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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Hand. »Lip­pe und ich ha­ben ei­ne Mei­nungs­ver­schie­den­heit. Er be­haup­tet, daß Knopf Faug­lia die Num­mer in Brighton ab­ge­zo­gen hat, ich be­haup­te aber, du warst es.«
    Quack Quack wand­te sich Lip­pe zu. »Tut mir leid, Lip­pe, aber das war ich.«
    Stromlip­pe blick­te fins­ter zu Mo­tor­mund hin­über. »Scheint, daß ich’s durch­ein­an­der ge­kriegt ha­be. Viel­leicht könn­test du mein Ge­dächt­nis auf­fri­schen?«
    Der Pres­se­agent starr­te wie­der auf die Spind­wand. »Das war vor ein paar Jah­ren, oder nicht? Noch be­vor ich in der Po­li­tik war, und be­vor ich für die­se Wer­be­fir­ma in Chi­ca­go ge­ar­bei­tet ha­be. Ich bin mit der Bull-Show aus Glas­gow ge­reist, und wir sa­ßen in Brighton fest. Das heißt, wir hat­ten kei­nen ein­zi­gen Pfen­nig mehr. Di­rek­tor Bul­lard war kurz da­vor, die Trup­pe auf­zu­lö­sen, weil wir seit drei Aben­den prak­tisch nur für uns selbst ge­spielt hat­ten. Sonst blieb Bul­lard ge­wöhn­lich zwei bis drei Wo­chen an ei­nem Platz, wie es üb­lich war.
    Wie auch im­mer, es gab kein Pu­bli­kum. Der Di­rek­tor kommt bei mir an und sagt, wir müs­sen die Leu­te ins Zelt krie­gen – ent­we­der das, oder al­les ist im Ei­mer. Al­so hab’ ich ein biß­chen dar­über nach­ge­dacht. Ich hab’ die üb­li­chen Pres­se­mit­tei­lun­gen an die Lo­kal­zei­tun­gen ver­teilt, aber ein Re­dak­teur nimmt nur dann Pres­se­er­klä­run­gen von ei­nem Zir­ku­s­agen­ten, wenn er sonst ab­so­lut nichts zu dru­cken fin­det. Viel­leicht er­in­nert ihr euch – es war un­ge­fähr zu der Zeit, als Nordir­land wie­der in Flam­men auf­ging und schließ­lich Teil der Re­pu­blik wur­de. Die Zei­tun­gen zer­ris­sen sich des­we­gen in der Mit­te, und wir hät­ten den gan­zen Zir­kus nie­der­bren­nen kön­nen, oh­ne ei­ne ge­druck­te Zei­le zu be­kom­men.«
    Mo­tor­mund nick­te. »Das sind har­te Zei­ten, stimmt. Hat­te sel­ber ein paar mit der Al­ten in Peo­ria. Was hast du ge­macht?«
    Quack Quack rieb sich am Kinn. »Al­so, ihr wißt, der Trick ist, ein paar Spal­ten in der Zei­tung zu krie­gen, oh­ne daß die Re­dak­teu­re es mer­ken. Sie sind im­mer auf der Lau­er nach Sen­sa­tio­nen, und man muß ein fi­xer Jun­ge sein, um ih­nen zu­vor­zu­kom­men. Ich hat­te al­so ei­ne klei­ne Un­ter­hal­tung mit Haar­spal­ter O’Too­le. Er war ein Kunst­schüt­ze, der bei uns die Ele­fan­ten ver­sorg­te, so­lan­ge wir in Eng­land wa­ren. Da­mals, im al­ten Eng­land, wä­ren die Leu­te nicht über­mä­ßig be­geis­tert ge­we­sen, wenn wir mit ei­nem Schüt­zen mit Na­men O’Too­le Re­kla­me ge­macht hät­ten – ihr ver­steht si­cher, was ich mei­ne.
    O’Too­le hat­te Ver­wand­te oben in Ir­land, und er häng­te sich ans Te­le­fon, um einen Plan aus­zu­he­cken. An je­nem Nach­mit­tag fiel es zu­fäl­lig der Po­li­zei ein, ei­ne Raz­zia zu ma­chen und die Bull-Show lahm­zu­le­gen. Scheint, daß die IRA uns be­schul­dig­te, Spio­ne zu sein, und daß die Ge­rech­tig­keit ih­ren Lauf neh­men soll­te. Die stör­ten sich nicht wei­ter dar­an, daß es vier Jah­re her war, seit die Bull-Show durch Ir­land ge­zo­gen war. Kei­ner nahm das zur Kennt­nis oder woll­te es zur Kennt­nis neh­men. Das ers­te war ein laut­star­ker Leit­ar­ti­kel in ei­ner Brighto­ner Zei­tung, der zu­sam­men mit ei­ner Sto­ry er­schi­en. Dar­auf­hin gab Di­rek­tor Bul­lard ei­ne Pres­se­kon­fe­renz, wo er Hohn und Spott über die Schuf­te abließ, die ei­ne harm­lo­se Show an­grif­fen.
    Al­so, be­vor er sich’s ver­sah, hat­ten wir die Un­ter­stüt­zung der ge­sam­ten Ein­woh­ner­schaft, und nach­dem im Par­la­ment ein paar Re­den ge­hal­ten wor­den wa­ren, stan­den zwei Re­gi­men­ter Wa­che bei uns, und Ein­tritts­kar­ten kauf­ten sie oben­drein.« Quack Quack schüt­tel­te den Kopf. »Von da an war die Tour­nee ein Er­folg. Die Ge­schich­te eil­te uns vor­aus, schwoll mit je­dem Ki­lo­me­ter an und gab je­dem Lo­kal­re­dak­teur Ge­le­gen­heit da­zu, sich über sein be­vor­zug­tes pa­trio­ti­sches The­ma Luft zu ma­chen. In der fol­gen­den Sai­son reis­ten wir durch die Re­pu­blik und ha­ben die Ge­schich­te ein we­nig um­ge­dreht. Das­sel­be

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