Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
hielt Giles es in die Höhe.
» Das ? Das ist Ihr Kleid?«, fragte er ungläubig und betrachtete es mit derselben Miene wie ich beim ersten Mal. Sein Gesicht sprach Bände.
»Ja«, erwiderte ich mit einem Anflug von Trotz in der Stimme. »Ich meine, es ist doch okay, oder nicht?«
»Natürlich! Ich bin begeistert«, beteuerte er schnell. »Es ist einfach nur nicht ganz das, was ich … erwartet hätte. Aber es ist reizend. Wirklich … reizend.«
Er hängte es an einen Bilderhaken im Wohnzimmer. Als ich es ansah, fiel mir wieder ein, wie die Spitze auf meiner Haut gekratzt hatte, und ich beschwor mein Spiegelbild herauf – austauschbar, anonym.
»Ich meine, es gab natürlich hübschere Kleider«, räumte ich als Versuch einer Erklärung ein. »Aber das hier, wissen Sie, war eben nett und …«
»Ich bin sicher, angezogen sieht es sehr schön aus.« Giles' Lächeln war eine Spur zu breit. »Wirklich schön. Außerdem ist es Ihre Hochzeit, stimmt's? Und damit soll das ein Tag werden, an dem alles so sein soll, wie Sie es haben wollen.«
»Und Sie meinen, in diesem Kleid kann ich wie eine Prinzessin aus dem Märchen aussehen?«
»Absolut«, bestätigte Giles entschlossen.
Geschäftig vermaß er meine Arme und unterzog dann den Inhalt meines Schminktäschchens einer eingehenden Prüfung. Ich gab ihm den mit PARK LANE HILTON/DETAILS beschrifteten Ordner, der nicht nur die geforderten Grundrisse und Fotos enthielt, sondern auch die Namen aller Mitarbeiter, die Vorgaben im Hinblick auf Musik und Tanz und die Speisekarten aller Restaurants. Giles nickte gnädig und zückte dann seine eigenen Unterlagen. Die nächste Stunde verbrachten wir damit, uns Fotos von Blumen und Zweigen anzusehen, und zum ersten Mal seit langem merkte ich, dass ich mich amüsierte. Ich zeigte Interesse an den verschiedenen Lichtarten, lauschte gespannt Giles' Schilderung der verschiedenen Zweige und deren tieferer Bedeutung. Und als er seine Sachen einpackte, fiel mir auf, dass ich ihn am liebsten nicht gehen lassen wollte.
»Ich bin ja so froh, dass Sie mich gefunden haben«, sagte er und riss mich stürmisch an sich, als ich mich widerstrebend von ihm verabschiedete. »Ich habe ein wunderbares Gefühl. Diese Hochzeit wird magisch werden. Reine Fantasie.«
»Fantasie.« Ich gestattete mir ein Lächeln. »Ich glaube, da könnten Sie recht haben.«
Kapitel 28
Die nächste Woche verging wie im Flug, und ehe ich mich versah, blieben mir nur noch zwei Tage bis zur Hochzeit. Giles war zu mir nach Hause gekommen, um mir einen Probestrauß zu bringen. Er war riesig und wunderschön – langstielige weiße Rosen, massenweise Grünzeug, ein paar göttlich duftende, dunkelrote Rosen und jede Menge anderer Blumen, deren Namen ich nicht kannte (was ich vor Giles jedoch niemals zugegeben hätte).
»Er ist … wirklich ein Traum!«, schwärmte ich. »So perfekt.«
Giles lächelte. »Er ist ziemlich gelungen, wenn ich das einmal so sagen darf«, sagte er eifrig. »Also, denken Sie daran, Sie müssen die Blumen in der linken Hand halten, wenn Sie vor den Altar treten.«
»Okay«, sagte ich mit ernster Miene. »Die Blumen in der linken Hand.«
Giles musterte mich kritisch. »Sie sehen so dünn aus«, stellte er fest. »Haben Sie abgenommen? Sie sind doch nicht auf einer dieser albernen Diäten, die manche vor der Hochzeit noch schnell machen, oder?«
»Diät? Nein, natürlich nicht«, erklärte ich schnell. »Es ist nur … der Stress. Hochzeitsstress.«
Giles nickte. »Alles klar«, meinte er. »Eigentlich ist es gar nicht so übel. Die Kilos können Sie sich während der Hochzeitsreise wieder anfuttern. Schlafen, vögeln, schlafen, vögeln, essen – genau dafür sind Flitterwochen doch da, oder nicht?« Er zwinkerte, und ich nickte so begeistert, wie ich konnte. Er hatte recht – die Flitterwochen würden fantastisch werden. Klar, Anthony und ich waren in letzter Zeit so beschäftigt gewesen, dass nicht einmal Zeit für eine Unterhaltung geblieben war, aber das war anscheinend völlig normal. In wenigen Wochen eine Hochzeit auf die Beine zu stellen war blanker Stress, und Anthony hatte jede Menge Arbeit. Unsere Funkstille hatte gar nichts zu bedeuten.
»Und wohin geht es?«, erkundigte sich Giles.
Ich schreckte aus meinen Gedanken. »Wohin geht was?«
»Die Flitterwochen.«
»Ach ja.« Ich versuchte mir den Inhalt von Fenellas Mail mit dem Betreff FLITTERWOCHEN ins Gedächtnis zu rufen. »Äh, Frankreich. Südfrankreich.«
»Nett«,
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