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Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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subtilere Rachemethoden gefunden.“ Mit grimmigem Vergnügen dachte sie an die zerbrochenen Zigarren.
    „Du gewöhnst dich ans Landleben?“ Justin konnte nicht anders und starrte kurz auf ihren Mund. Kein Lippenstift, leicht angefeuchtet.
    „Ja, aber nicht an die Arbeitslosigkeit.“ Sie spürte die Hitze an den Lippen und die Wärme, mit der ihr Bauch darauf reagierte. Am liebsten wäre sie zu ihm gegangen, um sich zu nehmen, was er ihr gab, zu welchen Konditionen auch immer. Sie wollte einfach nur gehalten werden, diese schlanken sensiblen Hände an sich spüren. Sorgfältig faltete sie ihre eigenen auf dem Schoß. „Und genau darüber will ich mit dir reden.“
    „Die Stelle des Casino-Managers ist noch frei“, sagte er sofort, brauchte aber ein wenig Zeit, um den Blick zu ihren Augen zurückkehren zu lassen. „Die Arbeitszeit ist lang, doch ich glaube, du wirst sie nicht so anstrengend finden wie die auf dem Schiff. Normalerweise brauchst du nicht vor fünf im Saal zu sein. Natürlich kannst du das flexibel handhaben, wenn du einen freien Abend brauchst. Es gibt eine Menge Papierkram zu erledigen, aber im Wesentlichen hast du mit dem Personal und den Gästen zu tun. Du hast dein eigenes Büro auf der anderen Seite des Empfangsbereichs. Wenn du im Saal nicht gebraucht wirst, kannst du alles auch von dort beaufsichtigen. Es gibt Monitore“, fuhr er fort. „Und eine ungehinderte Sicht.“
    Justin drückte auf einen Knopf, und die Wandtäfelung glitt zur Seite. Serena sah durch die Scheibe auf die Gäste, die wie in einem Stummfilm spielten, sprachen, schlenderten. „Du wirst einen Assistenten haben“, sprach Justin weiter. „Er ist kompetent, aber nicht autorisiert, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Eine Suite steht dir zur Verfügung. Wenn ich nicht im Hotel bin, untersteht das Casino allein dir … im Rahmen der von mir festgelegten Regeln.“
    „Scheint mir klar genug.“ Serena nahm die Hände auseinander und entspannte sich. Sie schenkte Justin ein mildes, freundliches Lächeln. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Casino zu leiten, Justin … als deine Partnerin.“
    Sie sah die Verblüffung in seinen Augen aufflackern, aber es war eben nicht mehr als ein kurzes Aufflackern, bevor er sich zurücklehnte. Bei jedem anderen wäre das ein Zeichen der Entspannung gewesen. Bei Justin schien es eher darauf hinzudeuten, dass er in Aktion treten würde. „Meine Partnerin?“
    „Im Comanche von Atlantic City“, erwiderte sie ruhig.
    „Ich brauche einen Manager für das Casino. Ich brauche keine Partnerin.“
    „Und ich brauche keinen Job. Oder ein Gehalt, um genau zu sein“, konterte sie. „Ich habe das Glück, finanziell unabhängig zu sein, aber Untätigkeit liegt mir nicht. Der Job auf der Celebration war für mich ein Experiment. Ich brauche kein weiteres. Ich suche nach etwas, bei dem ich mich etwas stärker engagieren kann.“
    „Du hast einmal gesagt, dass du nach einem Job in einem Casino suchen wolltest, wenn du das Schiff verlässt“, wandte er ein.
    „Nein.“ Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Da hast du mich missverstanden. Ich dachte eher daran, meinen eigenen Laden aufzumachen.“
    „Deinen eigenen Laden?“ Er entspannte sich wieder. „Hast du eine Ahnung, was das alles mit sich bringt?“
    Ihr Kopf fuhr hoch. „Ich glaube, die habe ich. Ich habe gerade ein Jahr meines Lebens damit verbracht, in einer Art von schwimmenden Spielcasino zu arbeiten. Ich weiß, wie eine Küche geführt wird, um über fünfzehnhundert Leute zu verköstigen, wie für einen ausreichenden Vorrat an Bettwäsche gesorgt wird und wie man einen Weinkeller füllt. Ich weiß, wann ein Geber sich überfordert fühlt und abgelöst werden muss. Und wie ich einem Gast nahe legen muss, sich lieber ein anderes Spiel zu suchen. Auf dem Schiff konnte ich wenig mehr tun als lernen. Und ich lerne sehr schnell.“
    Justin registrierte die kühle Entschlossenheit in ihrer Stimme und den Augen. Vermutlich schafft sie es wirklich, beschloss er nach einem Moment. Sie hatte den Mut, die Energie und das Kapital. „Wenn ich all das in Betracht ziehe“, begann er gedehnt, „warum sollte ich dich als Partnerin akzeptieren?“
    Serena stand auf und ging an den Spiegel. „Siehst du die Geberin an Tisch fünf?“ Sie klopfte gegen die Scheibe.
    Neugierig stellte Justin sich neben sie. „Ja, warum?“
    „Sie hat ausgezeichnete Hände – schnell, sicher. Offenbar hat sie einen für sich angenehmen Rhythmus

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