Ein wunderbarer Liebhaber
Gericht kommt“, gab der Lieutenant zurück. „Hören Sie, Blade. Sie mögen uns Cops nicht, vielleicht wegen Ihrer alten Sache. Aber es wäre vernünftiger, mit der Polizei zusammenzuarbeiten als mit dem Entführer.“
Nein, dachte Justin, ich traue der Polizei wirklich nicht. Er erinnerte sich an die endlosen Verhöre, während seine Wunde zu einer Narbe verheilt war. Vielleicht beging er einen Fehler. Vielleicht sollte er… Narben. Keine Narben!
„O Gott“, flüsterte er. „O mein Gott!“
„Was ist?“ Annas Finger gruben sich in seinen Arm.
Er sah sie an. „Ein Geist“, murmelte er und schüttelte die Panik ab, bevor er sich Renicki zuwandte. „Serena hat versucht, mir etwas mitzuteilen. Sie sagte ‚keine Narben‘. Der Mann, den ich in Nevada getötet habe, hat mir ein Messer in den Leib gerammt. Serena kennt die Geschichte.“
Der Lieutenant eilte bereits ans Telefon. „Erinnern Sie sich an seinen Namen?“
Wie hätte er den je vergessen können? „Charles Terrance Ford“, erwiderte er. „Er hatte Frau und Sohn. Sie hat den Jungen jeden Tag mit in den Gerichtssaal gebracht.“ Er hatte blaue Augen. Blasse, verwirrte Augen. Übelkeit stieg in ihm auf.
„Diesmal trinkst du“, befahl Caine und drückte ihm einen Brandy in die Hand.
Justin starrte auf den Schwenker und schüttelte den Kopf „Kaffee“, murmelte er und ging in die Küche. Caine folgte ihm und schob ihm einen Becher zu.
„Ich wusste es.“ Justin starrte auf den schwarzen Kaffee. „Ich wusste, dass jemand hinter mir her ist. Ich wusste, dass Serena in Gefahr ist, habe sie aber nicht weggeschickt.“
Caine setzte sich auf einen Hocker. „Ich kenne und liebe Rena ihr ganzes Leben lang. Niemand, absolut niemand zwingt sie zu etwas.“
„Ich hätte sie nur zu begleiten brauchen.“ Justin trank, ohne zu schmecken.
„Und er wäre euch gefolgt.“
Justin knallte den Becher auf den Tresen. „Ich bekomme sie zurück, Caine“, sagte er mit eisiger Ruhe. „Nichts wird mich davon abhalten.“
„Sein Name ist Terry Ford“, verkündete Lieutenant Renicki und steuerte die Kaffeemaschine an. „Hat vor fünf Tagen einen Flug von Vegas gebucht, nach Atlantic City. Wir bekommen eine Beschreibung. Wir überprüfen sämtliche Hotels, Motels, Strandpensionen, möblierte Wohnungen. Aber ich bezweifle, dass er unter seinem Namen abgestiegen ist.“ Er tat Zucker in den Kaffee. „Seine Mutter hat vor drei Jahren wieder geheiratet. Wir suchen sie.“ Der Lieutenant nahm Caine gegenüber Platz. „Mr. Blade, wie bekommen Sie das Lösegeld zusammen?“
„Das Geld wird morgen früh um acht in meinem Büro sein.“
Renickis buschige Brauen hoben und senkten sich wieder. „Keine Probleme?“
„Nein.“
„Okay, sagen Sie ihm neun Uhr. Das gibt uns etwas Zeit.“
Um sechs Uhr am nächsten Morgen läutete das Telefon. Anna und Daniel, schreckten aus dem Halbschlaf auf der Couch hoch. Alan zuckte im Sessel zusammen. Caine holte sich gerade einen Kaffee und blieb im Durchgang stehen. Justins Hand schoss vor. Seit Stunden starrte er den Apparat an.
„Blade.“
„Haben Sie das Geld?“
„Es wird um neun Uhr hier sein.“
„Zwei Blocks vom Hotel ist rechts eine Tankstelle. Seien Sie um neun Uhr fünfzehn in der Telefonzelle. Ich rufe Sie an.“
Als Terry auflegte, war er so nervös, dass er fast den kleinen Tisch umgestoßen hätte. Mit den Handballen rieb er sich die geröteten Augen. Warum erregte diese Frau bloß sein Mitleid? Schließlich lebte sie mit einem Mörder zusammen. Seine Mutter würde sie als Schlampe bezeichnen, aber selbst in Pullover und Jeans verströmte diese Serena Klasse. Und gestern Abend… Seufzend starrte er auf die Schlafzimmertür. Sie hatte so hilflos ausgesehen.
Es tat ihm Leid, ihr das antun zu müssen. Aber es ging nicht anders. Bald würde er das Geld haben, und jeden Dollar davon würde er für die Rache an Justin Blade ausgeben.
Als die Tür aufging, hob Serena den Kopf. Sie setzte eine zutiefst verängstigte Miene auf und klammerte sich an ihre innere Kraft. „Bitte, mein Arm tut weh. Ich muss ihn in der Nacht verdreht haben.“
„Tut mir Leid.“ Unentschieden stand er in der Mitte des Raumes. „Ich mache Ihnen Frühstück.“
„Bitte“, sagte sie, bevor er gehen konnte. „Mir tut vom Liegen alles weh. Könnte ich mich irgendwo hinsetzen?“ Als er zögerte, schluchzte sie auf. „Sie sind doch viel kräftiger als ich.“
„Ich nehme Sie mit in die Küche. Wenn Sie etwas
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