Ein wunderbarer Liebhaber
aufflackerte und er es an den Docht einer Kerze hielt. Schatten tanzten an den Wänden.
Ihr Blick richtete sich wie von einem Magneten angezogen auf ihn. Im gelben Licht der flackernden Kerze besaß sein Gesicht eine gefährliche Schönheit. Er schien jetzt mehr zu seinen indianischen Vorfahren zu gehören als in die Welt, die sie verstand. Und in diesem Moment wurde ihr klar, warum die entführte Frau ihren Entführer erst bekämpft hatte und dann freiwillig bei ihm geblieben war.
„Ich will dich sehen“, flüsterte Justin und zog sie in den Kerzenschein. Überrascht nahm er das Zittern wahr, das sie durchlief. Nur Momente zuvor hatte sie noch so stark, so selbstsicher gewirkt. „Du zitterst.“
„Ich weiß.“ Sie holte tief Luft und atmete rasch wieder aus. „Es ist kindisch.“
„Nein.“ Er spürte einen Anflug von Macht. Serena Mac-Gregor war keine Frau, die wegen eines Mannes zitterte. Aber seinetwegen erbebte ihr Körper, während ihre Augen aufleuchteten. Justin nahm ihr Haar in die Hand und zog ihren Kopf nach hinten. Im wechselnden Licht glitzerten seine Augen vor wilder, fast ungezügelter Begierde. „Nein“, wiederholte er, bevor er ihren Mund an seinen drückte.
Sie schien mit ihm zu verschmelzen. Justin fühlte, wie sie in seinen Armen ganz weich, vollkommen geschmeidig wurde. Für den Moment würde er die Kapitulation akzeptieren, doch bald würde er mehr wollen, viel mehr. Sein Mund lag noch auf ihrem, als er sie auszuziehen begann. Ohne an das empfindliche Material zu denken, zerrte er an ihrer Kleidung und liebkoste die Haut, die er Stück für Stück freilegte.
Serena erschauerte und tastete nach seinen Hemdknöpfen, als ihr Kleid nach unten glitt und sich um ihre Füße legte.
Er hatte gewusst, dass sie etwas Weiches und Zartes darunter trug. Mit einer Fingerspitze streifte er die dünnen Träger ihres Hemdchens von den Schultern. Aber er zog es ihr nicht aus – noch nicht. Er wollte die Seide zwischen sich und ihr spüren. Er verstreute heiße Küsse auf ihrem Gesicht, während sie versuchte, ihn auszuziehen. Ihre Finger glitten über seine Haut und entrangen ihm ein Stöhnen, das er dämpfte, indem er den Mund an ihren Hals presste.
Und dann lag sie unter ihm auf dem Bett, mit nicht mehr als einem Hauch von Stoff zwischen ihnen. Er fühlte eine Verrücktheit, ein quälendes Verlangen, sie sofort zu nehmen, und unterdrückte es. Ihre Brust war klein und fest in seiner Hand und drückte gegen die Seide, als er einen wilden Kuss nach dem anderen auf ihre Lippen regnen ließ. Keuchend schmiegte sie sich an ihn, und er nahm ihr erregtes Aufstöhnen in sich auf, während ihre hastigen Bewegungen seine Leidenschaft noch wachsen ließen. Dann glitt er an ihr hinab, um ihre in Seide gehüllte Knospe zwischen die Lippen zu nehmen.
Serena bog sich ihm entgegen. Hundert unerwartete Empfindungen ließen ihren Körper erbeben. Sie war gefangen in einer Welt aus Seide und Feuer. Bei jeder ihrer Bewegungen liebkoste die Tagesdecke ihre bloßen Beine und den Rücken, und das Rascheln war wie ein Versprechen. Ihre Haut war wie versengt, wo immer er sie berührt hatte, als hätte er die winzige goldene Flamme der Kerze in den Fingerspitzen. Mit der Zunge befeuchtete er die Seide über der sich ihm entgegenreckenden Brustspitze, und sie spürte, wie das Feuer in sie eindrang. Er flüsterte ihren Namen, und sie hörte es wie eine Stimme aus großer Ferne.
Als hätte er die Geduld verloren, zog er ihr das Hemd bis zur Taille hinunter, um ungehindert an ihre nackte Haut zu gelangen. Sie presste ihn noch fester an sich, und ihre Hände waren jetzt nicht weniger fordernd als seine. Obwohl ihr Mund danach verlangte, ihn zu schmecken, kostete ihr Körper es aus, als seine Lippen hungrig über ihre Haut glitten. Jetzt gab es für sie nur das sinnliche Vergnügen, das Erlebnis nicht nachlassender Leidenschaft. Verschwunden waren die Hemmungen und Regeln, an ihre Stelle trat die Hemmungslosigkeit, die sie bisher nur in ihren Träumen erahnt hatte.
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass es vieles gab, was sie nicht wusste, was sie nie gefühlt hatte. Mit jeder Sekunde kam eine neue Entdeckung. Als sein Mund nur Millimeter über dem Rand der Seide verharrte, spürte sie eine so tiefe Begierde, wie sie sie noch nie erlebt hatte. Ihre Phantasie befreite sich aus den Fesseln der Vernunft, und sie brauchte sich nur auszumalen, wie sie ihn in sich spürte, und schon wurde das Verlangen geradezu schmerzhaft. Wie im
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