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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Er wuß­te ge­nug, um an un­se­ren Mo­ni­to­ren und Si­cher­heits­schal­tun­gen vor­bei­zu­kom­men, als er die Röh­ren aus dem Gleich­ge­wicht ge­bracht hat. Er muß­te wis­sen, daß er ster­ben wür­de, wenn er län­ger als zehn Se­kun­den dort blei­ben müß­te, wo man ihn ge­fun­den hat. Ich glau­be nicht, daß er so weit ge­gan­gen wä­re oh­ne die Über­zeu­gung, daß auch un­se­re Stun­de ge­schla­gen hat.«
    O’Ha­ra nick­te und fuhr sich über die Au­gen. »Ich ver­las­se die Brücke für un­ge­fähr ei­ne hal­be Stun­de, Pi­rat.«
    »Wo sind Sie – für den Fall, daß wir Sie brau­chen?«
    Der Di­rek­tor ließ die Hand sin­ken. »Ich bin in den Fa­mi­li­en­quar­tie­ren und sa­ge … al­so, ich muß es ih­nen bei­brin­gen.« Lang­sam dreh­te er sich um und ging von der Brücke.
    Pi­rat gab einen neu­en Co­de ein, und auf dem Bild­schirm er­schi­en ei­ne Über­sichts­zeich­nung der Ba­ra­boo.
    »Ir­gend­wo dort drin­nen hat der al­te Karl noch ein paar Über­ra­schun­gen für uns.«

 
38
     
    Bord­buch, O’Ha­ra’s Grea­terS­hows 15. April 2148
     
    Un­ter­wegs zum Ster­nen­sys­tem 9-1134. Die Treib­stofftanks für Im­puls- und Ma­nö­ver­an­trieb sind ge­platzt. Ha­ben trotz al­lem noch Vor­wärts­schub von 6000 kps re­la­tiv zu 9-1134, wer­den aber Vor­wärts- so­wie Ma­nö­ver­an­trieb für Kurs­kor­rek­tu­ren brau­chen, um die Um­lauf­bahn zu er­rei­chen, im­mer un­ter der Vor­aus­set­zung, daß es et­was mit ei­ner Um­lauf­bahn gibt. Sau­er­stoff-Re­ge­ne­ra­ti­ons­sys­tem ist sa­bo­tiert, re­du­ziert Ka­pa­zi­tät auf zwan­zig Pro­zent. Was­ser­wie­der­auf­be­rei­ter ist sa­bo­tiert, al­le Funk­ver­bin­dun­gen nach drau­ßen sind ab­ge­schnit­ten …
    Kno­chen­bre­cher Bob Na­se­by, der Schiffs­arzt, sah über Karl Arn­heims ver­kohl­te Lei­che hin­weg den Di­rek­tor an. O’Ha­ra be­trach­te­te den Kör­per, und sein Ge­sicht spie­gel­te die vie­len un­be­ant­wor­te­ten Fra­gen wi­der, die ihn quäl­ten. Er sah den Dok­tor an. »Kno­chen­bre­cher, warum hat er das ge­macht? Wir sind nichts im Ver­gleich zu A&BCE, und er hät­te je­den Fach­mann an­heu­ern kön­nen, den er woll­te, um die­ses Schiff zu er­le­di­gen. Er be­saß al­les. Warum hat er das ge­macht?«
    Kno­chen­bre­cher sah auf die Lei­che nie­der – warum hat­te er es ge­tan? »Man­che Leu­te glau­ben, sie hät­ten al­les un­ter Kon­trol­le. Ma­cher und Auf­rüh­rer.« Der Dok­tor zuck­te mit den Schul­tern. »Ich ver­mu­te, daß Sie sei­nen Glau­ben dar­an er­schüt­tert ha­ben. Er hat drei Jah­re lang wie auf Koh­len ge­ses­sen, seit der fau­le Trick, den er uns auf Mys­ti­e­n­ya ge­spielt hat, schief­ge­gan­gen ist. Das ist das ei­ne, und da­zu kommt, daß Karl ein kran­ker Mann war. Die Un­ter­su­chung sei­nes Ge­hirns, die ich vor­ge­nom­men ha­be, hat einen Tu­mor am Vor­der­lap­pen ge­zeigt.«
    »Er war ver­rückt?«
    »Nun – das mag ei­ne An­schau­ungs­wei­se sein. Der Tu­mor ist klein, doch ich bin über­zeugt, daß er sein Be­neh­men be­ein­flußt hat. Wenn er in ärzt­li­cher Be­hand­lung ge­we­sen wä­re, hät­te es ihn drei Ta­ge Kran­ken­haus ge­kos­tet, um ihn los­zu­wer­den.« Er blick­te die Lei­che an. »Zu­erst aber hät­te er sich ein­ge­ste­hen müs­sen, daß ir­gend et­was die Kon­trol­le über ihn be­saß – und dann hät­te er die drei Ta­ge fin­den müs­sen.«
    O’Ha­ra nick­te und lä­chel­te. »Nicht Karl Arn­heim. Er hät­te eher sein lin­kes Bein als einen Tag sei­ner Zeit ge­op­fert.«
    »Und jetzt kon­trol­liert er gar nichts mehr.«
    O’Ha­ra run­zel­te die Stirn. »Ver­laß dich nicht dar­auf. Die Luft wird all­mäh­lich so dick, daß man sie schme­cken kann, und wir sind im­mer noch nicht da­hin­ter­ge­kom­men, wie wir ma­nö­vrie­ren sol­len, wenn wir end­lich das Ster­nen­sys­tem er­rei­chen – falls wir es er­rei­chen.« Er nick­te der Lei­che zu. »Karl hat uns im­mer noch in der Ge­walt – je­den­falls im Au­gen­blick.«
    Jon Nor­den trat in die Kran­ken­sta­ti­on, nick­te Kno­chen­bre­cher zu und wand­te sich an O’Ha­ra. »Wir ha­ben ein Pro­blem. Wir ha­ben raus­ge­fun­den, wie man die Ma­schi­nen

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