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Ein zahnharter Auftrag

Ein zahnharter Auftrag

Titel: Ein zahnharter Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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Tepes.
    »Er kackt!«, rief Woiwo.
    »Beeindruckend! So ungezügelt und sprudelnd«, fand Tante Karpa.
    »Muss eine gute Verdauung haben, euer Nachbar«, sagte Vlad Tepes.
    »So sieht er gar nicht aus.« Elvira Tepes sah nachdenklich zum Nachbarhaus.
    »Gumox! Von wegen gute Verdauung«, rief Daka. »Wollen wir wetten, der Komposttyp hat unseren Pflanzensaft von der Terrasse geklaut und ...«
    »Ihn getrunken?«, fragte Silvania.
    »Genau. Und jetzt hat er Dia... Dihö... Durchfall.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Tante Karpa.
    »Herr van Kombast schnüffelt gerne auf fremden Terrassen herum«, erklärte Daka.
    »Sogar in fremden Häusern, wenn die Terrassentür zufällig offen steht«, ergänzte Elvira Tepes.
    »Da ist was dran«, meinte Mihai Tepes. Er erinnerte sich nur ungern daran, dass der Nachbar vor ein paar Wochen eine tote Ratte auf ihrer Terrasse gefunden und daraufhin im Haus herumgeschnüffelt hatte.
    »Und überhaupt: Der Komposttyp ist einfach seltsam«, fand Daka.
    »Ist er nicht!«, sagte Silvania.
    Mit einem Ruck stand Vlad Tepes auf. »Es geht um die Rettung der Vampirheit. Wir können nichts unversucht lassen. Sollte euer Nachbar unseren Pflanzentrunk gestohlen haben, werden wir ihn uns wiederholen. Ich habe einen Plan. Woiwo!«, rief er, woraufhin sein Sohn von der Schrankwand flog. »Du hast eine Aufgabe. Sie ist nicht ganz ungefährlich.«

Pausbacke zu
Besuch
    E r holte die letzte fünflagige Klopapierrolle aus der Packung und stöhnte, als ein erneutes Zwicken durch seinen Magen zuckte. Es rumpelte und brodelte darin, als wäre sein Magen ein Vulkan. Ein Vulkan, der alle paar Minuten explodierte.
    Dirk van Kombast kniff die Augen zusammen. Er umklammerte die Klopapierrolle mit beiden Händen. Er machte ›uh‹. Er machte ›ah‹. Er öffnete die Augen und schielte. Dann seufzte er und ließ die Schultern hängen.
    Nie. Nie, nie, nie, niemals hätte er von diesem teuflischen Pflanzentrunk trinken sollen! Germania Dracona. Das klang schon nach Qualen, Folter und Elend. Aber nein, er musste ja den Helden spielen. Opfer für die Wissenschaft – schön und gut. Aber doch nicht so ein Durchfall!
    Auf einmal klingelte es. Dirk van Kombast richtete sich auf und reckte den Kopf. Er lauschte. Es klingelte noch einmal. Wahrscheinlich war es nur der Postbote. Oder ein Vertreter. Oder die temperamentvolle Schwester Sonja von der Hautarztpraxis. Er zögerte einen Moment. Sein Magen grummelte. Es klingelte zum dritten Mal. Die Neugierde siegte.
    Dirk van Kombast riss mehrere Blätter Klopapier ab, reinigte sich und drückte auf die Klospülung. Er wusste nicht, zum wievielten Mal an diesem Tag.
    Schnell zog er die Hose hoch, wusch sich die Hände und überprüfte im Spiegel über dem Waschbecken sein Äußeres. Er sah blass aus. Die Solariumbräune war verschwunden. Seine Lippen hatten jeglichen Rotton verloren und hoben sich farblich kaum vom Gesicht ab. Auf der Stirn klebten ein paar wellige blonde Haare. Dirk van Kombast strich sie nach hinten und tupfte sich mit einem Stück Klopapier den Schweiß von der Stirn. Dann setzte er sein breites Nussknackerlächeln auf und nickte seinem Spiegelbild zu. Es sah gespenstisch aus.
    Es klingelte zum vierten Mal. Dirk van Kombast eilte zur Wohnungstür. Plötzlich verspürte er einen Druck im Darm. Er blieb kurz stehen und verkrampfte sich. Dann ging er weiter. Ganz langsam. Die Knie leicht nach innen gewandt. Den Oberkörper leicht gebeugt. Er öffnete die Wohnungstür und sah ...
    Nichts.
    Er sah nach links. Er sah nach rechts. Keiner da.
    Auf einmal zog jemand an seiner Hose. »Hi!«
    Dirk van Kombast sah nach unten. Ein etwa zehnjähriger Junge mit Pausbacken lächelte ihn an. Er trug ein Superman-Kostüm. Es spannte etwas über dem Bauch. Die braunen Locken standen wild von seinem Kopf ab.
    »Ja, bitte?«, sagte Dirk van Kombast. Er hielt sich am Türrahmen fest, als abermals ein Zwicken durch seinen Magen schoss.
    »Ich komme von da drüben«, sagte der Junge und zeigte auf das Reihenhaus Nummer 23. »Mein Fußball ist über den Zaun geflogen. Er liegt in deinem Garten. Ich hole ihn dann mal.« Der Junge wollte an Dirk van Kombast vorbei ins Haus stürmen. In letzter Sekunde schien er sich an etwas zu erinnern. Er sah Dirk van Kombast mit großen Augen an und lächelte so breit es nur ging. »Darf ich?«
    Dirk van Kombast musterte den Jungen. Er mochte Kinder nicht. Schon gar nicht, wenn sie ein Superman-Kostüm trugen. Und erst recht nicht, wenn sie

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