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Ein zahnharter Auftrag

Ein zahnharter Auftrag

Titel: Ein zahnharter Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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hatten sie Todesangst! Sie mussten die Zwillinge retten! Und zwar rapedadi! Vlad gab sofort das Zeichen und die vier Taucher rannten hinter Osmund Mortus Daemon hinterher. So schnell sie konnten. Allerdings konnten sie nicht sehr schnell.
    Helene rutschte mit den Taucherfüßlingen beinahe auf dem Kies aus.
    Bei Vlad beschlug die Tauchermaske. Und sein Monokel. Er fluchte innerlich.
    Mihai verlor beinahe das Mundstück, so heftig ging sein Atem.
    Ludo, der dem Geist am dichtesten auf den Fersen war, sah auf einmal nichts mehr. Ein Wurm hatte sich aus den Haaren von Osmund Mortus Daemon gelöst und war auf Ludos Tauchermaske geklatscht. Ludo schielte auf den Wurm. Ihm wurde schlecht.
    Osmund Mortus Daemon raste hinter Silvania und Daka hinterher. Jeden Moment würde er sie einholen. Er war nur noch Zentimeter von den Zwillingen entfernt. Der Abstand zwischen den Tauchern und dem Geist dagegen wurde immer größer.
    Dann geschah etwas Merkwürdiges. Gerade, als Mihai einfiel, dass er flopsen, und Vlad einfiel, dass er fliegen und den Geist mit ein paar gekonnten Hachigriffen zur Strecke bringen könnte, verschwanden Daka und Silvania plötzlich durch ein kleines Nebentor aus dem Friedhof. Osmund Mortus Daemon jedoch raste weiter geradeaus. Als hätte er den Abzweig verpasst. Er schien kein Problem damit zu haben, dass seine Beute auf einmal verschwunden war.
    Die Taucher wedelten mit den Armen, tippelten mit den Füßlingen und bekamen gerade noch die Kurve. Sie rannten durch das Nebentor. Vor den Friedhofsmauern rissen sie sich die Tauchermasken und Mundstücke vom Gesicht. Gierig atmeten sie die Nachtluft ein.
    Daka und Silvania starrten die Taucher an. »IHR?«, riefen sie gleichzeitig.
    »Wer sonst?«, schnaufte Onkel Vlad.
    Mit Schweißtropfen auf der Stirn umarmte Mihai Tepes seine Töchter. »Datiboi flatliac! Ihr lebt!«, rief er, während er sein Gesicht in Silvanias rotbraunen Haaren vergrub und mit der Hand über Dakas Stachelhaarfrisur strich.
    Silvania und Daka bekamen kaum Luft, so kräftig umarmte ihr Papa sie. Aber auch sie schlangen die Hände um ihn.
    Helene, Ludo und Vlad umarmten die Zwillinge von der anderen Seite.
    »Puh, hatte ich Schiss«, sagte Helene und drückte erst Silvanias und dann Dakas Arm.
    »Boi, boi, boi«, murmelte Vlad und schlug den Zwillingen auf die Schulter.
    Ludo sagte nichts. Er drückte nur.
    Nach diesem Abenteuer tat so eine Umarmung richtig gut. Silvania und Daka fühlten sich rundum beschützt, behütet und ... vielleicht ein kleines bisschen eingezwängt. Silvania hustete. Daka röchelte.
    »Entschuldigung ...«, krächzte Silvania und bekam einen Arm frei.
    »Könntet ihr vielleicht ...«, brachte Daka hervor, die den Arm von ihrem Papa vor der Nase hatte. »Ich – krieg – keine – Luft – mehr.«
    »Schlotz zoppo!« Mihai Tepes gab seine Töchter aus der Umarmung frei.
    Vlad, Helene und Ludo traten zurück.
    Die Zwillinge schnappten nach Luft. Als sie sich wieder erholt hatten, musterten sie die anderen von oben bis unten.
    »Wieso ...?«, begann Silvania und runzelte die Stirn.
    »Sind das etwa ...?«, sagte Daka und deutete auf die Anzüge.
    »Taucheranzüge!«, sagte Helene.
    »Unser Freund Jumpo hier hatte diese brillante Idee.« Mihai Tepes legte Ludo den Arm um die Schulter.
    Ludo sah zu Boden. Dann sah er die Zwillinge an und grinste.
    »Als wir wussten, dass ihr in Schwierigkeiten steckt ...«, begann Mihai.
    »Wegen der Zeitumstellung«, warf Helene ein.
    »Da ...«, wollte Mihai Tepes fortfahren.
    »DIE ZEITUMSTELLUNG?«, rief Silvania.
    Daka schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Na klar. Die Winterzeit fängt an.«
    »Ach, deshalb ...«, begann Silvania.
    »Und ich dachte, wir haben zu lange gebraucht, um die Germania Dracona aus dem Boden zu ziehen«, sagte Daka.
    »Uns war klar, dass ihr den Geist geweckt habt. Wir wollten unbedingt auf den Friedhof und euch retten«, sagte Vlad.
    »Aber da war ja die Germania Dracona«, warf Ludo ein.
    »Wir mussten uns schützen«, bemerkte Helene.
    »Denn tot hätten wir euch nicht retten können«, stellte Ludo klar.
    »Also haben wir uns Taucheranzüge besorgt«, sagte Onkel Vlad.
    »Die haben wir uns mal kurz ausgeliehen«, sagte Mihai und kratzte sich an der Nase.
    »Von einer kleinen Taucherschule. Wir bringen sie gleich zurück«, sagte Vlad.
    »Und es hat bestens geklappt. Dem Geist haben wir es ordentlich gezeigt, was?« Mihai sah zufrieden in die Runde.
    Daka und Silvania starrten ihren Papa

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