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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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konn­ten nicht be­wei­sen, daß Vi­to für Cli­as Tod ver­ant­wort­lich war. Al­so wur­de An­thony ver­ur­teilt und in die­se Straf­ko­lo­nie hier ge­schickt.«
    »Mr. John, gibt er Ih­nen die Schuld dar­an, daß er nach Dold­ra ge­schickt wur­de?«
    »Ich weiß nicht. Aber vor Ge­richt ist er durch­ge­dreht – er schrie her­um und be­droh­te uns al­le.« O’Ha­ra seufz­te.
    »Mr. John, was wird mit uns ge­sche­hen?«
    »Ich müß­te ra­ten.«
    Ty­li schnüf­fel­te und hielt die Hän­de vor die Au­gen. »Ich wünsch­te, En­ten­fuß wä­re hier – und Dia­ne. Al­le mei­ne Freun­de von der Kin­ders­how …«
    O’Ha­ra ging zu ihr und leg­te ihr die Hand auf die Schul­ter. »En­ten­fuß und der Patch ha­ben et­was aus­ge­brü­tet, um uns aus die­ser Klem­me her­aus­zu­pau­ken. Ich woll­te dir da­von nichts sa­gen, weil es mög­li­cher­wei­se nicht klappt.« Er zuck­te mit den Schul­tern. »Wahr­schein­lich macht das jetzt kei­nen Un­ter­schied mehr.«
    Ty­li ließ die Hän­de sin­ken und sah zum Di­rek­tor auf: »Was woll­te En­ten­fuß tun?«
    »Dich ad­op­tie­ren. Das wür­de mit ei­nem Schlag die Pro­ble­me mit der De­ser­ti­on und der Ent­füh­rung lö­sen. Aber selbst wenn es ih­nen ge­lun­gen sein soll­te, je­man­den mit der Be­fug­nis zu fin­den, die ent­spre­chen­den Pa­pie­re zu un­ter­schrei­ben, so ha­ben sie es nicht recht­zei­tig ge­schafft.«
    »Mich ad­op­tie­ren?« Der Di­rek­tor nick­te und ging wie­der ans Fens­ter. »Ty­li Tarz­ak.« Nach­dem sie den Na­men aus­pro­biert hat­te, um zu se­hen, wie er ihr über die Zun­ge ging, ent­schied sie, daß er ihr ge­fiel.

 
14
     
    Spä­ter an die­sem Abend sa­ßen Ty­li und der Di­rek­tor wie­der auf der An­kla­ge­bank. Der Po­li­zei­ka­pi­tän saß mit ver­schränk­ten Ar­men und grim­mi­gem Ge­sicht an ei­nem Tisch. Der Di­rek­tor run­zel­te die Stirn, als En­ten­fuß und der Patch in der Tür hin­ter dem Rich­ter­pult auf­tauch­ten. En­ten­fuß mar­schier­te stracks auf die Be­su­cher­bän­ke zu und setz­te sich ne­ben Dia­ne, das Ge­sicht ei­ne un­durch­dring­li­che Mas­ke. Der Patch sah zum Di­rek­tor hin­über, zuck­te mit den Schul­tern und setz­te sich ne­ben En­ten­fuß. Im Saal wur­de es still, und Rich­ter Scia­vel­li er­schi­en in der Tür und nahm sei­nen Platz hin­ter dem Pult ein. Wie es Brauch auf Dold­ra war, er­hob sich nie­mand.
    Der Rich­ter leg­te ein Blatt Pa­pier vor sich hin und wand­te sich der An­kla­ge­bank zu. »Herr Tarz­ak und Herr Wel­ling­ton ha­ben mir Herrn Tarz­aks Ab­sicht, dich, Ty­li Strang, zu ad­op­tie­ren, er­klärt.« Er sah auf das Blatt Pa­pier. »Da al­ler­dings die Ad­op­ti­on nicht vor dem Zeit­punkt der An­kla­gen durch­ge­führt wur­de – und auch jetzt noch nicht statt­ge­fun­den hat –, ist sie oh­ne Be­lang für die­ses Ge­richt.« Er nick­te dem Po­li­zei­ka­pi­tän zu. »Die Po­li­zei hat ih­re Ar­gu­men­te vor­ge­bracht – wir wer­den nun die An­ge­klag­ten hö­ren.« Er sah das Mäd­chen an. »Ty­li Strang, was hast du zu der Be­schul­di­gung der De­ser­ti­on zu sa­gen?«
    Der Di­rek­tor hob die Hän­de. »Einen Au­gen­blick, Scia­vel­li! Sie ha­ben ge­sagt, daß wir einen Bei­stand ha­ben kön­nen! Wo ist er?«
    Der Rich­ter schloß die Au­gen und trom­mel­te mit den Fin­gern auf das Pult. »Ich ha­be al­les ge­hört, was Ihr Rechts­ver­dre­her zur Sa­che zu sa­gen hat­te. Er scheint nicht in der La­ge zu sein, auch nur ei­ne der An­schul­di­gun­gen, die ge­gen Sie er­ho­ben wur­den, zu wi­der­le­gen.« Er sah Ty­li an: »Was hast du zu der Be­schul­di­gung der De­ser­ti­on zu sa­gen?«
    Ty­li schluck­te und blick­te zu En­ten­fuß und Dia­ne hin­über, die ihr bei­de Mut zu­nick­ten. Ty­li sah den Rich­ter an und ver­schränk­te die Ar­me. »Ich bin weg­ge­lau­fen. Und ich möch­te wis­sen, wer das nicht ge­tan hät­te. Die Leu­te von der Ad­op­ti­ons­stel­le, die mich zu­ge­teilt … die mich Chai­nes Farm zu­ge­teilt ha­ben, ha­ben mich in ein Ge­fäng­nis ge­schickt. Aber jetzt ha­be ich … ich ha­be …« Ty­li spür­te, wie Trä­nen sie er­stick­ten. »Aber jetzt hab’ ich ei­ne Fa­mi­lie … Men­schen, die mich

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