Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
Me­ter hoch. »Halt Pad­dy … Jetzt Wassa­ku­ski … Halt Ku­ski!« Da un­ge­fähr haut
    Fat­ty Bugg An­sei auf die Schul­ter und sagt ihm, daß er über­neh­men soll. Dann stol­pert Fat­ty ein paar Schrit­te wei­ter und legt sich schla­fen.
    »Vor­wärts, Cho­peng!« brüllt En­ten­fuß, aber nichts pas­siert. »Cho­peng, los«, ruft er noch mal, aber nichts pas­siert. En­ten­fuß steckt den Kopf un­ter die Pla­ne und sieht im Dun­kel den Bul­len an den drit­ten Mast ge­ket­tet. Er zeigt auf ihn und brüllt: »Wach auf und fang an!« An­sei gibt dem Ele­fan­ten­füh­rer das Zei­chen zum Hoch­hie­ven, und der Bul­le setzt sich in Be­we­gung. Die Pla­ne saust et­wa fünf Me­ter hoch, und En­ten­fuß ruft: »Halt, Cho­peng!« Aber die Pla­ne saust wei­ter rauf, und er ruft noch mal: »Halt, Cho­peng!« So. Die Pla­ne ist un­ge­fähr zehn Me­ter weit oben, und En­ten­fuß läuft her­bei und sagt An­sels Ele­fan­ten­füh­rer, daß er auf­hö­ren soll. Dann sagt er zu An­sei: »Bist du taub? Ich ha­be halt ge­sagt. Wo ist Fat­ty?« – »Da.« An­sei zeigt hin.
    En­ten­fuß stampft rü­ber, tritt Fat­ty ge­gen das Bein. »Geh rü­ber zum Zahl­meis­ter und hol dir dei­nen Lohn ab.« Dann geht er zu den Quer­stan­gen und ruft nach Blau­er Pe­ter, der An­sels Bul­len über­neh­men soll. »Und ich?« sagt An­sei, und En­ten­fuß dreht sich um und sieht den Jun­gen ein­ge­hend an.
    »Als nächs­tes sind die Qua­der­po­le dran, aber sie ha­ben die falsche Grö­ße. Geh und such den La­de­meis­ter und hol den Pol­stre­cker.« An­sei rennt los, und En­ten­fuß geht kopf­schüt­telnd wie­der an den Zelt­bau.
    So, der La­de­meis­ter schick­te An­sei zum Quar­tier­meis­ter, der ihn wei­ter an die Ver­la­de­ram­pe schick­te, von wo ihn ei­ner der Ar­bei­ter zum Re­qui­si­teur be­för­der­te. Da et­wa, glau­be ich, kam An­sei da­hin­ter, daß das ein­zi­ge, was ge­streckt wur­de, sei­ne Bei­ne wa­ren. Wir hat­ten un­ge­fähr die Hälf­te der Qua­der­po­le ste­hen, als An­sei mit ei­ner Rau­pe an­ge­fah­ren kam, die einen Tief­la­der hin­ter­her­zog. Auf dem Wa­gen be­fand sich ei­ne rie­si­ge Kis­te, und dar­auf stand »Klein-Heu­re­ka, der Pol­stre­cker«. En­ten­fuß kam an, als An­sei von der Rau­pe klet­ter­te, und zeig­te auf die Kis­te.
    »Hier ist der Pol­stre­cker, En­ten­fuß. War ver­teu­felt schwer, ihn zu fin­den.«
    En­ten­fuß run­zelt die Stirn und geht an die Kis­te. Ge­nau in dem Mo­ment kommt ein schreck­li­ches Ge­heul und Ge­brüll aus dem In­nern, und das gan­ze Ding fängt zu wa­ckeln und zu schau­keln an. Oben aus der Kis­te kommt ei­ne rie­sen­große, schwarz­be­haar­te Hand mit mes­ser­schar­fen Klau­en an den Fin­gern. Sie grapscht et­was in der Luft rum und ver­schwin­det wie­der. En­ten­fuß fragt An­sei: »Was ist das?«
    »Das ist dein Pol­stre­cker, En­ten­fuß. Mach die Kis­te nur auf, und du wirst se­hen, wie ein Po­le or­dent­lich der Län­ge nach ge­streckt wird.«
    So, En­ten­fuß wippt mit dem Fuß, ver­schränkt die Ar­me und guckt den Kna­ben lan­ge fins­ter an. Dann nickt er. »Gu­te Ar­beit, bloß … sieht so aus, als ob al­le Po­len in der Ge­gend ge­nau die Grö­ße ha­ben, die ich mir vor­stel­le. Bring’s zu­rück!«
    An­sei hüpft wie­der auf die Rau­pe und fährt weg. Und seit der Zeit wird er Streck ge­nannt. Geh ir­gend­wann mal zum Stall­meis­ter und laß dir das Bild von dem Vier-Ton­nen-Biest zei­gen, das die Show auf dem Pla­ne­ten Has­sif be­kom­men hat. Das Vieh war zu bös­ar­tig und muß­te ge­tö­tet wer­den, aber so­lan­ge es in der Tiers­how war, hieß es »Klein-Heu­re­ka«. Kei­ner ist je da­hin­ter­ge­stie­gen, wie Streck es in die Kis­te ge­kriegt hat.
     
    2. Mai 2144
     
    Heu­te abend ha­ben wir die Show in Vort­nagg, Pen­di­ia, ab­ge­baut und ver­la­den und nach Wall­abee, dem vier­ten Pla­ne­ten im Gu­rav-Sys­tem ein­ge­schifft, der un­se­re nächs­te Sta­ti­on sein wird. Der Di­rek­tor hat mich mit der letz­ten Fäh­re rei­sen las­sen, da­mit ich das Ab­se­geln be­ob­ach­ten konn­te. Ich muß ge­ste­hen, daß ich nicht schnell ge­nug zu Fuß war, um die ge­sam­te Ope­ra­ti­on zu se­hen. Ich war der Über­zeu­gung, daß ich die

Weitere Kostenlose Bücher