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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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mach­ten wir im Nor­den. Im Nor­den war die IRA hin­ter uns her oder die Bri­ten, je nach­dem, in wel­cher Stadt wir wa­ren. In der Re­pu­blik sa­ßen uns die Uls­ter­men im Nacken, dann ging’s nach Eng­land zu­rück, wo­bei wir wie­der die IRA auf den Fer­sen hat­ten. Wir ha­ben die­sen Trick drei Spiel­zei­ten lang be­nutzt, be­vor die Zei­tun­gen end­lich be­grif­fen, wes­sen Fah­ne sie hoch­hiel­ten.«
    Mo­tor­mund leg­te den Kopf auf die Sei­te. »Quack Quack, die Trup­pen da drü­ben – man sag­te zu ei­ner Zir­kus­trup­pe auch ›fah­ren­des Volk‹ oder ›Schau­stel­ler‹, stimmt’s?«
    »Ja – mir hat das im­mer ge­fal­len, wie sie drü­ben die Jobs ge­nannt ha­ben. Zelt­meis­ter nen­nen sie den Zelt­boß, und die Zelt­ar­bei­ter hei­ßen Tsche­chen.«
    Mo­tor­mund run­zel­te die Stirn. »Warum?«
    »In der Tsche­cho­slo­wa­kei gab es ei­ne Stadt, die nichts an­de­res tat, als Zelt­ar­bei­ter für die eu­ro­päi­schen Zir­kus­se her­vor­zu­brin­gen. Al­so nann­te man sie Tsche­chen.« Der Pres­se­agent frag­te Lip­pe: »Wor­über denkst du nach?«
    Lip­pe sah mit ei­nem Lä­cheln auf; so­wohl sei­nen Ma­gen als auch Quack Quacks Elend hat­te er ver­ges­sen. »Ich hab’ ge­hört, wie du mal einen Aus­druck be­nutzt hast, den ich manch­mal beim Di­rek­tor ge­hört ha­be. Im Kar­ren.«
    Quack Quack nick­te. »Schwie­rig­kei­ten ha­ben. Die Trup­pen drü­ben ha­ben ihn ge­braucht.«
    »Möch­te wis­sen, wie die­se Be­deu­tung zu­stan­de kam.«
    Der Pres­se­agent schürz­te die Lip­pen: »Ich glau­be, er stammt aus den Ta­gen des Schwar­zen To­des. Sie zo­gen da­mals Kar­ren durch die Stra­ßen, um … nun, um die Pest­to­ten ein­zu­sam­meln. Sie rie­fen: ›Bringt die To­ten‹, und dann hat man sei­ne Frau, sei­nen Va­ter oder wer im­mer wäh­rend der Nacht ge­stor­ben war hin­aus­ge­schleppt … wenn du al­so im Kar­ren bist …«
    Mo­tor­mund sag­te zu Stromlip­pe: »Das war toll, Lip­pe. Ich möch­te bei­nah sa­gen, in­spi­riert!«
    Lip­pe ver­zog das Ge­sicht. »Tut mir leid.« Lip­pe be­merk­te, daß Mo­tor­mund grün an­lief. »Mo­tor, was ist mit dir?«
    »Hol mir … einen Ei­mer!«
    Am an­de­ren En­de des Schlaf­rau­mes lag Wie­sel, In­ha­ber der Saft­la­den­li­zenz, fest­ge­bun­den auf sei­ner Ko­je und leck­te sich über die tro­ckenen Lip­pen. Er träum­te von un­er­meß­lich großen Seen, voll mit küh­lem, kla­rem Was­ser. Er spür­te, wie ihn ei­ne Hand an der Schul­ter rüt­tel­te, die Seen ver­schwan­den, und er öff­ne­te ver­dros­sen die Au­gen. Schiel­au­ge Mi­ke Iko­na, der Quar­tier­meis­ter, blick­te zu­rück.
    »Warum, zum Teu­fel, machst du das, Schiel­au­ge?«
    Schiel­au­ge hielt ihm ei­ne wei­che Plas­tik­fla­sche mit ei­ner ro­sa Flüs­sig­keit hin. »Hier. Et­was zu trin­ken.« Wie­sel zog ei­ne Braue in die Hö­he. »Ver­giß es. Das Zeug sieht viel zu sehr wie ro­sa Li­mo­na­de aus.«
    »Ist es auch. Wir ha­ben fünf­hun­dert Gal­lo­nen da­von tief­ge­fro­ren im Ge­frier­raum des Schif­fes ge­fun­den.«
    Wie­sel schüt­tel­te den Kopf. »Ich ver­kau­fe es, aber ich trin­ke das nicht.«
    »Du soll­test aber. Es gibt nichts sonst, bis der Kon­den­sor re­pa­riert ist.«
    Wie­sel starr­te die Plas­tik­fla­sche an. »Warum ist es in ei­ner Ketch­up-Fla­sche?«
    »Willst du lie­ber durch die Ka­bi­ne hin­ter dem Zeug her­ja­gen? Komm schon und trin­ke, Freund; sie stammt aus dem La­ger und ist brand­neu!«
    Wie­sel nahm die Fla­sche, starr­te sie einen Au­gen­blick an, dann steck­te er sich die Dü­se mit ei­ner Gri­mas­se in den Mund. Er drück­te auf die wei­che Fla­sche und schluck­te. Sei­ne Au­gen­brau­en wan­der­ten in die Hö­he, und er schnalz­te mit den Lip­pen. »He, gar nicht mal so schlecht!«
    Schiel­au­ge lä­chel­te. »Du stellst ein gu­tes Pro­dukt her, Wie­sel. Wir schmel­zen das Zeug in den Druck­töp­fen; wir konn­ten nur dei­ne Sai­son­zi­tro­ne nicht fin­den, al­so gibt’s kei­ne Schwim­mer.«
    Wie­sel saug­te noch ein­mal an der Fla­sche und zuck­te mit den Schul­tern. »Ach, zum Teu­fel, Schiel­au­ge!« Er lang­te un­ter sein Kis­sen und brach­te ei­ne hell­gel­be Zi­tro­ne zum Vor­schein. »Die hät­te

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