während er ihr Haar streichelte.
    „Du wirst klitschnass“, murmelte Justin, während er sie auf das feuchte Haar küsste, den Duft einsog. „Lass uns hineingehen.“
    „Was?“ Benommen öffnete Serena die Augen und sah den feinen Regenschleier. „Es regnet?“ Als das kalte Wasser sie belebte, schüttelte sie den Kopf. Es kam ihr vor, als wäre sie aus einem Traum erwacht, von einer Ohrfeige schlagartig in die Realität zurückgeholt worden. „Ich… „ Sie stieß sich an ihm ab, fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich…“
    „Muss jetzt schlafen“, beendete er den Satz. Justin wurde klar, dass er kurz davor gewesen war, sie sich einfach zu nehmen. Wie sein Vorfahre.
    „Ja.“ Serena fühlte die Regentropfen auf der bloßen Haut und zog ihre

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