Ein wunderbarer Liebhaber
versuchen, muss ich Sie wieder herbringen und knebeln.“
„Bitte lassen Sie mich nur eine Weile aufstehen.“
Terry schloss die Handschellen auf, packte ihren Arm und zog sie durchs Haus. Sämtliche Jalousien waren geschlossen. Wo war sie? Wo konnte sie hin, wenn sie flüchtete? Hatte er einen Wagen? Bestimmt. Wenn sie an die Schlüssel kam…
„Setzen Sie sich“, befahl er und schob sie auf einen wackligen Stuhl am Küchentisch. Dann bückte er sich und fesselte ihr Fußgelenk mit den Handschellen ans Tischbein. „Ich hole Ihnen Kaffee.“
„Danke.“ Ihr Blick wanderte durch den Raum, auf der Suche nach einer Waffe.
„Heute Abend sind Sie hier weg“, sagte Terry, während er den Kaffee eingoss, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Er besorgt schon das Geld. Vermutlich hätte ich das Doppelte fordern können.“
„Sie werden damit nicht glücklich sein.“
„Er wird unglücklich sein“, konterte Terry. „Das zählt.“
„Terry, warum verschwenden Sie Ihr Leben? Sie müssen doch intelligent sein, sonst hätten sie dies alles nicht planen können. Warum setzen Sie diese Intelligenz nicht sinnvoller ein? Wenn Sie mich gehen lassen, könnte ich Ihnen helfen. Meine Mutter…“
„Ich will Ihre Hilfe nicht“, presste er hervor. „Ich will Blade. Ich will, dass er vor mir kriecht.“
„Justin wird nicht kriechen“, entgegnete sie müde.
„Lady, ich habe ihn am Telefon gehört. Für Sie würde er in die Hölle und zurück kriechen.“
„Terry…“
„Halten Sie den Mund!“, schrie er. „Meine Mutter hat als Kellnerin in einem schäbigen Schnellrestaurant geschuftet, während Blade immer reicher wurde, anstatt in einer Zelle zu verrotten. Ich habe ein Recht auf das Geld.“ Serena senkte den Blick. „Haben Sie Hunger?“
Sie wollte Nein sagen, doch dann würde er sie wieder ins Schlafzimmer schließen. Also nickte sie nur und überlegte angestrengt. Sie musste es riskieren. Wenn er ihr das nächs te Mal die Handschellen abnahm, würde sie kämpfen. Mit etwas Glück würde sie ihn überraschen und es ins Freie schaffen. Vielleicht würde ihr jemand helfen.
Als sie wieder hochsah, hatte Terry eine schwere gusseiserne Pfanne in der Hand. Ohne groß nachzudenken, stöhnte Serena auf und glitt zu Boden.
„He!“ Er ließ die Pfanne fallen und versuchte, sie an den Schultern anzuheben. „Was ist? Sind Sie krank?“
„Ich fühle mich so schwach“, flüsterte sie, als ihre Finger sich um den Griff der Pfanne schlössen. Sie ließ ihren Körper schlaff werden, bis sein Gesicht über ihres gebeugt war. Dann schlug sie mit aller Kraft zu. Die Pfanne traf ihn an der Schläfe, und er sackte zusammen.
Erst lag Serena reglos da, dann unterdrückte sie die Angst, ihn getötet zu haben, und wand sich unter ihm hervor. Sie tastete nach seinem Puls. „Gott sei Dank“, murmelte sie, als sie ihn fand. Hastig richtete sie sich auf und wühlte in seiner Tasche nach dem Schlüssel.
Sie löste die Handschelle, stopfte sie in die Gesäßtasche und stand auf. Dann zerrte sie Terry an den Schultern durch die Küche. Als sie das Schlafzimmer erreichte, war sie schweißnass. Sie würde es nicht schaffen, ihn aufs Bett zu legen, also ließ sie ihn, wo er war, und fesselte ihn mit den Handschellen an den Bettpfosten.
Auf dem Weg zum Telefon ließ die Schwäche Serena taumeln. Sie durfte jetzt nicht ohnmächtig werden. Hastig nahm sie ab und wählte.
Als das Telefon läutete, zuckte Anna zurück und ließ den Arm sinken, den sie tröstend um Justin gelegt hatte.
Justin riss den Hörer von der Gabel. „Blade.“
„Justin.“
„Serena!“ Er hörte, wie Anna den Atem anhielt. „Bist du in Ordnung?“
„Ja, ja, ich bin in Ordnung. Justin…“
„Bist du sicher? Wieso lässt er dich telefonieren?“
Sie zwang sich zur Geduld. „Er hatte keine andere Wahl. Er ist bewusstlos und an den Bettpfosten gefesselt.“
Caine packte seinen Arm, aber Justin schüttelte ihn ab. „Was hast du gesagt?“
„Ich sagte, ich habe ihn bewusstlos geschlagen und an den Bettpfosten gefesselt.“
Die Erleichterung war so gewaltig, dass er lachen musste. „Und ich mache mir Sorgen um dich“, sagte Justin und ließ sich aufs Sofa fallen. Er starrte in vier zutiefst besorgt blickende Augenpaare. „Sie hat ihn bewusstlos geschlagen und an den Bettpfosten gefesselt.“
„Eine echte MacGregor!“ schrie Daniel begeistert und riss Anna in seine Arme. „Womit hat sie ihn geschlagen?“
„Ist das mein Vater?“ wollte
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