Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
Hirngespinst nachzujagen?«
»Ein Hirngespinst? Du meinst, etwas, das gar nicht existiert?«
Ich nickte.
»So etwas wie ein imaginärer Ehemann, meinst du?« Helens Augen funkelten, und ich wurde rot.
»Also bist du nicht im Geringsten an Anthony Milton interessiert?«, hakte sie mit einem verschmitzten Grinsen nach. »Ist das nicht der, der so unglaublich gut aussieht? Der aus dem Artikel, den du mir neulich gezeigt hast?«
»Stimmt, das ist er«, gab ich zu. »Aber ich bin trotzdem nicht interessiert.«
»Ehrlich?« Helen sah mich zweifelnd an. Ich schüttelte den Kopf.
»Nein. Glaub mir, wenn ich einen Ehemann suchen würde – was ich übrigens nicht tue –, dann wäre es ganz bestimmt nicht Anthony. Er ist zu …« Ich zog die Nase kraus und suchte nach dem passenden Wort.
»Erfolgreich? Gutaussehend?«, warf Helen hilfsbereit ein.
»Oberflächlich«, sagte ich, schüttelte jedoch sofort den Kopf. »Nein, nicht oberflächlich.« Ich seufzte. »Ach, keine Ahnung. Er ist einfach nicht mein Typ. Nicht ernsthaft genug. Er geht mit Models aus. Na ja, zumindest mit Mädchen, die wie Models aussehen.«
»Du willst damit andeuten, dass er nicht dein Typ ist, weil du dir nicht vorstellen kannst, dass er auf dich steht?«
»Ich meine«, erklärte ich ernsthaft, »dass er nicht mein Typ ist, weil ich nicht auf ihn stehe.« Ich hielt inne und errötete bei Helens Anblick, die schon wieder eine Braue mindestens einen Zentimeter höher gezogen hatte als die andere. »Sonst stehe ich auch auf niemanden. Ach, und er steht garantiert auch nicht auf mich.«
»Im Moment wenigstens«, meinte Helen.
»Im Moment?«
»Ich denke nur ein wenig um die Ecke«, sagte sie nachdenklich. »Grace dachte, du bist mit Anthony Milton verheiratet, stimmt's?«
»Ja.«
Helen grinste. »Tja, damit haben wir die Lösung direkt vor der Nase. Du musst ihn eben auch im wahren Leben heiraten.«
Ich lachte. »Klar!«, konterte ich trocken. »Gott, wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen! Tolle Idee. Ich frage ihn gleich morgen.«
»Ich meine es ernst«, fuhr Helen fort. »Ich meine, es ist doch den Versuch wert, oder? Zieh es durch, und du bist nicht nur mit Mr Perfect verheiratet, sondern auch noch vierfache Millionärin und hast Graces Haus gerettet.«
»Er ist nicht Mr Perfect. Und eines hast du vergessen. Ich will nicht heiraten.«
»Das ist doch völlig unwichtig. Du willst nicht heiraten, weil du keinen Sinn darin siehst, und du hältst Romantik für Zeitverschwendung. Aber das hier ist etwas anderes.«
»Ach so? Ist es das?«, hakte ich nach.
»Natürlich. Du heiratest nicht, um bis zum Ende deiner Tage glücklich zu sein. Sondern um vier Millionen Pfund einzustreichen. In Wahrheit ist das ist eine Anti-Heirat. Nur ein Tauschgeschäft. Du musst deinem Kunden eine Idee verkaufen und dafür sorgen, dass er mit dir ins Geschäft kommen will.«
»Anthony ist also mein Kunde?«
»Genau!«
Ich runzelte die Stirn. »Aber …«
»Aber was? Hast du vielleicht eine bessere Idee?«
Ich starrte zu Boden.
»Du willst doch das Geld, oder? Und du willst dich um Graces Haus kümmern, wie sie es sich gewünscht hat«, fuhr Helen fort.
Ich nickte. »Ja, aber …«
»Schluss mit den ›Abers‹«, unterbrach mich Helen und stand auf. »Hat Anthony Milton eine Freundin?«
»Nicht, dass ich wüsste.«
»Dann ist die Sache perfekt. Projekt Hochzeit ist angelaufen.«
Meine Schultern sackten nach vorn. »Helen, bitte versuch doch zu verstehen. Was du da vorschlägst, ist … Irrsinn. Es ist, als würdest du behaupten, dass du Tom Cruise heiratest. Und vergessen wir die Fünfzig-Tage-Regel nicht.«
»Tom Cruise ist schon verheiratet. Anthony Milton nicht. Und in fünfzig Tagen kann eine Menge passieren.«
»Ich kann das nicht«, jammerte ich. »Ich kann einfach nicht.«
»Kann nicht, gibt's nicht. Und sag jetzt nicht, du hast Angst.«
»Angst?«, wiederholte ich eine Spur zu trotzig. »Natürlich nicht. Ich bin eben einfach kein Model, nicht sonderlich geschickt im Umgang mit Männern, und außerdem halte ich diese ganze Idee für ausgemachten Schwachsinn.«
»Im Umgang mit Männern bist du allerdings ungeschickt, das stimmt«, bestätigte Helen. »Aber daran können wir arbeiten. Und an deinen Klamotten auch.«
»Meine Klamotten? Was ist denn an denen verkehrt?« Nun schoss meine Braue in die Höhe.
»Alles«, erwiderte Helen mit einem Achselzucken. »Und dein Haar.«
» Mir gefällt mein Haar.«
»Hier geht es aber nicht um
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