Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
würde?«
Er schüttelte den Kopf. »Später ist es vielleicht zu spät, das ist das Problem.«
»Das wird es nicht«, beruhigte ich ihn. »Ich rufe Sie wirklich bald an. Sehr bald sogar.«
Er musterte mich widerstrebend, als ich ihn zurück zum Empfang zerrte. »Ist Ihnen klar, dass die Zeit allmählich knapp wird, Mrs Milton?«, fragte er, gerade als wir an Chester vorbeikamen. »Sie haben nur noch gut zwei Wochen Zeit, umdenPapierkram zu erledigen. Das wissenSie doch, oder?«
»Mrs Milton? Noch nicht«, bemerkte Chester, der offenbar alles mitbekommen hatte, leutselig. »Noch eine Woche oder so, nicht, Jess?«
Ich lächelte schwach. »O ja, so in etwa«, presste ich hervor.
»Noch nicht? Was meint er damit?«, fragte Mr Taylor und sah Chester verwirrt an.
»Er meint …« Ich biss mir auf die Lippe und versuchte, Mr Taylor möglichst schnell an Chester vorbei zum Eingang zu bugsieren. »dass ich … meinen Namen nicht geändert habe. Noch nicht. Aber das werde ich nachholen.«
»Ach ja?«
»Ja.«
»Verstehe«, sagte Mr Taylor nachdenklich.
»Also, ich rufe Sie nächste Woche an, ja?« Ich öffnete ihm die Tür. »Und danke, dass Sie vorbeigekommen sind. Tut mir leid, dass ich nicht mehr …«
»Jess!« In diesem Augenblick kam Anthony, dicht gefolgt von Marcia, zur geöffneten Tür herein, beide mit Einkaufs-tüten beladen. »Hi, Süße!«
Ich starrte ihn fassungslos an. Er war einkaufen gewesen? Ich dachte, er sei bei einem Kundentermin. Dann rief ich mich zur Ordnung. Mr Taylor war drauf und dran, die Wahrheit herauszufinden, und ich machte mir Sorgen wegen einer Einkaufstour?
Ich zupfte Mr Taylor am Ärmel und versuchte, den Blickkontakt mit Anthony zu meiden, aber es stellte sich heraus, dass Anthony kein Interesse hatte, mich anzusehen. Stattdessen zog er mich an sich und drückte mir einen Kuss mitten auf den Mund. Dann erblickte er Chester. Sofort ließ er mich los, trat zu ihm und klopfte ihm auf den Rücken. »Chester. Wie schön, Sie zu sehen. Wie läuft es so?«
Mr Taylors Augen weiteten sich, als Marcia sich an ihm vorbeischob, sorgsam darauf bedacht, mir nicht in die Augen zu sehen.
»Und das ist?«, fragte er mit unübersehbarer Verblüffung.
»Äh, das ist Anthonys bester Freund«, antwortete ich und suchte fieberhaft nach einer Erklärung für den Kuss und den Kosenamen, mit dem er mich begrüßt hatte. »Er … er nennt mich immer Süße. Er ist … schwul«, endete ich.
»Schwul?«, wiederholte Mr Taylor und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
»Ja«, sagte ich und bemühte mich um ein Lächeln. »So, da wären wir. Und wir sehen uns bald, ja?«
»Das hoffe ich doch«, erwiderte Mr Taylor, als ich ihn förmlich zur Tür hinausschob. »Ich hoffe es sogar sehr.«
»Er dachte, dein Name sei Jessica Milton«, sagte Gillie wenig später, als ich auf dem Weg zu meinem Schreibtisch am Empfang vorbeikam. »Ich habe versucht, ihm klarzumachen, dass du immer noch Jessica Wild bist, aber er schien es nicht zu verstehen.«
»Nein.« Ich wischte mir einige Schweißtropfen von der Stirn. »Nein, er ist ein wenig … schwerhörig, fürchte ich. Und leicht senil. Er bringt manches durcheinander.«
Gillie nickte verständnisvoll. »Das erklärt es natürlich.«
»Erklärt was?«
»Dass er so merkwürdig dreingesehen hat, als ich ihn gefragt habe, ob er auch zur Hochzeit kommt.«
»Du … das hast du ihn gefragt?«
»Hätte ich das denn nicht tun dürfen?«
Ich schluckte. »Und hast du ihm auch gesagt … wann sie stattfindet?«
Gillie schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Ich bin schließlich nicht blöd. Ich dachte, wenn er nichts davon weiß, will ich nicht diejenige sein, die es ihm verrät.«
»Genau«, stieß ich hervor.
»Also habe ich so getan, als würde ich über Liz Hurleys Hochzeit sprechen.«
»Ach ja?«
Sie nickte. »Aber er wusste auch nicht, wer das ist.« Sie zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank, wenn du verstehst, was ich meine.«
Ich beugte mich über den Tresen und küsste sie auf die Wange. Kichernd schob sie mich weg, um ans Telefon zu gehen. »Hallo? Milton Advertising? Ja, sie ist hier. Einen Moment, bitte.« Sie hob eine Braue. »Jess, für dich. Willst du es gleich hier annehmen?«
Widerstrebend wandte ich mich um. »Für mich? Wer … wer ist es?«
»Ein Mann«, sagte sie lautlos. »Ein Giles irgendwas.«
»Giles? Ich kenne keinen Giles. Ich
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