Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
Sie meinte, sie wolle dich etwas zu Mord ist ihr Hobby fragen. Sie war ziemlich … aufgebracht.«
»Helen?« Eine Woge der Erleichterung durchströmte mich, als ich ins Taxi stieg. »Sie ist meine Mitbewohnerin.«
»Und sie ist zu Hause?«, hakte Max nach.
Ich nickte.
»Gut. Dann solltest du sie vielleicht anrufen und ihr sagen, dass du unterwegs bist. Wer weiß, vielleicht bist du ja rechtzeitig da, um herauszufinden, wer der Mörder ist.«
»Es geht mir gut, ehrlich.« Ich bemühte mich um ein Lächeln. »Ich muss nicht nach Hause.«
»Ich glaube, doch.« Max schlug die Tür zu. Seine Miene war undurchdringlich. »Ich kann nicht zulassen, dass unsere Leute zusammenklappen. Das ist nicht gut für die Moral.«
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, zu erklären, aber es gab nichts, was ich sagen könnte, und bevor ich auch nur ein Danke oder Bis morgen herausbrachte, fuhr das Taxi auch schon los, Max kehrte ins Büro zurück, und ich ließ mich auf den Rücksitz sinken und fragte mich, was um alles in der Welt ich jetzt tun sollte.
Helen erwartete mich mit weit aufgerissenen Augen und ernster Miene. Ich hatte sie aus dem Taxi angerufen, aber nicht viel gesagt – nur dass ich mich nicht wohlfühlte und auf dem Weg nach Hause sei. Sie setzte Wasser auf. Kochte Tee. Dann setzten wir uns hin.
»Du bist doch nicht … krank, oder?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nicht krank.«
»Oh, Gott sei Dank. Gut«, stieß sie hervor. »Also, was ist dann los?«
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam nichts heraus.
»Du siehst jedenfalls krank aus«, erklärte Helen ernst. »Sogar ziemlich grauenhaft, wenn ich ehrlich sein soll. Bist du sicher, dass du nicht irgendeine schreckliche Krankheit oder so was hast? Heute lief eine Sendung über Leute, die an Krankheiten sterben, von denen sie nicht mal wussten, dass sie die haben …«
»Ich bin nicht krank«, widersprach ich. »Zumindest nicht körperlich.«
»Sondern? Psychisch? O Gott, was ist los? Hast du Depressionen? Eine Psychose? Okay, solange du nicht gefährlich bist, helfe ich dir jederzeit. Ich habe mal an einer Doku über Psychologen mitgearbeitet, deshalb kenne ich mich ein bisschen aus mit der Thematik …«
»Ichbinauchnichtpsychischkrank«,unterbrachichsieund bemerkte, dass sich meine Atmung beschleunigte. »Ich …«
»Ja?« Die Neugier drang ihr förmlich aus jeder Pore.
»Ich habe etwas ziemlich Schlimmes angestellt.«
»Was Schlimmes?«
»Und jetzt stecke ich in Schwierigkeiten und weiß nicht, was ich tun soll.«
»O Gott. Okay. Ich glaube, ich weiß, was es ist.« Helen stand auf und nickte ernst.
»Ehrlich?«, fragte ich neugierig.
»Es hat mit den Ringen zu tun, stimmt's?«
»Den Ringen?«
Helen nickte. »Ich habe neulich die Ringe in deiner Schmuckschatulle gesehen. Brillanten. Du hast Graces Schmuck gestohlen, hab ich recht? O Jess, ich hatte befürchtet, dass das passieren könnte. Und war der Anwalt gestern Abend hier, weil er danach sucht? Okay, ist schon in Ordnung – wir besorgen dir einen richtig guten Anwalt. Ich meine, du hättest sie natürlich nicht stehlen dürfen, aber ich bin sicher, du wanderst dafür nicht ins Gefängnis.«
»Gefängnis?« Ich starrte sie ungläubig an. »Ich komme nicht ins Gefängnis. Und ich habe auch Graces Schmuck nicht gestohlen.«
»Aber die Ringe. Ich hab sie doch gesehen.« Helen stand mit weit aufgerissenen Augen vor mir. »Und dann ist dieser Mann aufgetaucht … O Gott, ist es womöglich noch schlimmer? Hast du Diamanten geschmuggelt oder so? War Grace die Anführerin eines Verbrecherrings?«
»Ich glaube, hier sieht jemand ein bisschen zu viel fern.«
»Also gut, dann sag mir jetzt endlich, was los ist«, verlangte Helen ungeduldig. »Wenn du die Ringe nicht gestohlen oder geschmuggelt hast, wieso liegen dann ein Verlobungs-und ein Ehering in deinem Schmuckkästchen? Und wieso bist du heute so früh aus der Arbeit zurück? Du machst doch sonst nie früher Schluss.«
Ich seufzte. »Ich habe die Ringe gekauft.«
» Gekauft ? Aber du bist doch völlig pleite. Zumindest dachte ich das.«
»Sie sind nicht echt.«
Helen runzelte die Stirn. »Nicht echt? Jess, ich verstehe nicht, was du meinst.«
Ich holte tief Luft, ließ sie wieder entweichen, japste noch einmal, dann noch einmal. Und als ich sicher war, dass ich den Mund öffnen konnte, ohne dass es mir die Luft abschnüren würde, rückte ich mit der Sprache heraus. Langsam, aber sicher, sorgsam
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